Kann Guardiola seinen Trainerposten nur kurz ausführen?

Über die Qualität Pep Guardiolas als Trainer braucht man nicht lange berichten und diskutieren. Der Spanier gehört zweifelsohne zu den besten Trainern der Welt und sehr viele halten ihn sogar für die Nummer eins unter den Trainern. Mit dem weltbekannten FC Barcelona holte er unzählige Titel und auch beim Stern des Südens, Bayern München, läuft es prächtig. Guardiola scheint stets sehr fokussiert zu sein und wirkt, als ob er am liebsten einfach nur trainieren wolle und ihn der gesamte Medienrummel, der zum Fußball dazugehört, sehr störe.

Dieser extreme Einsatz scheint sehr an den Nerven des noch eher jungen Trainers zu zehren. Bei Barcelona trat er freiwillig ab, obwohl der Erfolg nicht abgenommen hatte. Er nahm sich ein Jahr lang eine Pause und fing dann in München an. Nun ist es so, dass der Vorstand des FC Bayern in der Vergangenheit Guardiola ständig Zugeständnisse machte und um eine Vertragsverlängerung warb. Der Vertrag des Spaniers läuft nämlich im Sommer nächsten Jahres aus. Trotz allen Lobes blockt Guardiola jedoch ab und will sich für die Entscheidung Zeit lassen.

Es liegt nahe, zu behaupten, dass Guardiola dem Druck seiner Arbeit und auch der von sich selbst erwarteten Perfektion nicht auf Dauer standhalten kann. Das würde seine erste Auszeit und das aktuelle Zögern bezüglich seines Vertrages erklären. Auch seine Abneigung gegen jegliches Nebenprogramm wäre dann verständlich, da er dadurch nur unnötig belastet wird und Freizeit verliert.

Welcher Meinung seid ihr? Ist Guardiola sehr viel Stress ausgesetzt, weshalb er nicht viele Jahre am Stück trainieren kann? Macht er sich den Stress als Perfektionist vor allem selber oder ist auch der Erwartungsdruck enorm? Liegt es vielleicht gar nicht am Stress, weil der Spanier auch einfach gerne mal lange Urlaub macht? Aber liebt er dafür nicht den Fußball viel zu sehr?

Rückblickend lässt sich sagen, dass Guardiola tatsächlich nur bis 2016 die Bundesligamannschaft des FC Bayern München trainiert hat, wobei er dort gute Arbeit geleistet hat. Denn ansonsten hätte er keine drei deutschen Meisterschaften und zwei DFB-Pokalsiege erreicht. Seit Juli 2016 trainiert er aber das Premier-League-Team von Manchester City und dort ist bisher kein Ende in Sicht gewesen. Er scheint dort besser klarzukommen, aber alles andere wird die Zeit schon zeigen.

Manchester City lässt Pep Guardiola auch viel mehr Freiraum was Transfers angeht. Spieler die Guardiola haben will bekommt er bei Manchester City für gewöhnlich auch, einfach weil die genug Geld zur Verfügung haben und bereit sind dieses auch auszugeben. Beim FC Bayern war das anders, die hatten beziehungsweise dank dem Festgeldkonto auch genug Geld, zögern aber es auszugeben und bei den ganz großen Transfersummen mitzugehen.

Beim FC Bayern hatte Guardiola leider nur ein relativ kurzes, aber durchaus erfolgreiches (drei mal deutscher Meister, zwei mal DFB-Pokal Sieger, ein mal FIFA-Klub Weltmeister, ein mal UEFA Supercup Sieger) Gastspiel von 3 Jahren. Darüber was Guardiola dazu bewogen hat vom FC Bayern nach Manchester zu wechseln kann man nur spekulieren. Vielleicht brauchte er einfach einen Tapetenwechsel, vielleicht hat es ihn auch zu seinem alten Freund Txiki Begiristain gezogen, der bei Manchester City Sportdirektor ist und mit dem Guardiola auch schon beim FC Barcelona zusammengearbeitet hat.

Ich denke Guardiola wird Manchester City länger als 3 Jahre erhalten bleiben, die Mannschaft hatte letzte Saison die englische Meisterschaft gewonnen und sich gerade eingespielt. Da ist noch viel Luft nach oben, auch den Gewinn der Champions League wurde als Ziel genannt. Wer weiß was nach Guardiolas Zeit bei Manchester City kommt, vielleicht können wir ihn ja irgendwann noch einmal beim FC Bayern begrüßen.