Jugendarbeitslosigkeit und Fachkräftemangel?

vom 31.08.2015, 15:43 Uhr

Steigende Jugendarbeitslosigkeit ist ja mittlerweile ein weltweites Problem und auch Deutschland bleibt davon nicht verschont und beklagt eine ansteigende Anzahl arbeitsloser Jugendlicher. Glaubt man führenden Wirtschaftsunternehmen und deren Analysen, so wird sich diese Zahl in den nächsten 5 Jahren wohl nochmal drastisch erhöhen.

Irgendwie komme ich da aber trotzdem nicht mit. Allen Ortens wird ein Fachkräftemangel bejammert und die Jugendarbeitslosigkeit steigt stetig an? Irgendwas kann doch da nicht so recht zusammenpassen. Habt ihr eine Erklärung dafür oder wie würdet ihr diese Entwicklung bewerten?

Benutzeravatar

» mikado* » Beiträge: 3037 » Talkpoints: 1.002,67 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Steigende Jugendarbeitslosigkeit ist ja mittlerweile ein weltweites Problem und auch Deutschland bleibt davon nicht verschont und beklagt eine ansteigende Anzahl arbeitsloser Jugendlicher.

Das ist ein schöner Spruch, der aber einfach nicht wahr ist. Die Jugendarbeitslosigkeit in Deutschland ist sogar gesunken. Es kann natürlich sein, dass es Gegenden in Deutschland gibt, bei denen es umgekehrt ist. Aber auf die gesamte Bundesrepublik bezogen stimmt diese Aussage nicht.

Irgendwie komme ich da aber trotzdem nicht mit. Allen Ortens wird ein Fachkräftemangel bejammert und die Jugendarbeitslosigkeit steigt stetig an? Irgendwas kann doch da nicht so recht zusammenpassen. Habt ihr eine Erklärung dafür oder wie würdet ihr diese Entwicklung bewerten?

Die Erklärung haben wir ja, weil die Ausgangsannahme gar nicht stimmt. Trotzdem gibt es natürlich regional und nach Branche starke Unterschiede. Es gibt einfach Berufe, bei denen es noch einen großen Bewerberüberschuss gibt und andere, die wirklich große Probleme haben. Und gerade in Süddeutschland, wo es teilweise Landkreise mit einer Arbeitslosigkeit unter 3% gibt, haben es Betriebe logischerweise eher Probleme, geeignete Bewerber zu finden.

Zumal immer mehr Leute aus den sowieso inzwischen eher geburtenschwachen Jahrgängen studieren gehen wollen und so ein immer weniger Leute für eine herkömmliche Ausbildung zur Verfügung stehen. Ausgleichen können wir das nur mit Zugezogenen aus den strukturschwächeren Gegenden Deutschlands, der EU und dem Rest der Welt.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Mod am 31.08.2015, 16:55, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

Dass es da regional große Unterschiede gibt, kann ich mir schon gut vorstellen, aber wenn man sich mal diesen Artikel anschaut, da wird sogar eine Zunahme der Jugendarbeitslosigkeit von 10% innerhalb eines Jahres bemängelt. Und gerade das Hamburger Einzugsgebiet ist ja nun nicht gerade eine strukturschwache Gegend.

Benutzeravatar

» mikado* » Beiträge: 3037 » Talkpoints: 1.002,67 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Der Artikel ist für mich nicht zugänglich, aber zumindest im Titel ist hier ganz klar von einem einzigen Kreis die Rede. Wie kommt man dazu, das ganze einfach mal auf ganz Deutschland zu verallgemeinern? Da muss man nur mal eine Minute googeln und stellt fest, dass das eben nicht so ist.

Wieso genau diese Gegend entgegen dem landesweiten Trend eine erhöhte Jugendarbeitslosigkeit hat, kann ich dir auch nicht sagen. Da musst du wohl etwas genauer recherchieren.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Schön, dann nehmen wir doch einfach einmal eine größere Region, wo es nicht unbedingt boomt. In Nordrhein-Westfalen waren im letzten Monat noch 29.361 Ausbildungsplätze unbesetzt. Aber es standen dem Angebot 34.842 nicht versorgte Bewerber gegenüber.

Nur in Sachsen, Sachsen-Anhalt. Thüringen, Bayern und Baden-Württemberg sind mehr Stellen als Bewerber da. Und diese offenen Stellen reichen nicht aus, um die gesamten unversorgten Jugendlichen zu versorgen.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Weasel_ hat geschrieben:Da muss man nur mal eine Minute googeln und stellt fest, dass das eben nicht so ist.

Das habe ich gerade mal gemacht und da kann man schon, zumindest für mich, erschreckende Zahlen feststellen. So ist das Bundesland NRW unangefochtener Spitzenreiter mit über 75 Tsd. jugendlichen Arbeitslosen im Alter von 15 bis unter 25 Jahren. Klick Im Vergleich zu anderen EU Staaten steht Deutschland zwar immer noch besser da, aber wie auch hier nachzulesen, werden da mal kurzerhand 370.000 arbeitslose Jugendliche aus der Statistik herausgerechnet und es setzt sich da schon eine besorgniserregende Entwicklung in Gang.

Benutzeravatar

» mikado* » Beiträge: 3037 » Talkpoints: 1.002,67 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^