Jetzt schon für eine Arbeitstelle im Sommer bewerben?

vom 08.02.2021, 21:28 Uhr

Wir bewegen uns langsam aber sicher auf den März, somit den Frühling zu. Irgendwann startet die neue Tourismus,- und Urlaubssaison wo wir hoffentlich alle wieder die Gastro,- und Unterkunftsangebote wahrnehmen können. Kein Tourismusunternehmen funktioniert ganz ohne Personal, schon gar nicht in der Sommersaison.

Würdet ihr euch jetzt schon für eine Arbeitsstelle im Sommer bewerben oder wäre das Stand jetzt viel zu früh für euch? Schließlich kann derzeit Keiner sagen, wie die Coronasituation sein wird und ob das jeweilige Unternehmen, wo man sich eventuell bewerben würde dann noch existiert. Als was würdet ihr euch beim jeweiligen Unternehmen bewerben?

» Nebula » Beiträge: 3041 » Talkpoints: 6,06 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Es würde doch sehr darauf ankommen, ob man jetzt Arbeit hat oder nicht. Hat man diese, dann kann man sich doch auf jeden Fall auf eine andere Stelle bewerben, die noch so lange hin ist. Allerdings würde ich das nicht machen, wenn ich keine Arbeitsstelle hätte und nun noch bis Sommer warten müsste. Man findet sicherlich immer irgendetwas, auch bei Corona und daher würde ich einfach sehen, dass ich da eher etwas finde.

Ich bin schon jemand, der vorausschauend agieren möchte, daher finde ich es gut, wenn man sich frühzeitig Gedanken macht, aber alles auf eine Karte zu setzen, ist dann vielleicht auch nicht so clever. Vielleicht sollte man dann auch mal in anderen Branchen suchen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Das kommt doch ganz auf den Beruf an. Als Lehrer könnte man sich durchaus jetzt schon für nächstes Schuljahr bewerben, während es wahrscheinlich für ein Unternehmen im Eventmanagement wenig Sinn macht. Auch als auszubildender bewirbt man sich oft schon relativ früh. Aber für Animateure in Hotelanlagen gibt es sicher zurzeit keine Stellenanzeigen.

Auch kommt es darauf an, ob man dringend kurzfristig eine Arbeit braucht oder noch warten möchte, weil man noch woanders beschäftigt ist und noch ein Projekt fertig machen möchte, aber schon weiß, dass man sich beruflich verändern möchte.

» blümchen » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Eine Bekannte von mir ist aufgrund der aktuellen Coronasituation arbeitslos geworden. Sie wurde Ende letzten Jahres betriebsbedingt gekündigt, der Betrieb selbst ist mittlerweile insolvent. Sie ist arbeitslos gemeldet und bekommt ständig Aufforderungen vom Leistungsträger sich bewerben zu müssen, in Verbindung mit Stellenangeboten, welche sie zugesandt bekommt.

Da sie aus der Hotelbranche kommt, werden ihr wahllos vermeintliche Stellenangebote von Hotels zugesandt, die aktuell und sicher noch eine Weile geschlossen haben. Solche Stellenangebote (einige davon habe ich mir selbst von meiner Bekannten zeigen lassen) stammen aus der Zeit lange noch vor dem harten und aktuellen Lockdown, welche die Arbeitgeber / Hotels bei diversen Job Agenturen mal veröffentlicht haben und nie deaktiviert worden sind. Aus meiner Sicht macht es derzeit kaum Sinn sich auf Stellen zu bewerben, wo derzeit noch nicht mal klar ist, wie und wann es in der Branche weitergeht. Manche Leistungsträger verlangen es dennoch.

Ich weiß auch nicht ob man das Bewerben auf und für Stellen für den Sommer davon abhängig machen muss, ob der jeweilige Bewerber derzeit in Arbeit ist oder nicht. Es geht ja um den Sinn und die Perspektive von solchen "Perspektiv"bewerbungen. Auch wenden Bewerber ja erstmal Kosten auf, für eine Bewerbung wo man nicht weiß, wie sinnhaft es ist sich jetzt schon dafür zu bewerben. Nicht jeder bewirbt sich schließlich per E-Mail und auch kaum ein Arbeitgeber holt die Bewerber von zu Hause ab, um ein Vorstellungsgespräch bei sich im Unternehmen zu führen.

Klar man kann die Kosten erstatten lassen, wenn man Leistungsempfänger ist, aber vorschießen muss man sie trotzdem (Bewerbungskosten, Fahrtkosten ...). Selbst wenn man sich jetzt bewerben und vielleicht sogar vorstellen könnte, derzeit aber Niemand eingestellt wird ist es ja wiederum so, dass der Arbeitgeber bis zum Sommer den Bewerber dann vielleicht gar nicht mehr auf dem Schirm hat und die Person / Bewerber mit seinen Charakter / Fähigkeiten bis dahin gar nicht mehr in Erinnerung hat.

Es gibt sicher auch einige einprägsame Charaktere unter den ganzen Bewerbern, einen Durchschnittsbewerber vergisst man über die (teils vielen) Monate dann aber sicher doch irgendwo schnell beziehungsweise ist im Kopf des Arbeitgebers nicht mehr präsent. Das ist so ein großes Thema, welches ich in den letzten Wochen schon öfters mit Menschen aus meinem privaten Umfeld hatte, was manche von denen auch sehr beschäftigt.

