Junger Mensch wechselt mehrfach Arbeitsstelle, unbedenklich?

vom 16.09.2016, 08:29 Uhr

Ich habe eine Bekannte, die nun 27 wird und schon mehrfach die Arbeitsstelle gewechselt hat. Sie hat nun sicher schon 5 oder 6 mal gekündigt und woanders angefangen. Zwar immer im selben Bereich, aber meist dann auch bei unterschiedlichen Arbeitgebern. Davon hat sie innerhalb einer Firma ein paar Mal gewechselt und dann an unterschiedlichen Standsorten gearbeitet. Dann war sie bei zwei anderen Betrieben beschäftigt und wechselt nun wieder zu dem ersten Arbeitgeber, für den sie schon in den verschiedenen Standorten gearbeitet hat.

Ich denke, dass man nirgendwo bleiben muss, wo es einem absolut nicht gefällt und man vielleicht auch mit den Arbeitsweisen nicht einverstanden ist. Aber ich frage mich, ob es sich im Lebenslauf so gut macht, wenn dort so viele verschiedene Arbeitsstellen aufgeführt sind und man eben noch so jung ist. Man gibt ja auch den Zeitraum dort mit an, von wann bis wann man wo gearbeitet hat. Sieht es da nicht blöd aus, wenn dort nur steht, dass man nur ein paar Wochen in Betrieb XY gearbeitet hat?

Ist es nicht eher unvorteilhaft, wenn man als junger Mensch schon mehrere Arbeitsstellen im Lebenslauf stehen hat? Könnte einem dies nicht irgendwann zum Nachteil ausgelegt werden? Habt ihr schon Erfahrungen mit solchen Fällen machen können?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Es kommt darauf an, wie man es im Lebenslauf und in der Bewerbung "verkauft". Wenn sie jung ist und viele Arbeitsstellen hat, dann kann sie immer schreiben, dass sie Erfahrung auch in anderen Betrieben und Abteilungen sammeln wollte und eben durch diese Erfahrung nun auch die Richtige in dem Betrieb ist, wo sie sich weiter bewirbt. Sie muss das eben so verkaufen, dass sie nicht aus Unrast diese Stellen gewechselt hat, sondern einfach aus Wissbegierde.

Sie kann ja eventuell auch nachweisen, dass sie selber aus freien Stücken diese Arbeitsstellen gewechselt hat und nicht der Arbeitgeber sie vor die Tür gesetzt hat. Das ist wahrscheinlich am wichtigsten für einen potentiellen neuen Arbeitgeber,

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Wieso sollte man das direkt negativ sehen? Ich bin etwas älter als die besagte Dame und mein Lebenslauf mit meinen Arbeitgebern füllt meinen halben Lebenslauf aus, da ich auch teilweise nur einige Monate bei manchen Arbeitgebern geblieben bin. Nicht alle Stellen habe ich selbst gekündigt, manche waren auch zeitlich befristet und wurde nicht verlängert. Solange man aber auch einen Grund liefern kann wieso man weiter gezogen ist und dort nicht geblieben ist das doch kein Problem.

So führe ich auch an, dass die Zeitverträge in dieser Sparte durchaus sehr stark vertreten sind und auch Verlängerungen meistens nicht gemacht werden, da die Kosten gesenkt werden müssen und die Personalplanung nicht immer vorher bereits abgeschlossen ist. So kann man in einem Jahr 40 Leute brauchen und im nächsten nur noch 30, bevor man die Leute einfach verlängert und hinterher sie nicht bezahlen kann oder keine Aufgaben für sie hat, lässt man die Verträge lieber auslaufen und sucht sich dann neues Personal, wenn die Planung auch entsprechend steht und die Finanzierung von den Krankenkassen bewilligt wurde.

Anders kann man auch sagen, dass man einfach die Abwechslung brauchte und einfach auch in mehrere Bereiche auf diese Weise Einblick bekommen hat. Das zeigt auch, dass man sich für neue Sachen interessiert und bereit ist zu lernen und nicht über viele Jahre hinweg nur das gleiche macht und vom eigenen Wissensstand her auf der Stelle tritt. Nehme dir einmal einen Koch oder Restaurantmitarbeiter als Beispiel, diese sind auch häufiger mal in der ganzen Welt unterwegs und haben mehrere Arbeitgeber. Dadurch sind sie aber noch gefragter denn je, da sie den Einblick in die verschiedensten Kulturen hatten und auch die verschiedenen Küchen und Hotels.

Negative Erfahrungen habe ich mit meinem Lebenslauf nie gemacht, aber ich konnte es auch gut begründen warum und wieso ich die Arbeitsstellen teilweise nur so kurz hatte. Auch andere "Ausreißer" Karrieren wie das Studium in eine ganz andere Fachrichtung, Wehrdienst trotz unbefristeter Anstellung usw. wer dafür gute Gründe liefern kann die auch in sich schlüssig sind, der braucht sich darüber weniger Gedanken machen. Jemand der aber nur sagt, dass der alte Arbeitgeber Mist war und man einfach keine Lust mehr darauf hatte, der wird ein ganz anderes Bild von sich abliefern.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



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