Jogginganzug in Toilette gesteckt - müssen Eltern eingreifen
Mein Bruder hat als Kind oft meine alten Klamotten tragen müssen. So hat er von mir auch einen alten lila Baumwoll Jogginganzug geerbt, welchen er sehr gerne getragen hat. Seine Schulkameraden haben ihn deswegen viel gehänselt. Dennoch hat er den Anzug immer freiwillig getragen. An einem Tag hat eine Mutter einer Schulkameradin von ihm angerufen und erzählt, dass ihn die anderen Kinder in die Toilette gesteckt haben. Was wohl auch stimmte, wie er sagte. Meine Eltern ließen ihn dennoch weiterhin anziehen was er wollte. Findet ihr das richtig, dass sie ihm den Freiraum gelassen haben? Oder hätten sie einschreiten müssen?
Das ist ja schon sehr krass, wenn die Kinder den Jungen in die Toilette stecken. Das ist ja richtig Körperverletzung und einfach unfassbar eklig. Da würde ich definitiv einschreiten und zwar mit den Eltern der Kinder, die das gemacht haben, reden und auch den Kindern mal die Ohren lang ziehen.
Ich glaube nämlich nicht, dass das nur wegen der Kleidung geschah. Da steckt bestimmt mehr dahinter und er wurde schon lange gehänselt. Wenn ein Kind über Jahre hinweg in der Schule gehänselt wird, dann geht das nicht spurlos an ihm vorbei. Da hätten die Eltern schon viel eher einschreiten müssen. Wenn Eltern da nichts machen, dann ist ihnen offenbar das Wohlergehen ihres Kindes egal.
Dem Kind, das gemobbt wird, ein Verbot aufzuerlegen, damit es nicht mehr gemobbt wird, sendet doch ein fatal falsches Signal. Du musst dich unterordnen, lass dich von deiner Angst kontrollieren, immer schön ducken. Ich finde es sehr mutig und selbstbewusst von ihm, dass er von sich aus eben nicht so reagiert, sondern zu seinem lila Jogginganzug steht und offensichtlich merkt, dass die anderen die Schwachen und Dummen sind.
Also ich fände es wirklich sehr falsch, wenn die Eltern jetzt an der Stelle eingreifen und ihrem Kind eben beibringen, dass man als Opfer etwas ändern muss. Wenn, dann muss man versuchen, ob man das Verhalten der Täter ändern kann. Mit den Lehrern, mit der Schuldirektion oder den Eltern reden, anstoßen, dass im Unterricht intensiv über Mobbing gesprochen wird und ähnliches.
So wie ich das aber verstanden habe und wie es auch im Eingangsposting steht, wurde nicht der Junge in die Toilette gesteckt, sondern der Jogginganzug. Wie immer auch die anderen Kinder an das Teil gekommen sind.
Ich denke, dass es eine Sachbeschädigung ist und da sollten in der Schule die Lehrer eingreifen und die Eltern sich darum kümmern, dass die Lehrer in dieser Beziehung die Aufsichtspflicht nicht verletzen. Ich finde schon, dass da die Eltern eingreifen sollten. Und zwar schon in dem Moment, wo der Junge gehänselt wurde und wenn es nur so ein eingreifen ist, dass sie den Jungen in dieser Hinsicht stärken.
Sorry, da hab ich wohl ein Wort vergessen. Eigentlich sollte es heißen "wegen Jogginganzug in Toilette gesteckt". Also der Anzug wurde inkl. meinem darin befundenen Bruder Kopfüber in die Schüssel gepackt. Sie nannten es damals wohl "Gehirnwäsche".
hummelchen92 hat geschrieben:Sorry, da hab ich wohl ein Wort vergessen. Eigentlich sollte es heißen "wegen Jogginganzug in Toilette gesteckt". Also der Anzug wurde inkl. meinem darin befundenen Bruder Kopfüber in die Schüssel gepackt. Sie nannten es damals wohl "Gehirnwäsche".
Und da fragst du noch, ob die Eltern einschreiten sollen? Das wäre für mich als Elternteil mehr als selbstverständlich, dass ich in so einem Fall hinter meinem Kind stehe und da gehörig auf den Putz haue. Das ist nicht nur ekelig, sondern auch absolut nicht akzeptabel und Körperverletzung. Da gibt es keine Frage. Da wäre ich schneller in der Schule als man denkt.
Dem Kind würde ich nicht zwingend vorschreiben was es anziehen soll. Er muss doch damit leben und klarkommen, wobei ich in so einem Fall schon zur Schule gegangen wäre um da mal nachzufragen, wie man so etwas zulassen kann. Immerhin muss das ja auch aufgefallen sein und ein Lehrer muss das ja mitbekommen haben, zumindest dass die Sachen nass sind. Dort hätte ich mich dann eben beschwert und versucht dass ich mit den Kindern oder deren Eltern reden kann, damit das nicht noch mal vorkommt.
hummelchen92 hat geschrieben:Meine Eltern ließen ihn dennoch weiterhin anziehen was er wollte. Findet ihr das richtig, dass sie ihm den Freiraum gelassen haben? Oder hätten sie einschreiten müssen?
Ich finde das ganze Thema etwas komisch. Denn wie du es formuliert hast, so machst du ja deinem Bruder und deinen Eltern einen Vorwurf. Und wenn man sich mit einem etliche Jahre alten Baumwoll Jogginganzug und das vielleicht noch tagtäglich kleidet, dann wird man natürlich auch schnell angreifbar und wohl auch gemobbt. Aber ungeachtet dessen, müssen die Eltern natürlich dennoch einschreiten.
Wenn deine Eltern da in der Form eingegriffen hätten, dass sie deinem Bruder verbieten Kleidung zu tragen, die zwar ihm, aber nicht den anderen Kindern gefällt, hätten sie in meinen Augen das genau falsche Signal gesetzt. Natürlich muss man mit Kindern besprechen, welches Verhalten in der Öffentlichkeit und der Gemeinschaft akzeptabel ist und welches nicht, aber sich in der Farbauswahl seiner Kleidung dem Willen der Allgemeinheit unterzuordnen, geht deutlich zu weit.
Leider höre ich diese Argumentation oft von Kollegen und auch Bekannten: "Der Typ ist ein Opfer, wenn er weniger peinliche Hobbys oder Klamotten hätte, weniger dick wäre oder einen besseren Haarschnitt trüge, würde er auch nicht gemobbt, Kann man ja verstehen, dass die anderen den blöde finden!"
Einiges davon sehe ich ein und ich würde auch nicht mit jedem Trottel befreundet sein wollen. Aber es besteht ein gravierender Unterschied dazwischen einen lila Jogginganzug hässlich zu finden und deswegen vielleicht nicht mit dem Träger befreundet sein zu wollen und ihn in die Toilette zu tauchen oder ihn sonstwie zu drangsalieren! Zu verlangen, dass das Opfer dieser Attacken sich ändert ist keine Option!
Deine Eltern hätten definitiv aktiv werden müssen! Und zwar indem die mit der Schule und vor allem den Eltern der anderen Kinder sprechen und klar stellen, dass sie derartiges Verhalten nicht akzeptieren. Und notfalls würde ich da auch eine Instanz höher gehen, wenn von den anderen beteiligten Erwachsenen die oben genannte Reaktionn käme.
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