Kann Europa die weltweite Flüchtlingswelle auffangen?
Europa hat sich ja auf die Fahnen geschrieben, besonders beim Asylrecht mehr oder weniger großzügig zu sein, was die Aufnahme von Bürgerkriegsflüchtlingen anbelangt. Aber kann Europa angesichts der weltweiten Brennpunkte und Kriegsherde, solch eine humanitäre Mammutaufgabe überhaupt stemmen?
Glaubt ihr dass hier irgendwann mal ein Kollaps vorprogrammiert ist, gerade im Hinblick darauf wenn sich nochmals mehrere Millionen Menschen auf den Weg nach Europa machen oder kann man auch solch einen Ansturm auffangen?
Rein finanziell kann zumindest Deutschland sich noch einiges mehr leisten. Man muss bedenken, dass der Staat trotz einiger Millionen Hartz-IV-Empfänger immer noch Milliardenüberschüsse schreibt. Und dabei ist davon auszugehen, dass viele Flüchtlinge und deren Kinder irgendwann arbeiten und Steuern bezahlen und damit dem Staat nicht zur Last fallen. In Ländern wie Ungarn, Rumänien oder Griechenland sieht es dagegen ganz anders aus. Ich denke das versteht sich von selbst.
Besser ist es natürlich, die Krisenregionen so zu stabilisieren, dass sie dort selbst Wohlstand aufbauen können. Im Iran hat man da ja beispielsweise mit dem Atomabkommen einen guten Schritt nach vorne gemacht. Aber so einfach ist es meistens nicht. Wenn man nämlich eine mächtige Partei bekämpft und vernichtet, dann entsteht immer ein Machtvakuum, das wieder eine andere Partei ausnutzt. So ist die IS ja erst durch den Sturz der irakischen Regierung und die Schwächung der syrischen Regierung so stark geworden. Es gibt kein einfaches Gut/Böse, Schwarz/Weiß.
Letztendlich müssen wir als eines der reichsten Länder der Welt auf jeden Fall etwas Wohlstand abgeben, auf die eine oder andere Art. Das heißt ja nicht, dass wir selbst ärmer werden müssen. Nur wird unser Wohlstand eben nicht so stark wachsen, wie wir es uns wünschen. Und ein paar Verlierer gibt es immer. Das muss gar nicht tatsächlich mit den aktuellen Ereignissen zusammen hängen. Es reicht, wenn die Menschen das damit in Verbindung bringen, um Hass und Gewalt zu rechtfertigen.
Im Rahmen der Finanzkrise wurde die Finanzbranche lt. EU mit schlappen 4.600 MILLIARDEN Euro unterstützt, aber nun ist mal wieder kein Geld da. Wir fördern lieber Milliardenflops in der Rüstungsindustrie ohne zu murren und kontrollieren dafür lieber, ob der liebe Hartz-IV-Empfänger 10 Euro für sein Kind auch richtig ausgegeben hat.
Außerdem glaube ich eher, dass diese Frage eine Art Panikmache ist und hier mal wieder etwas Hetze auf Kosten von Schwächeren betrieben wird. Westdeutschland hat nach dem Krieg 12 Millionen Flüchtlinge aus den Ostgebieten integriert! Es geht also schon. Ich glaube allerdings nicht, dass uns so etwas wirklich droht. Im übrigen gab es schon immer massive Menschenströme auch innerhalb Europas. So sind nahezu über 1 Million Rumänen nach Spanien emigriert und trotz seiner Arbeitslosenquote steht das Land immer noch. So schnell geht Europa nicht unter.
Im Rahmen der Finanzkrise wurde die Finanzbranche lt. EU mit schlappen 4.600 MILLIARDEN Euro unterstützt, aber nun ist mal wieder kein Geld da. Wir fördern lieber Milliardenflops in der Rüstungsindustrie ohne zu murren und kontrollieren dafür lieber, ob der liebe Hartz-IV-Empfänger 10 Euro für sein Kind auch richtig ausgegeben hat.
Das heißt aber immer noch nicht, dass die Hilfen an die Finanzbranchen Kosten sind. Wir hatten diese Diskussion schon einmal, wo glasklar heraus gekommen ist, dass die Kosten nur einen Bruchteil betragen. Dass Deutschland aufgrund der Finanz- und Eurokrise sogar Gewinne macht, ist eine Tatsache. Dass "Rüstungsflops" oftmals gar keine Flops sind, haben wir auch schon heraus gearbeitet.
