Kann die AfD die SPD ablösen?
Sie liefert vor allem gute Argumente für die Vermutung, dass einige AfD Anhänger nicht die Hellsten sind. Wahrscheinlich hast du schon nach dem ersten Absatz geistig abgeschaltet, sonst wärst du darauf eingegangen - "too long, didn't read".
In der Realität (in dem Fall Politbarometer) tut sich übrigens nicht viel bei den Parteien. Die "GroKo" Parteien haben ein bisschen verloren, der linke und rechte Rand hat ein bisschen was gewonnen, nichts, was die Parteienlandschaft irgendwie verändern würde.
Nach den neuesten Umfragen sieht es fast so aus, als ob die AfD dies schon bald schaffen könnte. In anderen Ländern wie Frankreich ist dies schon längst passiert. Dort spielen die Sozialisten kaum noch ein Rolle. Es wäre eben auch kein Beinbruch.
Bei Forsa kommt die CDU übrigens auf 5 Prozentpunkt mehr und die AFD auf 2 Punkte weniger. Forsa hat, soweit man dem Ganzen glauben kann, auch untersucht wohin die SPD-Wähler wandern, da Forsa für die SPD ebenfalls nur auf gut 16 Prozent kommt. Erstaunlicherweise wandert kaum ein frustrierter SPD-Wähler mehr zur AFD ab. Das Potential scheint abgegrast zu sein. Vielmehr gehen ein paar zur CDU, ordentlich Wähler zu den Grünen und der Großteil ist einfach frustriert und würde lieber gar nicht wählen.
Zudem stagniert die AFD in den meisten Umfragen ja auch zwischen 12 und 14 Prozent. Das spricht ja doch sehr dafür, dass die AFD das rechte Wählerpotential nahezu komplett erschöpft hat und sich lediglich noch aus dem Protestwählertum bedienen kann und hier scheinen viele dann doch lieber gar nicht wählen zu wollen, statt der AFD ihre Stimme zu geben.
Aber wer meint, er könne sich mit einer Alternative identifizieren, die es zulässt dass Spitzenkandidaten in den Ländern Türken als Kameltreiber oder Kümmelhändler titulieren, muss sich nicht wundern, wenn es irgendwann wieder einen Fackelmarsch am Brandenburger Tor gibt.
Ich persönlich finde ja immer, dass bestens gezeigt wird, dass sich die AFD und ihre Wähler gar nicht mit Fakten und Wahrheiten beschäftigen wollen und erst recht nicht an Konsens- und Lösungsfindung interessiert sind. Was nicht ins eigene Weltbild passt sind eben einfach Fake News.
Allerdings nimmt die SPD kontinuierlich ab und die AfD nimmt immer stärker zu. Da helfen auch keine Tiefschläge oder Schauermärchen. Auch in Frankreich sind die Sozialisten im Tal der Tränen versunken. Die SPD bietet eben keine Lösungen an, sondern vertröstet die Leute nur noch mehr.
Inzwischen scheint es schon zu passieren. Erstmals liegt die SPD in einer Umfrage hinter der AfD. Daran zweifelt die SPD zwar, aber in diesem Fall glaube ich deren Beweisen nicht. Wir haben tatsächlich in der Vergangenheit öfters gesehen, dass die AfD zu niedrig und die SPD zu hoch angesetzt wurde.
Juri1877 hat geschrieben:Daran zweifelt die SPD zwar, aber in diesem Fall glaube ich deren Beweisen nicht.
Oh, da lässt jemand die AfD in schlechtem Licht da stehen und schon heißt es lapidar, "das glaube ich einfach nicht". Dabei geht es ja nicht einmal nur darum, dass die AfD vermeintlich zu gut bewertet wird. Hier gibt es ja durchaus Spielräume beim Hochrechnen der Ergebnisse, wenn man nur 1.000 oder 2.000 Menschen befragt, die zu verschiedenen Ergebnissen führen können. So sehen zum Beispiel die Zahlen im Deutschlandtrend der ARD ja genau gegenteilig aus. Da legt die SPD wieder auf 17 Prozent zu und die AfD verliert auf 14 Prozent. Aber gut, dass ist statistische Spielerei.
