Kann Hydrogel die Chemotherapie ersetzen?
Ich habe vor kurzem von einem Hydrogel gelesen, das allein durch das Auftragen auf der Haut den (Haut)Krebs besiegen können soll. Damit soll man sich bei Hautkrebs die Chemotherapie sparen können sofern der Krebs noch nicht metastasiert hat. Was haltet ihr von dieser Methode?
Meint ihr, dass das Hydrogel zumindest bei Hautkrebs die Chemotherapie ersetzen könnte? Welche Inhaltsstoffe sind in dem Hydrogel enthalten, dass diese krebsreduzierende Wirkung vorhanden zu sein scheint? Kennt ihr jemanden, der schon mit Hydrogel behandelt worden ist? Wie ist die Anwendung für den Patienten?
Ich kenne dazu keine Studien, folglich kann ich dazu auch keine Aussage treffen. Eine Alternative zur Chemotherapie wäre auf jeden Fall sinnvoll, aber natürlich nur wenn auch die gleiche Wirkung erzielt wird und das erscheint mir mit einem einfachen Gel doch eher etwas befremdlich. Das liest sich ein bisschen so wie eine Aussage von einem Heilpraktiker, der alles verspricht nur um an Geld zu kommen und dennoch entwickelt sich ja alles weiter, also kann es durchaus sein, dass es bald Alternativen geben wird.
Täubchen, du bist doch sonst immer für größte Genauigkeit und unterstellst mangelnde Bildung, wenn eine Frage falsch formuliert ist. Warum stellst du diesen Anspruch eigentlich nicht an dich selbst und bastelst aus Überschriften unsinnige Fragen? Oder fehlt das nötige Textverständnis?
Eine Chemotherapie ist eine medikamentöse Therapie, die das Ziel hat, Zellen abzutöten. Selbst mit Antibiotika machst du eine Chemotherapie, denn du willst Bakterien umbringen. Das ist dann eine antimikrobielle Chemotherapie. Eine Chemotherapie kann lokal und systemisch erfolgen. Die antineoplastische Chemotherapie gegen Krebs gibt es schon lange als lokale Therapie für manche Hauttumore.
Das ist dann aber immer noch eine Chemotherapie, nur wird die eben nicht per Infusion oder Tablette zugeführt und die systemische Wirkung ist gering. Wenn das jetzt mit Hydrogel als Trägerstoff für Schwarzen Hautkrebs möglich wird, wäre das für die Betroffenen natürlich ein großer Fortschritt, weil die Nebenwirkungen der systemischen Therapie entfallen. Eine Chemotherapie ist aber trotzdem.
Das Problem bei diesem Thema ist nicht nur die inkorrekte Formulierung sondern auch die Tatsache, dass es für Hautkrebs überhaupt keine Chemotherapie gibt. Damit meine ich das, was man im allgemeinen Sprachgebrauch darunter versteht, also Zytostatika.
Behandelt wird mit Interferon und in späteren Stadien mit Antikörpern, wobei wohl schon in frühen Stadien zu der Interferon Behandlung geraten wird, weil Hauttumore sehr früh Metastasen bilden. Diese Tatsache spricht jetzt nicht unbedingt für ein Gel, das nur lokal angewendet werden kann. Das wird wohl eher bei Hautveränderungen der Kategorie "mal weiter beobachten" zur Anwendung kommen.
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