Käme für euch eine Kuscheltherapie in Frage?

Ich habe einen Beitrag über eine Kuscheltherapeutin gesehen. Zuerst dachte ich, dass es sich um einen Scherz handelt. Aber dem scheint nicht so zu sein. Dieses Kuscheln ist eine Therapie und man kann dort Stunden nehmen, genauso wie ein einer Gesprächstherapie oder ähnlichen Therapieformen. Die Kuscheltherapeutin nimmt sich dann eine Stunde Zeit, um mit ihren Patienten zu kuscheln und diese eben zu kraulen oder ähnliches, wie es der Patient gerne möchte.

Diese Therapieform soll für Menschen mit Burnout oder anderen seelischen Problemen hilfreich sein. Aber auch, wenn Menschen Probleme mit Nähe oder ähnlichem haben. Ich muss dennoch sagen, dass für mich keine Kuscheltherapie in Frage käme. Ich finde es zu intim und irgendwie suspekt mit einer fremden Person zu kuscheln, die dafür dann ihr Geld bekommt. Mir wäre das eindeutig zu privat und persönlich.

Könntet ihr euch vorstellen, so eine Kuscheltherapie zu machen? Habt ihr das vielleicht sogar schon mal? Kann man sich da durchaus drauf einlassen und entspannen? Worauf muss man achten, wenn man eine Kuscheltherapie machen möchte? Wie findet man da einen guten Therapeuten? Und mit welchen Kosten muss man rechnen, da die Krankenkasse dies nicht übernimmt?

Ich habe das auch im Hintergrund laufen und mein erster Gedanke war "Die Zuschauer glauben auch alles, was man ihnen vorsetzt". Diese "Therapiestunde" hat im Schlafzimmer der "Therapeutin" stattgefunden. Für mich ist das Prostitution ohne Sex. Sie bekommt Geld dafür, dass sie den anderen verwöhnt. Ich finde, dass es eine "nette" Umschreibung für Prostitution ohne Sex ist, wenn man für das Kuscheln bezahlt.

Da muss ich dir schon recht geben, dass war auch mein erster Gedanke. Ich denke, dass es ja trotz allem sehr körperlich ist, auch wenn es eben nicht zum Sex kommt. Allein deswegen finde ich das sehr intim und würde das nicht machen wollen.

Genau deswegen schaue ich untertags nicht fern. Der Begriff "TherapeutIn" ist in Deutschland nicht geschützt, weswegen sich jeder Verrückte so nennen darf, auch wenn die Person weder eine Ausbildung noch eine sonstige Qualifikation vorweisen kann, sondern eher eine mehr oder weniger clevere Geschäftsidee mit dem Anstrich der Professionalität versehen möchte.

Ich könnte also auch mit Leuten spazieren gehen und mich deswegen als "Landschaftstherapeutin" bezeichnen und entsprechend abkassieren, obwohl der eigentlich wohltuende Effekt von der frischen Luft und Schönheit des Voralpenlandes kommt. Oder ich mache eine Ausbildung zum "Coach" (ebenfalls nicht geschützt) und belege "Seminare" mit dem Titel "Umarme deinen Tiger". Nichts davon ist illegal, das meiste davon, sagen wir, Glaubenssache.

Persönlich fände ich es eklig, mich von fremden Leuten gegen Geld antatschen zu lassen, aber ich kann mein menschliches Bedürfnis nach Nähe und Berührung glücklicherweise auf konventionelle Art stillen. Es gibt ja leider auch genügend Leute, die in dieser Hinsicht arg zu kurz kommen und für diese kann ich mir vorstellen, dass sie so ihr Bedürfnis stillen, wie andere Leute eben für Sex bezahlen, wenn sie es nicht anders können oder wollen. Aber als "Therapie" würde ich das Ganze nicht bezeichnen.

Ich bin echt fasziniert davon, wie kreativ manche Menschen sind, um sich Sachen auszudenken, um damit eben Geld einzunehmen. Ich meine, man braucht etwas nur "Therapie" zu nennen und schon kann man die Menschen melken und abzocken ohne Ende und die wenigsten Menschen werden das wirklich hinterfragen, die daran teilnehmen. Also für mich wäre diese Form von Prostitution überhaupt nichts und ich traue solchen "Therapeuten" nicht. Wirkt auf mich auch nicht sonderlich seriös.