Jemanden nur wegen Hobby einstellen?

vom 21.12.2015, 09:47 Uhr

Mein Freund beschwert sich immer wieder über seine Arbeitskollegen. Seiner Ansicht nach denken die einfach nicht nach, die ganze Organisation in der Firma funktioniert nicht und keinen interessiert es. Er wundert sich immer, dass die Firma nicht schon komplett gegen die Wand gefahren wurde, weil so viele "kompetente" Mitarbeiter seiner Ansicht nach dort arbeiten würden.

Er hat die Theorie aufgestellt, dass Mitarbeiter nur deswegen eingestellt wurden, weil sie eben vorteilhafte Hobbies haben. So sind nicht wenige im örtlichen Fußballverein engagiert und da die Firma eben auch Fußballspiele gegen andere Niederlassungen der Firma organisiert und man gewinnen will, würde man seiner Ansicht nach die Mitarbeiter nur nach den Fußball-Fähigkeiten aussuchen und nicht nach Kompetenz oder Qualifikation.

So macht der Azubi dort massive Probleme. Er nimmt Drogen, handelt sogar damit, er fälscht die Unterschriften der Lehrer und schwänzt die Berufsschule. Aber rausgeschmissen wird er nicht, auch wenn er keine Lust hat zu lernen und sich null für die Firma interessiert. Laut meinem Freund hält man nur an ihm fest, weil er Torwart im Verein ist und in der Firmen-Mannschaft auch aktiv ist und man sich erhofft, durch ihn die nächste "Weltmeisterschaft" zu gewinnen.

Würdet ihr jemanden nur wegen seiner Hobbies einstellen oder beschäftigen? Ist das eher die Ausnahme oder ist diese Praxis sehr weit verbreitet?

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



An sich ist das keine Sache, auf die ich viel Wert legen würde bei der Einstellung einer Person. Eben weil man dadurch nicht erkennen kann, ob eine Person wirklich für einen gerne arbeiten will oder nicht. Natürlich sagt zum Beispiel das Spielen in einem Verein aus, dass man gut im Team arbeiten kann, aber letztendlich muss man schauen, wen man dann vor sich sitzen hat und ein Hobby kann sich jeder ausdenken, denn Papier ist geduldig.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich kann mir nicht vorstellen, dass so etwas wirklich weit verbreitet ist, dass eine Firma sich die Angestellten nach dem Hobby aussucht und nicht nach der wirklichen Qualifikation. Wenn es wirklich so schlimm ist, dann kann ich es verstehen, dass dein Freund sich wundert, warum die Firma noch existiert und nicht schon pleite ist.

Bei Auszubildenden ist es ja öfter so, dass sie noch nicht so viel einbringen, aber wenn der Azubi tatsächlich mit Drogen handelt, dann sehe ich es auch so, dass er entlassen werden muss, weil er einfach nicht haltbar für die Firma ist, ob er nun der Torwart ist oder nicht. Man muss doch die Prioritäten nicht bei der Freizeit, sondern beim Betrieb haben, so würde ich das zumindest machen.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Es klingt absolut unwahrscheinlich, dass die Firma deines Freundes ihre Angestellten nur einstellt, weil diese vielleicht mehr oder weniger gut im Fußball sind. Wahrscheinlich spricht da aus deinem Freund eher die allgemeine Unzufriedenheit mit der Situation an seinem Arbeitsplatz, die sich eben auf diese Art und Weise von seiner Seite aus entlädt. Ich könnte mir vorstellen, dass er selbst auch nicht gerne Fußball spielt, schon gar nicht in der Betriebsmannschaft, und deswegen ohnehin eine sehr kritische Einstellung dazu hat.

Ich habe jedenfalls noch nicht gehört, dass in einem Betrieb großer Wert darauf gelegt wird, welchen Hobbys die möglichen Angestellten und Mitarbeiter nachgehen und diese sogar als Kriterium für oder gegen eine Einstellung dienen sollten. Zumindest nicht dann, wenn man in einer Branche arbeitet, die im direkten Zusammenhang mit diesem Hobby steht, wäre das wohl ein Geschäftsgebahren, welches eher früher als später zum Ruin des Unternehmens führen würde.

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» TamiBami » Beiträge: 2166 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



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