Käme arbeiten im Bett für euch in Frage?

Neulich habe ich eine Werbeanzeige eines Matratzenherstellers gesehen, der mit der Aussage für seine Matratzen warb, dass über 80% der New Yorker Bevölkerung mittlerweile aus dem Bett heraus arbeiten würde, beziehungsweise die Arbeit im Bett erledige.

Die Zahl an sich halte ich natürlich für vollkommen überzogen, aber nachdem ich ein paar Artikel im Internet gelesen habe ist mir aufgefallen, dass die Aussage, es würden immer mehr Menschen aus dem Bett heraus oder im Bett arbeiten, nicht grundsätzlich falsch ist.

Das hat mich schon ein wenig überrascht, denn obwohl man natürlich in kreativen Berufen oder Berufen, in denen man viel am Laptop arbeitet, diese Arbeit auch im Bett verrichten kann, würde ich mich dafür doch eher an einen Schreibtisch setzen.

Käme es für euch im Frage, einen Großteil eurer Arbeit im Bett zu erledigen, falls ihr die Möglichkeit dazu hättet, wie es scheinbar schon einige Menschen tun? Falls nicht, welche Gründe würden eurer Meinung nach dagegen sprechen?

Im ersten Moment erscheint das natürlich sehr verlockend. Persönlich gehe ich auch sehr gerne ins Bett, um dort zu schlafen. Es ist weich und kuschelig. Manchmal nehme ich auch den Laptop mit und schreibe noch ein bisschen hier im Forum oder ähnliches. Aber auf die Dauer ist das absolut nichts für mich.

Man ist in den Bewegungen schon sehr eingeschränkt. Um mal auf die Toilette zu gehen, muss man den Laptop umständlich zur Seite stellen, sich aus den Decken wühlen und aus dem Bett wuchten, statt einfach nur vom Stuhl aufzustehen. Außerdem wird es auf längere Sicht richtig unbequem und man liegt sich den Hintern platt. Kleinere Dinge wie Stifte verlieren sich in den Falten der Decke und man sucht lange danach.

Zudem ist es im Bett auch in entsprechender Kleidung am bequemsten. Also Schlafanzug oder Jogginganzug oder ähnliches. Ich bevorzuge es aber definitiv, mir jeden Morgen ordentliche Klamotten anzuziehen. Jeans, und auch einen BH. Ansonsten fühle ich mich spätestens am zweiten Tag im Schlafanzug verpennt, träge, faul und unfit.

Also ich ziehe zum Arbeiten auch definitiv Tisch und Stuhl vor. Da ist alles aufgeräumt. Ich kann einfach mal aufstehen. Ich habe viel mehr Sitzpositionen zur Auswahl, was meinem Hintern sehr gut gefällt.

Außerdem habe ich gehört, dass man schlechter schläft, wenn man das Bett auch für andere Tätigkeiten als dem Schlafen nutzt. Das Gehirn sollte Bett und Schlafen eindeutig einander zuordnen. Dann liegt man nachts nicht wach.

Du schreibst hier von dem Beispiel New York. Da sind die Mieten doch verdammt teuer oder nicht? Können sich die Menschen dann überhaupt ausreichend große Wohnungen leisten?

Ich sah erst neulich einen Bericht von einem Deutschen, der sein Glück in New York versuchen wollte und der hatte als "Wohnung" nur eine kleine Abstellkammer ergattern können wo nur eine Matratze quer reinpasste und das war´s. Wenn viele Wohnungen so klein sind, dass man keinen wirklichen Platz für einen Schreibtisch hat, ist es doch logisch, dass man seine Arbeit (zwangsläufig) im Bett erledigen muss finde ich.

An die Wohnungsgröße in New York habe ich nun gar nicht gedacht, aber ich kann mir schon vorstellen, dass Olly173 hier damit recht hat, dass das ein Grund sein könnte, warum gerade in New York so viele Menschen im Bett arbeiten. Für mich wäre das eher keine Option. Sicher habe ich auch mal mein iPad mit im Bett und schreibe dann noch etwas oder suche etwas im Internet. Aber für richtiges Arbeiten möchte ich dann doch konzentriert und gerade am Schreibtisch sitzen.

Da ich den größten Teil meiner Arbeit diktiere, bleibe ich dabei durchaus auch einmal im Bett. Die Badewanne ist auch ein schöner Ort zum Arbeiten. Mittlerweile haben sich die Nachbarn auch an die wirre Frau mit den Selbstgesprächen im Garten gewöhnt.

Ich habe während meiner Examenszeit ein paar Mal meinen Laptop und meine Bücher mit ins Bett genommen, um dort zu lernen, wenn ich meine Ruhe haben wollte und mein Freund im Wohnzimmer aber geskyped oder telefoniert hat. Allerdings konnte ich mich damit nie besonders anfreunden.

Zum einen ist mir das Bett als Untergrund zu weich und es fehlt mir eine anständige Rückenlehne, um dauerhaft aufrecht darin zu sitzen. Ich bekomme dann sehr schnell Rückenschmerzen und Verspannungen in Nacken und Beinen. Auch kann ich den Laptop im Bett nur auf meinen Knien oder auf der Matratze neben mir abstellen, und in beiden Fällen überhitzt er relativ schnell, was nicht nur unangenehm für mich, sondern auch schädlich für das Gerät ist.

Nicht zuletzt ist das Bett einer der wenigen Orte des Hauses, die ich eigentlich ausschließlich zur Entspannung nutze. Würde ich mir dorthin Arbeit mitnehmen, dann könnte ich es vermutlich gar nicht mehr wirklich als meine persönliche Ruhezone ansehen. Daher erledige ich meine Arbeit lieber klassisch vom Schreibtisch aus.

