Job nur kündigen, wenn ein neuer in Aussicht ist?
Ich habe bisher durchaus Jobs gekündigt, allerdings nur dann, wenn ich direkt einen neuen in Aussicht hatte und klar war, dass ich nahezu nahtlos wechseln kann. Eine Ausnahme bildet ein Nebenjob, den ich mal als Studentin recht spontan gekündigt hatte, ohne etwas Neues in Aussicht zu haben.
Da habe ich aber auch recht kurzfristig eine Zusage von einer anderen Uni bekommen und musste auch in kurzer Zeit umziehen. Nach dem Umzug habe ich aber ohnehin sehr schnell einen neuen und weitaus besseren Nebenjob gefunden. Habt ihr bisher nur dann gekündigt, wenn ihr einen neuen Job in Aussicht hattet?
Ehrlich gesagt musste ich noch nie einen Job kündigen. Ich hatte leider in meiner bisherigen beruflichen Laufbahn immer befristete Arbeitsplätze. Bei meinem Ausbildungsplatz wusste ich schon zu Beginn dass ich dort nur meine Ausbildung machen kann da mein Chef im Anschluss in Pension gegangen ist und bei den anderen Jobs waren es auch von Anfang an befristete Verträge. Meist wurde mir zuvor auch schon erklärt dass es Arbeitsplätze zur Mutterschutzvertretung oder ähnlichem sind.
Wenn ich allerdings mal einen befristeten Vertrag habe würde ich den auch erst kündigen wenn ich einen anderen Job in Aussicht habe. Allein schon aus finanziellen Gesichtspunkten.
Eine Ausnahme würde ich nur machen, wenn ich aus bestimmten Gründen den Wohnort verlassen müsste - z.B. wegen meinem Partner - oder wenn der Job mir gesundheitlich nicht mehr gut tun würde. Sprich wenn ich psychisch oder physisch einfach nicht mehr in der Lage wäre meinen Job erwartungsgemäß zu machen. Nur zu kündigen weil ich keinen Spaß mehr an der Arbeit habe käme für mich nicht in Frage.
Wenn man allerdings finanziell unabhängig ist - weil z.B. der Partner genug verdient - dann kann ich durchaus auch verstehen, wenn man seinen Job auch deswegen mal kündigt. Ich kenne zwei Teilzeitkräfte aus meinen bisherigen Jobs, die gekündigt haben, weil es ihnen keinen Spaß mehr gemacht hat, weil sie nicht mehr genug Anerkennung/Respekt für ihre Arbeit bekommen haben und sie den Job eh nur als Freizeitbeschäftigung gesehen haben. Ihre Ehemänner haben gute Jobs und sie kümmern sich halt jetzt wieder vorerst "nur" noch um den Haushalt.
Ich würde es nicht als finanzielle Unabhängigkeit ansehen, wenn "der Partner genug verdient", und entsprechend erst dann einen Job kündigen, wenn ich mich von meinem eigenen Ersparten mindestens ein halbes Jahr über Wasser halten könnte. Ich fände es unfair meinem Partner gegenüber, einfach pauschal davon auszugehen, dass der gute Mann mich finanziell über Wasser hält, weil ich mir zu schön bin für den täglichen Trott, um die Kohle ranzuschaffen. Wieso sollte ich ein Recht darauf haben, mit Teilzeit oder als "Hausfrau" herumzupfuschen, während mein Partner sich abrackern muss, damit der Laden läuft?
Bisher habe ich nur Nebenjobs gekündigt, mit denen ich mir im Studium ein Zubrot verdient habe, ohne eine neue Beschäftigung in der Pipeline zu haben. Sonst hatte ich immer eine andere Stelle in Aussicht bzw. habe ein Studium angefangen. Mein ausgeprägtes Sicherheitsbedürfnis zusammen mit dem Wunsch, niemandem zur Last zu fallen hindert mich daran, einfach mal so den Krempel hinzuschmeißen, nur weil mich der Göttergatte ja schlecht vor die Tür setzen kann. Ich würde also nur dann kündigen, wenn der nächste Job abzusehen ist oder im Extremfall erst einmal genügend Rücklagen ansparen, um zumindest ein paar Monate alleine klar zu kommen.
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