Bei der Flüchtlingsdiskussion geht es in der Politik gar nicht um Geld. Erst kürzlich wurde ganz schnell und unbürokratisch eine halbe Milliarde locker gemacht. Das ist Geld, was wir uns aufgrund der Eurokrise übrig haben und keinem Hartz-IV-Empfänger weg genommen wird.
Westdeutschland hat nach dem Krieg 12 Millionen Flüchtlinge aus den Ostgebieten integriert! Es geht also schon.
Und nach dem Fall des Ostblocks kamen noch einmal Millionen. Daran kann ich mich noch sehr gut erinnern auch daran, dass das damals nicht ohne Schmerzen war. Aber 20 Jahre später kann man sagen, dass die Leute sehr gut in die Gesellschaft integriert sind. Und ich bin mir auch sicher, dass das bei den Flüchtlingen klappt.
Das Problem ist eben, dass diese Erfahrung im Osten einfach nicht da ist und die Leute unnötig Angst haben, gerade weil solche Hartz-IV-Vergleiche in Form von "wir geben X Euro für Flüchtlinge aus, können uns aber nicht mehr Geld für Hartz-IV-Empfänger leisten" immer wieder gebracht werden. Man muss irgendwann einfach kapieren, dass die Leistungen für Hartz-IV-Empfänger nicht wegen Geldmangel auf dieser Höhe bleiben. Das hat einfach andere Gründe die nichts mit Flüchtlingen, Rüstung oder Bankenrettung zu tun haben.
Kein normaler Bezieher von Hatz IV ist so blöd, zu glauben, dass er auch nur einen Cent mehr bekommt, wenn er sich für weniger Ausländer einsetzt. Dies ist völliger Quatsch.
Rüstungsflops und Bankenrettung zeigen jedem Hartz-IV-Geschädigten klar und deutlich: Während bei dir auf jeden Cent geachtet wird, fließen dort die Milliarden, obwohl es nicht funktioniert. Ich erinnere hierbei insbesondere an die Bürokratie zum Bildungsgutschein, wo für 10 Euro Gutschein monatlich alle halbe Jahre eine intensive Befragung notwendig wird, wobei es gerade diese Gruppe ist, die zu den 30 Prozent Aufstockern gehört, die sogar noch arbeiten. Wenn man dann sieht, wie leichtfertig Rüstungsprojekte trotz Fehlfunktionen weiter finanziert werden, dann fehlt einem einfach das Verständnis für einen solchen Mist.
Juri1877 hat geschrieben:Außerdem glaube ich eher, dass diese Frage eine Art Panikmache ist und hier mal wieder etwas Hetze auf Kosten von Schwächeren betrieben wird.
Bist du heute irgendwie mit dem falschen Bein aufgestanden? Angesichts der immer mehr anwachsenden Krisenherde auf der Welt, muss man sich solch ein Szenario ja zumindest mal Gedanklich durchspielen. Was hat das denn mal bitte mit Hetze zu tun?
Rüstungsflops und Bankenrettung zeigen jedem Hartz-IV-Geschädigten klar und deutlich: Während bei dir auf jeden Cent geachtet wird, fließen dort die Milliarden, obwohl es nicht funktioniert.
Erst einmal finde ich es sehr merkwürdig, wenn man Menschen, die Sozialleistungen bekommen, als Geschädigter bezeichnet. Schließlich erhalten sie etwas vom Staat. Das ist genau das Gegenteil.
Außerdem versteht doch jeder halbwegs intelligente Mensch, dass Rüstungsausgaben und Sozialausgaben zwei unterschiedliche Töpfe sind, die überhaupt nicht zusammenhängen. Beide Budgets werden völlig unabhängig voneinander verhandelt und sie werden auch aus anderen Mitteln finanziert.
Auch kann man sehr leicht erkennen, dass Rüstungsausgaben nicht in ein schwarzes Loch wandern, sondern vor allem sehr gut bezahlte Arbeitsplätze finanzieren. Aus den Steuern und Sozialabgaben werden allerdings wiederum Arbeitslose finanziert. Das heißt eigentlich, dass höhere Rüstungsausgaben auch höhere Ausgaben für Sozialleistungen ermöglichen.