Viel interessanter finde ich ja die Dinge, die unabhängig von der Statistik in diesem Artikel stehen. Die AfD, die ihrerseits ja angetreten ist um dem Establishment den Kampf anzusagen um wieder ehrliche Politik für den kleinen Mann zu machen, bedient sich genau der gleichen Mittel wie so verhassten Altparteien und -politiker. Da werden Fremdfirmen bezahlt um Wahlprogramme aufzuhübschen oder um Reden zu schreiben, Gedankenaustausch mit einer externen Firma. Das entspricht doch genau das was die AfD den so korrupten Politikern der anderen Parteien vorwirft. Sie lassen sich kaufen.
Wie kann ich denn wirklich unabhängig arbeiten, wenn ich mich vom Wahlprogramm, über Reden, bis hin zu parlamentarischen Interventionen und Petitionen von einer externen Firma unterstützen lasse und diese dafür bezahle? Da kann doch keiner erzählen, dass diese externen Firmen nicht ihre eigenen Meinungen und Wünsche in den Auftrag einfließen lässt. Das entspricht doch Lobbyarbeit par excellence. Womit unterscheidet sich die AfD denn da jetzt von den anderen Parteien?
Aber gut soll ich jeder selbst so gut veralbern lassen, wie er meint es zu brauchen. Hier bei mir in Sachsen-Anhalt sitzen, die nun fast 1 Jahr im Landtag und haben nichts erreicht, außer derbe Sprüche, Beleidigungen und das Abgrasen von Steuergeldern. Passenderweise hat man sich seinerzeit auch am 31.03.2016 als Landtagsfraktion konstituiert um damit Zuschüsse von mehr als 100.000 Euro für den gesamten Monat März zu erhalten. Ich frage mich ernsthaft wie groß da der Aufschrei gewesen wäre, wenn das CDU oder SPD so gemacht hätten.
Nun wissen wir alle, dass Klehmchen die AfD nicht mag. Allerdings ist es Fakt, dass die AfD in der Wählergunst steigt. Dies ist bei der SPD nicht der Fall. Dafür hat sich die SPD zu sehr verrannt. Niemand kann mehr die Sozial- oder Flüchtlingspolitik der SPD nachvollziehen.
Juri1877 hat geschrieben:Nun wissen wir alle, dass Klehmchen die AfD nicht mag. Allerdings ist es Fakt, dass die AfD in der Wählergunst steigt. Dies ist bei der SPD nicht der Fall. Dafür hat sich die SPD zu sehr verrannt. Niemand kann mehr die Sozial- oder Flüchtlingspolitik der SPD nachvollziehen.
Wie wäre es denn mal mit Fakten? Hierzu mal ein aktueller Link mit den derzeitig aktuellesten Zahlen verschiedener Meinungsforschungsinstitute. Lediglich bei INSA am 05.03.2018 war die AFD da mal gleich auf mit der SPD. Ansonsten hat sich da quasi in den letzten 4 Wochen nichts an den Zustimmungswerten der SPD geändert. Abzüglich des statistischen Fehlers würde ich das gleiche auch bei der AFD sagen und ihr Fallen von gut 15% auf jetzt 12% mal der Messungenauigkeit zuordnen.
Ich weiß also eigentlich immer gar nicht wo du deinen angeblichen Fakten herholst. Ich würde mich ja sogar überzeugen lassen, wenn du mal wirkliche Fakten zu deinen steilen Thesen bringen könntest. Und das ich die AFD nicht mag, dass sollte eigentlich schon länger aufgefallen sein. Das gebe ich auch offen zu, weil es aus meiner Sicht auch eine bürgerliche Pflicht ist unseren Staat und unsere Demokratie, sowie freiheitliche Weltordnung gehen Institutionen und Parteien zu verteidigen, die Eckpfeiler unseres System abschaffen wollen.
Ich halte die Umfragen für eine sehr sehr grobe Richtschnur, die Wahlen in den Vereinigten Staaten liefen anders als gedacht und auch die letzten Landtagswahlen waren anders als vorausgesagt.
Macht die SPD im kleinen so weiter wie bisher, verliert sie meiner Meinung nach immer mehr Boden, ob die AfD diesen Boden dann auch einnehmen kann, wird man wohl abwarten müssen.
