Kann kostenlose Depotanalyse professionell sein?
Im Internet gibt es ja verschiedenste Angebote zu einer kostenlose Depotanalyse, mit dem Ziel, die bestehenden Einlagen an Aktien und Fonds zu prüfen und gegebenenfalls Tipps zu geben, wie man dieses Portfolio umschichtet, verkauft oder anderweitig optimiert.
Was haltet ihr denn von einer kostenlosen Depotanalyse? Würdet ihr diese auf alle Fälle mal mitnehmen, weil diese ja eh nichts kostet oder würdet ihr eher abwinken? Haltet ihr solche Berater für professionell und was könnte der Hintergrund für solche Offerten sein?
Du kannst dir sicher sein das sie über kurz oder lang nur eines von dir wollen... und das ist dein Geld und dein Vertrauen, vielleicht erst dein Vertrauen und dann dein Geld aber ganz sicher machen sie es nicht weil es so gute Menschen sind.
Sie werden vielleicht dein Depot auf Spur bringen, wenn du Glück hast sogar optimieren, aber irgendwann wird der Punkt kommen wo sie dir ein 100% für dich passenden Produkt zur Hand haben, was natürlich viel besser ist als das was du bisher hast.
Sagen wir mal so, eine schlechte oder durchschnittliche Depotanalyse ist besser als gar keine. Banker lernen so etwas in der Schule und ich muss mir das Wissen mühsam anlesen um zu wissen wie das alles korrekt aufgebaut sein muss um die Risiken zu minimieren. Auch habe ich nicht so einfach die Möglichkeit verschiedene Fonds und Aktien gegenüber zu stellen um zu sehen welche wahrscheinlich die größeren Chancen oder Risiken bieten. Wie sie in den letzten Jahren so gelaufen sind sieht jeder Blödmann, aber das sagt leider nichts über die Zukunft aus. Auch das vergebene Rating mit den Sternen ist auch nicht mehr als ein Anhaltspunkt, da sitzen die Banker einfach näher an der Quelle und ihr Blick ist auch geschulter. Das sollte er zumindest sein und davon gehe ich auch erst einmal aus.
Natürlich besteht immer die Gefahr dass man einer Niete seines Fachs aufgesessen ist oder dass nicht immer objektiv beraten wird oder dass nur bestimmte Fonds der eigenen Bank angeboten werden. Wer damit von vornherein rechnet der hat es eindeutig leichter die gemachten Analysen zu bewerten. Das ändert dann aber nichts an der Tatsache dass manche Aussagen aber auch unverrückbar und nicht zu leugnen sind, bestimmte Übergewichtungen zum Beispiel in Deutsche Aktien. So etwas bekommt man nur mit einer Depotanalyse raus.
Ein Aktiendepot sollte immer relativ ausgewogen sein. Also breit aufstellen, ordentliche Fonds oder Aktien sind eigentlich Pflicht und dazu noch zur Stabilisierung zum Beispiel ein paar Immobilienfonds oder Zertifikate. So eine Depotanalyse stellt die Mischung dann gnadenlos dar. Es ist ja nicht so dass dich der Banker anruft und sagt du hättest zu viele Deutsche Aktien um bei dem Beispiel zu bleiben, sondern er stellt das auch grafisch dar und auch noch einmal die Wichtung der Branchen. Daraus lässt sich dann wunderbar ableiten wo Veränderungen notwendig sind. Natürlich will die Bank beziehungsweise der Berater auch Verkaufen, aber letztendlich ist es ja meine Entscheidung was ich mache.
Soweit ich weiß bieten verschieden Banken so eine kostenlose Depotanalyse an. Bei den Sparkassen gibt es so etwas regelmäßig (die haben für mich aber den schlechtesten Ruf und sie haben auch die schlechtesten Leute- meine Erfahrung), aber auch die Commerzbank macht so etwas wo ich jetzt auch mehr Vertrauen hätte. Wer dem alles auch misstraut der kann warten bis es solche Aktionen immer mal wieder in den Wirtschaftszeitungen gibt, bei Focus-Online zum Beispiel wo regelmäßig Experten das eigene Depot überprüfen.
Ich hatte damals unter anderem bei Consors so etwas machen lassen und ich hatte den Eindruck dass der Berater wirklich seinen Job verstand. Alles klar und verständlich, auch noch einmal schriftlich zum Nachlesen und natürlich mit ein paar Empfehlungen. Aber hauseigene Fonds gibt es da nicht und man muss dem ja auch nicht Folge leisten. Bei mir war es so dass ich deutlich sah dass einige Branchen oder Wertpapiere überhaupt nicht vertreten waren und andere überdurchschnittlich. Das war aber ein Ergebnis der schlechten Beratung in der Sparkasse.
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