Ich arbeite tatsächlich vom Bett aus und finde es super. Meistens trage ich dabei noch meinen Schlafanzug und arbeite im liegen. Es ist tatsächlich nicht immer sehr bequem, nach längerer Zeit bekomme ich nicht selten Nacken- und Rückenschmerzen. Allerdings ist das einfach eine schlechte Angewohnheit von mir, an der ich wenig arbeite.

Dafür hat mein Bett aber auch Gitterstäbe, sodass ich mich mithilfe eines Kissens auch gut so positionieren kann, dass ich aufrecht sitze. Dann liegt der Laptop auf meinen Knien, meist mit einem Buch darunter, damit er nicht zu warm wird.

Ich kenne auch einige, die gerne im Bett arbeiten, zwei Freunde von mir haben nicht mal einen Schreibtisch im Zimmer, da sie ohnehin lieber vom Bett aus arbeiten.

Für mich käme das nicht in Frage, denn es kommt auch auf die Arbeiten an die man zu erledigen hat. Zwar mache ich viel am Rechner, aber mit nur einem Bildschirm würde ich dafür mehr Zeit aufwenden müssen, dass ein zweiter Bildschirm Pflicht ist. Dazu noch viele Notizen mit der Hand, das Telefon müsste mit ins Bett und auch die kompletten Akten. Würde ich das alles ausbreiten in meinem Bett, dann wäre für mich kein Platz mehr. Die Akten zerknittern, Notizen auf der weichen Matratze schreiben klappt nicht und der zweite Bildschirm wäre auch noch eine Herausforderung wo man diesen unterbringt damit er sich nicht selbstständig macht.

Daher bevorzuge ich es doch an meinem Schreibtisch zu sitzen oder auch am Esstisch. Dort stehen auch anständige Stühle die eine ergonomische Rückenhaltung gewährleisten und ich mich nicht im Bett verbiegen und nach vorne Beugen muss, damit ich arbeiten kann. Das sorgt auf die Dauer auch nur für eine Fehlhaltung und Rückenschmerzen, vielleicht nicht mit 20 Jahren, aber stell dir mal vor wenn du das 30 Jahre lang jeden Tag von Montag bis Freitag gemacht hast wie es dann damit aussieht.

Mir missfällt hier ehrlich gesagt wie manche mit ihren Laptops umgehen. Auf ein Kissen stellen damit es gut steht? Die Lüftungsschlitze werden damit verdeckt, der Staub wird noch extra angezogen aus den Textilien und somit überhitzen die Bauteile und das Gerät geht schneller kaputt. Auf diese Weise hat kein Laptop so etwas im Bett zu suchen, wenn man es wirklich mitnehmen muss, dann hat es auf einer Platte zu stehen mit ausreichend Abstand zur Unterlage die definitiv nicht weich sein darf wenn man länger Freude an seinem Laptop haben möchte und nicht dauerhaft neue Geräte kaufen will.

Ich arbeite zwar teilweise zu Hause und es gibt auch immer wieder Aufgaben, für die ich keinen großen Monitor und kein Grafik-Tablet brauche und die ich deshalb theoretisch mit dem Laptop auf dem Schoß im Bett erledigen könnte.

Auf die Idee bin ich allerdings noch nie gekommen, denn ich finde die Haltung, die man dazu einnehmen muss, nicht wirklich bequem. Das geht für einen kurzen Chat oder wenn ich mir Webseiten anschaue und nur ab und zu irgendwas anklicken muss, aber wenn ich im Bett E-Mail beantworten oder Präsentationen vorbereiten würde, würde mir wohl sehr schnell der Rücken weh tun.

Außerdem möchte ich meine Arbeit ganz gerne von meinem Privatleben trennen. Auch wenn ich den ganzen Tag zu Hause arbeite bin ich ordentlich angezogen und sitze in meinem Arbeitszimmer am Schreibtisch. Ich glaube nicht, dass ich so produktiv sein könnte wenn ich den halben Tag im Schlafanzug im Bett liege, das fühlt sich zu sehr wie Freizeit an.

Übrigens sind nicht alle Wohnungen in New York so klein wie die Abstellkammern, die man regelmäßig in den Medien sieht. Wenn man in bester Lage in Manhattan wohnen will ist das natürlich teuer, genau wie die besten Viertel auch in jeder anderen Großstadt teuer sind. Auch in weniger guten Lagen sind die Mieten so hoch, dass sich viele lieber mit einer kleineren Wohnung begnügen und dann noch Geld haben um die Stadt auch erleben zu können. Aber in einem Ein-Zimmer Studio Apartment hat man trotzdem so viel Platz, dass man einen Tisch unter bekommt, an dem man auch arbeiten kann.

Ich könnte mir auch nicht vorstellen, im Bett zu arbeiten. Ich frühstücke nicht mal im Bett und würde daher auch nicht dort arbeiten wollen. Ich stelle mir das doch auch eher unbequem vor, wenn man nicht unbedingt ein Tablett hat, dass man mit Beinen über den Schoß stellen kann, um dort seinen Laptop ablegen zu können.

Dadurch mutieren die Menschen auch sicher zu noch mehr Faulheit und bewegen sich weniger. Es wird sich dann sicherlich auch Essen und Getränke ans Bett geholt. Es mag sein, dass es in den New York viele kleine Wohnungen gibt, aber ich denke, dass die meisten doch einen kleinen Tisch mit Stuhl haben werden oder vielleicht ein Sofa oder ähnliches, wo man sich dann hinsetzen und arbeiten könnte.