Kaiserschnittnarbe mit Tattoo überdecken wollen?

In diesem Beitrag Kind beim Tätowieren zuschauen lassen? schreibt Täubchen, dass eine Bekannte ihre Kaiserschnittnarbe sehr hässlich findet und darunter leidet. Deswegen möchte sie sich über die Narbe ein Tattoo machen lassen.

Bisher habe ich nur öfter gehört, dass viele Frauen quasi stolz auf diese Geburtsnarbe sind und diese eben mit Würde und Stolz tragen. Die Frauen meinen dann, dass diese Narbe eben zu ihrem Körper gehört und sie immer daran erinnert, dass sie schon mal ein Leben auf die Welt gebracht haben.

Ich weiß gar nicht, wie ich mit solch einer Narbe umgehen würde. Allerdings denke ich, dass diese an einer Stelle ist, die man ja auch eigentlich so nicht sieht. Ich habe andere diverse Narben und habe es da nie für nötig erachtet, diese durch eine Tätowierung verdecken zu lassen. Bei Narben, mit denen man etwas schlimmes verbindet, kann ich das aber nachvollziehen, dass man diese überdecken lassen möchte.

Könnt ihr nachvollziehen, dass sich eine Frau ihre Kaiserschnittnarbe durch ein Tattoo verdecken lassen möchte? Habt ihr das vielleicht selbst gemacht, weil ihr die Narbe sehr unschön fandet? Oder meint ihr, dass eine Frau stolz auf diese Narbe sein kann und diese nicht zu verstecken braucht?

Ich kann mir schon vorstellen, dass ich eine Kaiserschnittnarbe, wenn ich eine hätte, mit einem Tattoo überdecken wollen würde, wenn ich darunter leiden würde. Durch einen Unfall habe ich seit meiner Kindheit eine Narbe am rechten Oberarm, die ich, als ich alt genug war, mit einem Tattoo überdeckt habe. Ich finde daran ist auch nichts verwerfliches.

Ich habe auch schon andere Menschen kennen gelernt, die ihre Narbe übertattoowiert haben, weil sie nicht täglich mit dieser Narbe konfrontiert werden wollten. Es müssen nicht unbedingt Narben vom Kaiserschnitt sein, sondern generell hässliche Narben, die vielleicht an eine schlimme Zeit erinnern. Dann finde ich ein Tattoo als eine wirklich gute Idee.

Ich finde diese Narbe eigentlich so unauffällig, dass ich nie auf die Idee kommen würde da ein Tattoo darüber stechen zu lassen. Letztendlich trage ich sie aber mit Stolz an die Erinnerung, dass so mein Sohn zur Welt gekommen ist. Wobei ich es auch nicht schlecht finde, wenn man sich da ein Bild darüber machen lässt, aber mir gefällt meine Narbe durchaus, schlimm finde ich die nicht.

Ich habe keine Kinder, mir erschließt sich aber dennoch nicht, was an einer Kaiserschnittnarbe so schlimm sein soll. Denn so gesehen ist man doch eh die meiste Zeit bekleidet, sodass die Narbe nicht zu sehen ist - nicht mal am Strand so gesehen. Ich bin auch nicht der Typ, der sich dann quasi nackt vor den Spiegel stellt und sich Stunden lang über eine Narbe am Unterbauch aufregen würde.

Dementsprechend verstehe ich nicht so ganz, warum man sich überhaupt an so einer kleinen Narbe stören kann - gerade wenn man sie im Alltag kaum sieht. Wenn man mit seinem Körper Geld verdient und der immer perfekt aussehen muss, wäre das was anderes. Das ist aber bei den wenigsten Menschen der Fall.

Ich verstehe nicht warum immer gesagt wird, dass die Frauen auf diese Narbe stolz sein sollen oder gar von "Würde" reden. Fakt ist, dass es Narben gibt, die schön verheilen und nach ein paar Jahren fast unsichtbar sind und Narben, die ein Leben lang auffällig und hässlich bleiben.

Warum muss eine Frau auf so eine hässliche Narbe zwingend stolz sein? Wird sie dadurch etwa schöner? Oder glaubst du, dass man sein Kind weniger liebt wenn man die Realität akzeptiert, dass man nicht zu den Frauen mit schöner, unauffälliger Narbe gehört?

Ich habe nun keine Kinder und eine recht gute Wundheilung, aber wenn ich eine hässliche Narbe hätte würde ich schon schauen ob man dagegen irgendwas machen kann, egal an welcher Stelle sich die Narbe befindet. Tätowierungen auf Narbengewebe sind aber problematisch und müssen oft nach gestochen werden, deshalb würde ich wohl eher nach anderen Möglichkeiten schauen.

Das kann ja jeder so handhaben, wie er es möchte. Ich würde niemand für eine solche Entscheidung verteilen und finde das in Ordnung. Wenn man sich so ein Tattoo machen lässt, bedeutet das ja nicht, dass man nicht glücklich über sein Kind ist. Trotzdem kann so eine Narbe einen vielleicht an eine schlimme und gefährliche Geburt erinnern - etwas woran man sich vielleicht nicht unbedingt erinnern möchte.

Vielleicht ist die Narbe ja aber auch einfach nicht gut verheilt und sieht sehr groß und auffällig aus. Wie dem auch sei - es ist in Ordnung, sich da ein Tattoo machen zu lassen. Nur muss man eben aufpassen, dass das Tattoo gut gemacht ist und die Narbe dadurch nicht noch auffälliger erscheint.

Ob ich mir jemals an dieser Stelle ein Tattoo machen lassen würde, falls ich denn mal einen Kaiserschnitt haben sollte, kann ich nicht mit Sicherheit sagen, allerdings würde ich es nun auch nicht direkt ausschließen. Es würde auch einfach auf die Narbe an sich und meine Gefühle diesbezüglich ankommen.

Ob sich jemand über eine Narbe ein Tattoo stechen lässt oder nicht, sollte jedem selbst überlassen bleiben. Wenn man der Meinung ist, sich danach in seiner Haut wohler zu fühlen, warum nicht? Persönlich kann ich mir das allerdings überhaupt nicht vorstellen. Ich bin seit meiner frühen Jugend mit diversen, auch recht auffälligen Narben überwiegend am Rücken gezeichnet. Wäre es mir damals möglich gewesen sie zu überdecken oder zu verstecken, ich hätte es mit Sicherheit getan. Jedoch nicht für diesen Preis.

Die Schmerzen wären geradezu unerträglich gewesen. Die Narben waren über Jahre hinweg hoch empfindlich und da es recht großflächig ist, wäre es keine schnelle Prozedur. Das gilt genauso für die Kaiserschnittnarbe. Im Gegensatz zu meinem anderen Narben ist sie lächerlich unauffällig und ich habe mich auch noch nie an ihr gestört. Aber sie ist auch nach 6 Jahren noch recht empfindlich und ich behandle sie immer noch mit Vorsicht. Da werde ich sicher keine Nadel reinjagen lassen, die mir dann auch noch Farbe in den Körper pumpt. Ich habe jedoch eine sehr ausgeprägte Narbenbildung, vielleicht sind sie in der Regel weniger empfindlich. Wer sich sowas stechen lässt, ist für meine Verhältnisse jedenfalls hart im nehmen.