Das gebe ich auch offen zu, weil es aus meiner Sicht auch eine bürgerliche Pflicht ist unseren Staat und unsere Demokratie, sowie freiheitliche Weltordnung gehen Institutionen und Parteien zu verteidigen, die Eckpfeiler unseres System abschaffen wollen.
Du denkst also es ist deine Pflicht gegen eine Partei zu kämpfen, die in demokratischen Wahlen von einem Teil der Bürger gewählt wurde weil du unsere Demokratie schützen willst? Du möchtest unseren Staat verteidigen und bist gegen eine Partei die als einzige unseren Staat erhalten will? Bei der freiheitlichen Weltordnung meinst du sicherlich freiheitliche Grundordnung.
Warum kämpfst du dann nicht gegen das NetzDG? Oder die Amadeu Antonio Stiftung? Meinungsfreiheit steht für beide ganz oben, solange es genehme Meinungen sind. Dagegen bist du nicht und so wie sich das für mich darstellt, stehst du mit deinen Aussagen den Schlägertrupps der Antifa näher als unserer Grund- und Wertordnung.
Darüber hinaus haben wir in Deutschland Instrumente geschaffen die auf genau sowas aufpassen und die kommen wunderbar ohne deine Hilfe aus.
RavenThunder hat geschrieben:Ich halte die Umfragen für eine sehr sehr grobe Richtschnur, die Wahlen in den Vereinigten Staaten liefen anders als gedacht und auch die letzten Landtagswahlen waren anders als vorausgesagt.
Das ist jetzt aber ein Vergleich von Äpfel mit Birnen. Das amerikanische Wahlsystem hat ja mit dem deutschen System so ziemlich gar nichts zu tun. Mal abgesehen von Überhangmandaten, die aber mittlerweile durch Anpassung der Größe des Bundestag an Bedeutung verloren haben, setzt sich der Bundestag und damit eben auch die Regierungsfraktionen ja wirklich anhand ihrer erzielten Stimmen zusammen. Durch das Wahlmännersystem der USA und ihren teilweisen "The Winner takes ist all" Abstimmungen gilt genau das für die USA ja nicht. So hat ja damals auch George W. Bush die Präsidentschaftswahl gewonnen, obwohl er deutlich weniger Stimmen hatte als Al Gore.
Auch darf man nicht vergessen, dass sich die Republikaner ja mehr oder weniger selbst zerfleischt haben und Trump nur zusehen musste, wie er Spitzenkandidat wird und die Umfragen kurz vor der Wahl gegen Clinton ja durchaus ein enges Rennen vorausgesehen haben, geben Umfragen schon immer nur eine grobe Richtung vor.
Nichts desto trotz ist diese grobe Richtung ja zumindest hier in Deutschland oftmals nicht ganz so verkehrt und stimmt bis auf wenige Prozente schon.
Amüsant finde ich übrigens schon die Aussage, die AfD wäre die einzige Partei die unseren Staat erhalten will. Es mag sein, dass sie irgendeinen deutschen Staat erhalten will, aber eben offensichtlich nicht den, den wir haben. Denn sonst würde sie nicht vehement gegen amtierende Politiker hetzen, Aufrufe zu Mord und Körperverletzung gut heißen und genauso bestehende Regeln und Gesetze, was Freizügigkeit oder auch Gleichheit aller Menschen ignorieren.
Die AfD will Menschen in zwei Klassen einteilen, in deutsche (wonach auch immer man da gehen will) und in alle anderen, die nicht genehm sind. Und diese sollen dann auch nur Rechte zweiter Klasse bekommen, minderwertige Gesundheitsvorsorge, weniger Geld als deutsche Bedürftige, schlechtere Unterbringung und am besten noch an der Grenze eine Kugel in den Kopf (hat die Frau Storch doch gesagt).
Das entspricht keineswegs dem deutschen Staat in dem wir leben und eben auch nicht dem Grundgesetz nach dem wir leben. Es mag vielleicht dem entsprechen, was der ein oder andere gern hätte. Und deswegen sehe ich es schon als Pflicht an, insbesondere immer wieder kehrende absichtlich falsche Behauptungen klar zu stellen.
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