Jemanden in mehrwöchiger Reha besuchen fahren?

vom 06.09.2017, 09:41 Uhr

Bald muss eine Freundin in Reha und muss dafür um die 600 oder 700km weit weg. Sie hat sie anfangs immer gegen die Reha gesträubt, meint aber mittlerweile, dass es ihr vielleicht doch gut tun könnte. Nun möchte ihr Mann sie auch mal in der Zeit besuchen. Sie meinte schon, dass sie sicherlich 6 oder 7 Wochen in der Reha wäre.

Bei einer anderen Freundin war es so, dass ihr Mann sie zwischendurch mal besucht hat und auch Freunde von ihr dort waren. Allerdings war das Zentrum für die Reha nicht so weit weg und man konnte mal auf einen kurzen Besuch dorthin.

Würdet ihr jemanden in der Reha besuchen? Würdet ihr das davon abhängig machen, in welchem Verhältnis ihr zu der Person steht? Oder vielleicht auch von der Entfernung zu dem Ort, in dem die Reha ist? Wird es denn überhaupt gerne gesehen, wenn einen Reha-Patienten zwischendurch besuchen möchte? Muss man da irgendwas beachten?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich war vor 4 Jahren auch mal für 8 Wochen in der Reha. An drei Wochenenden hatte ich keinen Besuch und an den anderen Wochenenden haben mich mein Freund und meine Eltern abwechselnd und einmal zusammen besucht. Ich fand das immer toll. Trotz der ganzen Leute um mich, brachte mir meine Familie ein Stückchen Zuhause in die Reha. Ich bin ein absoluter Familienmensch und war dankbar für jeden Besuch. Zudem haben sie extra für mich immer die knapp 200 Kilometer in Kauf genommen, die sie ja dann auch wieder zurück fahren mussten.

Meine Mutter war gerade auch in der Reha für vier Wochen und ich habe sie mit meinem Vater, mit meinem Freund und dem Hund auch zwei Mal besucht. Beim dritten Mal führen mein Freund und ich sie abholen und verbrachten nur einen Tag dort, da sie unter der Woche abgeholt werden musste. Für den Hund war es toll, da er viele neue Wege erkunden durfte und wir hatten auch eine ganz tolle hundefreundliche Pension, in der wir dann jeweils zwei Nächte verbracht haben. Mit meiner Mutter waren wir dann viel unterwegs und haben mit ihr die Städte erkundet und die Weihnachtsmärkte angeschaut. So ist sie auch mal für einige Stunden aus der Einrichtung gekommen und sie konnte bis abends auch mit in der Pension bleiben. Über den Hund hat sie sich sehr gefreut, natürlich auch über uns.

Ich weiß ja, wie es sein kann, wenn man einige Wochen ohne Auto irgendwo ist und am Wochenende nicht wirklich viel machen kann, weil man sich nicht auskennt. Zudem gibt es ja auch immer viel zu entdecken und man möchte ja auch immer etwas sehen. Klar ist es etwas schade, wenn alle dann wieder nach Hause fahren und man selbst noch bleiben muss, aber es ist ja für die Gesundheit und nur für einen bestimmten Zeitraum.

Auch meine Freunde habe ich schon besucht und etwas mit ihnen unternommen. Ich glaube, da mache ich auch nicht wirklich viele Unterschiede. Wobei ich meine Familie wohl eher öfter besuchen würde, als meine Freunde, die dort auch Besuch von ihren Familien bekommen. In der Reha soll man sich ja auch auf sich konzentrieren und den Alltag mal hinter sich lassen um wieder gesund zu werden. Meiner Ansicht nach gehört meine Familie aber zu mir und nicht zu meinem Alltag, genau wie meine Freunde. Und über einen Besuch zwischendurch freuen sie sich, wie auch ich mich. Und schöner als nur zu telefonieren ist es auf jeden Fall. Dabei spielen die gefahrenen Kilometer auch keine Rolle. Bei wirklich weiten Strecken ist es aber angenehmer, wenn man dort in der Nähe übernachten kann.

» Ela123 » Beiträge: 871 » Talkpoints: 5,02 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Für jemanden, den ich nur über 3 Ecken kenne und der mich fragen würde, würde ich nicht soweit fahren. Sonst würde ich es auf jeden Fall machen. Solche Sachen sind einfach mal langweilig und jeder kennt das Gefühl Heimweh zu haben, deswegen würde ich das schon machen. Mein Vater hat es immer so mit meiner Mutter gemacht, dass er dann 2 Wochen frei genommen hat und sich im Ort eine Unterkunft genommen hat um bei meiner Mutter zu sein. Das finde ich richtig süß und würde das auch für meinen Mann machen.

Bei anderen Verwandten und Freunden reicht es sicherlich mal einen oder zwei Tage bei Bedarf vorbei zu sehen, natürlich nur wenn die Person das auch möchte. An sich finde ich es aber sehr schön, wenn man die Personen nicht einfach alleine lässt. Immerhin geht es der Psyche besser, wenn man geliebte Personen um sich herum hat.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Hängt das nicht eher von der eigenen Situation ab, ob man überhaupt dazu in der Lage ist oder nicht? Es können hierbei verschiedene Faktoren eine Rolle spielen, beispielsweise müsste das nötige Kleingeld da sein, dann das Transportmittel, dann müsste man auch noch den Führerschein haben und selbst fahren können wenn man nicht gerade Bahn oder Flugzeug verwendet.

Dann gibt es Lebensumstände, bei denen man nicht einfach mal eben alles stehen und liegen lassen kann um so weit zu fahren und andere Leute zu besuchen. Wenn man zum Beispiel kranke Haustiere oder Kinder versorgen muss oder kranke Angehörige pflegen muss. Daher finde ich, dass man das von der Gesamtsituation abhängig machen muss.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Bei meiner Tante - sie war in Reha nachdem sie ein neues Hüftgelenk bekommen hat - war es auf jeden Fall so, dass sie auch am Wochenende Programm hatte. Das hängt sicher von der Klinik und der Art der Krankheit ab, aber bei ihr war es eben nicht so, dass sie an den Wochenenden wie in einem normalen Krankenhaus extrem viel Zeit hatte und Besuch gegen die Langeweile gebraucht hätte.

Ich würde einen Besuch deshalb auch davon abhängig machen wie das Programm für den Patienten überhaupt aussieht. Wenn volles Programm angesagt ist und sich Kontakte zu den anderen Patienten ergeben reicht es doch völlig wenn man telefoniert und bei Bedarf frische Sachen vorbei bringt.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


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