Jemanden beschuldigen, obwohl man selbst schuld ist?
Mich hat schon mindestens einmal jemand beschuldigt, obwohl die Person selbst an etwas schuld war. Sie wollte die Schuld dann von sich weg und auf jemand anderen schieben, um so abzulenken, dass sie die Schuldige war und es nicht zugeben zu müssen. Es kann ja aber sein, dass die Person abstreitet, schuld zu sein und daher jemand anderen als Sündenbock auswählt.
Habt ihr schon einmal jemanden beschuldigt, obwohl ihr selbst schuld wart oder hat das schon einmal jemand bei euch gemacht? Hat sich die Situation letztendlich aufgeklärt? Auf welche Weise ist das passiert und wie hat sich das Verhältnis zu der Person danach geändert?
Ich wurde auch schon häufiger für etwas beschuldigt, was ich nicht getan habe. Nach dem Motto, die Alte war da und die war es. Zum Beispiel wurden zweimal in meinem Beisein und dem Beisein einer guten Freundin Smartphones geklaut. Ich wurde dessen bezichtigt, sodass ich mich da ganz frech auf einer Party bis auf String und BH ausgezogen habe und gefragt habe, wo das Scheiß Smartphone denn sein soll, wenn ich es gerade eben gestohlen haben muss.
Da fiel einigen Gästen die Kinnlade weit runter und derjenige, der das gesagt hat, wurde auch rausgeworfen. Meine Bekannten, Freunde und Verwandten wissen, dass neben Taschen leeren mir das dann nicht reicht, wenn derjenige weiter darauf pocht, dass ich es hätte. Am Ende kam wohl raus, er hat es gar nicht mitgehabt, sondern im Auto liegen lassen. Dem war das mega peinlich und meinte dann noch „aber einen geilen Körper hast du“. Fand ich in dem Moment aber trotzdem ganz witzig.
Ich bin da nicht nachtragend, aber es ärgert mich schon irgendwo auch an. Wieso kann man nicht erst mal gucken, richtig gucken und dann das Maul aufmachen? Einige sind echt unbelehrbar, was das angeht.
Ich fürchte, dass das nicht gerade selten passiert, aber ich kann mich an keine Situation erinnern, in der jemand mir die Schuld an etwas gegeben hätte, obwohl derjenige selber Schuld war. Ich muss sagen, dass ich nicht recht wüsste, wie ich dann reagieren würde. Vermutlich käme es einfach darauf an, wie schlimm das wäre, was mir da vorgeworfen wird.
Aber auf jeden Fall wäre es dann, wenn ich es herausbekomme, dass derjenige, der mich beschuldigt hat, selber der Schuldige gewesen ist, mit dem Vertrauen vorbei. Das kann ich sicher sagen. Selber würde ich nie jemandem die Schuld für etwas in die Schuhe schieben, obwohl ich selber an etwas Schuld bin. Das ist für mich schon ein sehr niederträchtiges Verhalten.
Ich kenne diese Art Hickhack aus meiner Kindheit. Wenn man mit Geschwistern aufwächst und altersbedingt noch nicht so gut mit Konflikten umgehen kann, macht man Dummheiten, und die Frage "wer zuerst angefangen hat" oder sonstwie Schuld hat, zieht sich sicher durch viele Kindheiten. Ich war auch in den Augen meiner Eltern oft pauschal die "Schuldige", weil ich die Älteste war und es hätte besser wissen müssen oder ähnliches.
Pädagogisch fragwürdig, aber Kinderkriegen allein qualifiziert bekanntlich nicht dafür, den Nachwuchs auch fair und kompetent zu erziehen. Und natürlich habe ich als kleines Mädchen auch meine Schwestern versucht anzuschwärzen, um der "Schimpfe" zu entgehen, wenn wie so oft etwas an sich ganz Belangloses schief oder kaputt gegangen ist.
Aber seit dem Erwachsenenalter kenne ich eigentlich keine gegenseitigen Beschuldigungen mehr. Wenn ich etwas vergeigt habe, kann ich dazu stehen, auch weil mich niemand mehr schimpft und straft. Und falls mir tatsächlich jemand versucht etwas anzuhängen, was ich nicht "verbrochen" habe, weiß ich mir durchaus zu helfen. Aber das ist mir abgesehen von einem Mobbingfall vor etlichen Jahren auch seit mindestens 25 Jahren nicht mehr passiert.
Ich wurde auch schon beschuldigt, aber da war ich auch noch jünger, ein Kind. Ich war wirklich geschockt über so ein dreistes Verhalten und kann Leute, die das so machen nicht wirklich verstehen. Sollte man im Leben Fehler machen, dann muss man auch dazu stehen. Vor allem bringt es doch nichts jemand anderen zu beschuldigen, die Wahrheit kommt doch eh raus und dann ist man in einer noch blöderen Situation.
Ich muss zugeben, dass ich selbst schon einmal jemanden beschuldigt habe, obwohl ich selbst schuld war. Ich war damals noch recht jung und hatte Angst vor den Konsequenzen, die auf mich zukommen könnten, wenn ich die Wahrheit sagen würde. Also habe ich versucht, jemand anderen dafür verantwortlich zu machen, was passiert war. Aber natürlich hat sich die Wahrheit letztendlich doch noch herausgestellt und ich musste mich schließlich meinen eigenen Fehlern stellen.
Auf der anderen Seite wurde ich auch schon einmal fälschlicherweise beschuldigt und es hat eine Weile gedauert, bis die Situation aufgeklärt wurde. Es war eine sehr unangenehme und stressige Zeit für mich, weil ich mich gegen die Vorwürfe verteidigen musste, obwohl ich nichts falsch gemacht hatte. Glücklicherweise hat sich die Wahrheit am Ende durchgesetzt und ich wurde von den Vorwürfen freigesprochen.
In beiden Fällen hat sich das Verhältnis zu den betroffenen Personen natürlich geändert. Wenn man jemanden fälschlicherweise beschuldigt, kann das Vertrauen zwischen den beteiligten Personen stark beeinträchtigt werden. Es kann schwierig sein, das Vertrauen wiederherzustellen, selbst wenn die Wahrheit schließlich ans Licht kommt. Wenn man selbst beschuldigt wird, kann man sich ungerecht behandelt und verletzt fühlen. Es kann eine Weile dauern, bis man die Vorwürfe verarbeitet und das Vertrauen in die beteiligten Personen zurückgewinnt.
Letztendlich denke ich, dass es am besten ist, von Anfang an ehrlich zu sein und Verantwortung für seine eigenen Handlungen zu übernehmen. Wenn man einen Fehler gemacht hat, sollte man dazu stehen und versuchen, ihn wieder gutzumachen.
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