» Nebula » Beiträge: 3041 » Talkpoints: 6,06 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich wüsste nicht, was in diesem speziellen Fall dagegen spricht sich zu bewerben, wenn man anscheinend die Kosten, wenn auch erst hinterher, erstattet bekommt. Das ist doch keine große Sache. Die Bewerbungsunterlagen muss man eh erstellen. Individuell ist dann nur noch das Anschreiben.

Und zu einem Vorstellungsgespräch wird man nach meinen Erfahrungen nur dann eingeladen, wenn eine Einstellung im realistischen Bereich liegt. Natürlich sollte man bei Angeboten, die schon veraltet erscheinen, zuerst einmal anfragen, ob sie noch aktuell sind und sich eine Bewerbung lohnt. Das kann man ja per E-Mail tun und diese als Beweis seiner Bemühungen dem Arbeitsamt vorlegen.

» blümchen » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Bei meiner Bekannten war es so, dass sie nach dem Jahreswechsel schon zu zwei Vorstellungsgesprächen eingeladen wurde. Beim Bewerbungsgespräch wurde ihr jeweils gesagt, dass aktuell Niemand eingestellt wird, das Gespräch einfach erstmal zum Kennenlernen dient, auch wohl um zu schauen, welche Vorstellungen beide Seiten haben.

Im jeweiligen Jobangebot stand zwar drin, dass die Anstellung ab sofort erfolgt, da das jeweilige Stellenangebot aber im Oktober letzten Jahres geschalten wurde, der Starttermin nicht mehr aktuell ist. Was mich an der Sache stört ist, dass Leistungsträger das doch eigentlich wissen müssten, dass derzeit keine Anstellungen in Hotels erfolgen, warum sie dann Menschen wie meine Bekannte trotzdem dazu bewegen wollen sich da zu bewerben entzieht sich meiner Kenntnis / der Logik.

Mitwirkungspflicht hin oder her, aber sich auf etwas bewerben zu lassen, wo man das Ergebnis am Ende eigentlich schon kennt, ist für mich unbegreiflich, schlichtweg auch Geldverbrennerei seitens Steuergelder. Wenn Leistungsträgern nämlich Bewerbungs,- Fahrtkosten für solche Termine dem Bewerber erstatten ist das nichts anderes als Geldverbrennerei.

» Nebula » Beiträge: 3041 » Talkpoints: 6,06 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Vielleicht gibt es ja doch Hotels, die jetzt anstellen. Da wäre es für den jeweiligen Leistungsträger, beim Arbeitslosengeld 1 die Arbeitslosenversicherung, doch wesentlich günstiger, wenn der Betroffene eine Anstellung bekommt, und wenn es nur in einem von hundert Fällen klappt.

Als Arbeitsamt würde ich auf jeden Fall darauf drängen, dass es der Betroffene versucht, zumindest vorab zu klären, ob es Sinn macht sich zu bewerben. Als Steuerzahler und Arbeitslosenversicherungszahler fände ich das nicht fair, sich gar nicht zu bemühen, selbst wenn die Wahrscheinlichkeit einen Job in diesem Bereich zu bekommen gering ist. Man könnte es ja als Arbeitssuchender auch positiv sehen, dass man seine Bewerbungen und Vorstellungsgespräche ein wenig üben kann, um später bessere Chancen zu haben.

» blümchen » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Da die Öffnung von Hotels derzeit noch nicht klar ist, stellt auch derzeit kein Hotel Personal ein, so realistisch muss man das dann doch sehen. Glaub mir, sie hat schon sehr viel an Eigeninitiative bewiesen und nachgefragt, E-Mails geschrieben, angerufen ohne das die Stelle von der jeweiligen Behörde vermittelt wurde.

Sofern die Büros mal besetzt waren gab es laut ihrer Aussage meist die Argumentation seitens der beworbenen Firma, dass man erstmal abwarten muss als Unternehmen wie es weiter geht usw.! Es würde also derzeit nicht mal in einem von hundert Fällen klappen, eine Jobzusage in einem Hotel zu bekommen, wo man auch sofort ODER im Sommer anfangen kann.

Das mit dem üben ist immer schön und gut, wenn man aber wie sie nicht so gut betucht ist eben durch die derzeitige Arbeitslosigkeit, dann ist es schwer, ein Zugticket von 20€ (Hin und Rückfahrt zusammen) Geld mäßig vorzustrecken, das jeweilige beworbene Hotel liegt ja meist nicht gerade um die Ecke, wenn da doch eins wäre, hat man es in der Regel schon abgeklappert, dazu noch vorher noch die Unterlagen sprich Lichtbilder, Porto... zu finanzieren. Viele der Dienstleistungsunternehmen wollen schriftliche Bewerbungen haben, kann man dann auch an den Stellenangeboten erkennen.

Rechne solche Beträge mal auf 5 Bewerbungen hoch. Rein vom gesunden Menschenverstand würde wenn ich in so einer Lage wäre auch alles dran setzen, vielleicht auch mal vorübergehend eine andere Arbeitsstelle zu bekommen in einem anderen Bereich, was sie auch versucht.

Derzeit ist es sehr schwer selbst an solche "Hilfs"Jobs zu kommen, es suchen aktuell mehr Leute, auch welche mit sehr guten Qualifikationen ein Job als noch vor der Krise. Da kann man flexibel sein wie man will, gibt der Arbeitsmarkt nichts her, kannst du auch nichts bekommen. :|

» Nebula » Beiträge: 3041 » Talkpoints: 6,06 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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