Außerdem kann man sehr leicht erkennen, dass die Sozialleistungen nicht daran festgemacht werden, wie viele Steuereinnahmen es gibt oder ob man in anderen Bereichen spart. Das hat logischerweise ganz andere Gründe. Deshalb ist es auch absoluter Unsinn zu glauben, man würde einem Hartz-IV-Empfänger 10 Euro mehr bezahlen, wenn man an anderer Stelle Geld spart. Also noch einmal ganz langsam: Die Festlegung der Sozialleistungen hat nichts damit zu tun, dass man auf jeden Cent achten muss.
Wenn man dann sieht, wie leichtfertig Rüstungsprojekte trotz Fehlfunktionen weiter finanziert werden, dann fehlt einem einfach das Verständnis für einen solchen Mist.
Das passiert aber nur, wenn man keine Ahnung hat, wie ein größeres technisches Entwicklungsprojekt (die es nicht nur in der Rüstungsindustrie gibt) abläuft. Wenn man dieses Wissen nicht hat, sollte man sich vielleicht auch mit Urteilen zurückhalten.
Das mag alles sein, dass das verschiedene Finanzierungstöpfe sind. Aber dennoch wird sich ein ALG-Bezieher veräppelt vorkommen, wenn er so wenig bekommt und die Ausgaben in manch anderen Bereichen betrachtet. Niemand möchte gerne zurückstecken und wenn jemand wenig hat, ist sicherlich auch die Neigung, anderen nichts zu gönnen, größer.
Das mag ja sein, aber das hängt eben wie gesagt mit völlig irrationalen Ängsten zusammen. Er bekommt erst einmal nämlich gar nicht so wenig Leistung, sondern genau so viel, wie man als Grundsicherung definiert hat. Dass man davon nicht im Wohlstand leben kann, und man unter Umständen richtig große Probleme bekommt, wenn man das Geld nicht so ausgibt, wie es vorgesehen ist, ist völlige Absicht und das hat gar nichts mit anderen Ausgaben zu tun. Leider ist unsere Gesellschaft so sehr von Konsum geprägt, dass dieser offensichtlich von sehr vielen Leuten als Grundbedürfnis eingeordnet wird.
Dass viele Hartz-IV-Empfänger und womöglich auch viele andere Bundesbürger emotional oder intellektuell nicht in der Lage sind, das so objektiv einzuschätzen, ist mir natürlich auch klar.
Ums Geld geht es da gar nicht so sehr, genug Geld hat Deutschland ja. Es ist nur schlecht verteilt.
Probleme sehe ich eher ganz woanders. Schließlich kommen hier nicht nur, wie man uns weis machen will, potentielle Fachkräfte her. Viele Menschen aus afrikanischen Ländern können nicht mal richtig lesen oder schreiben, geschweige denn gutes Englisch. Ich kann mir bei bestem Willen nicht vorstellen, wie jemand in seinen Zwanzigern ohne Deutsch- oder Englischkenntnisse und der Bildung eines Grundschülers vernünftig auf dem Arbeitsmarkt integriert werden soll.
Dazu kommt noch, dass, wenn viele Menschen aus derselben Region hierher kommen, der Wille zur Integration auch nicht so hoch ist. Man sieht es ja an den Ghettos in Großstädten wie Berlin und Frankfurt, was passiert, wenn man zu viele Menschen derselben Gruppe auf einem Haufen wohnen. Da traut sich ja nicht einmal mehr die Polizei rein. Siehe auch die Bonlieus in Frankreich.
Das ist jetzt auch gar nicht gegen bestimmte Völker gerichtet. Ich kenne es noch aus meiner Zeit als Backpacker, dass sich Leute aus dem selben Land (auch Deutsche) auf ihren Reisen zusammen geschlossen haben und dann mit den anderen Gruppen kaum in Kontakt gekommen sind. Ist aber nicht unbedingt einer guten Integration dienlich.
Eine weitere Gefahr sehe ich darin, dass man früher oder später den Rückhalt in der Bevölkerung verlieren könnte. Die 800.000 Menschen sind ja kein Problem und für Deutschland auf jeden Fall zu bewältigen. Aber die Krisen der Welt werden ja noch mehrere Jahre andauern und wir müssen damit rechnen, dass dieser Strom noch mehrere Jahre anhalten wird. Zu glauben, dass es nur bei +/- einer Million Leute bleiben wird, ist naiv.
Und vielleicht gibt es ja Europäer, die gerne in einem mehrheitlich weißen und christlich geprägten Europa leben und sich nicht mit dem Gedanken der Völkerwanderung anfreunden wollen.
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