Jemanden auf überwundene Krankheit ansprechen?

vom 02.12.2016, 17:50 Uhr

Vor kurzem hatte ich doch einen kleinen Konflikt. Ich habe eine Freundin, bei der der Verdacht auf weißen Hautkrebs bestand. Ich habe jemanden in der Familie, der schon weißen Hautkrebs hatte. Dies ist aber schon ein paar Jahre her.

Ich habe mich dann am Ende doch überwunden und meine Verwandte darauf angesprochen. Sie meinte dann direkt, dass ich sie hätte ruhig schon eher fragen können und ihr das gar nichts ausmacht. Ich dachte eben, dass man vielleicht an so eine Krankheit nicht erinnert werden möchte, auch wenn man diese überwunden hat.

Würdet ihr jemand auf eine Krankheit ansprechen, wenn diese überstanden ist? Oder würdet ihr euch da auch Gedanken machen, dass es vielleicht alte Wunden aufreißt und unpassend sein könnte?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich kann deine Zwickmühle sehr gut verstehen. Ich denke aber auch, dass es auf die Person und die Beziehung zu der Person ankommt. Wenn es eine Verwandte wäre, die weit entfernt wohnt und die man vielleicht einmal in 10 Jahren auf einer Beerdigung wieder sieht, dann würde ich glaube ich darauf verzichten, genau diese Verwandte auf ihre überwundene Krankheit anzusprechen.

Wenn man sich selten sieht, kann es ja auch sein, dass die verwandtschaftliche Beziehung total vergessen wurde. So habe ich zum Beispiel eine entfernte Cousine, an die ich mich gut erinnere, aber als ich sie neulich traf und ansprach, hatte sie keine Ahnung wer ich bin und das war auch nicht gespielt oder so.

Wenn man schon näher beieinander wohnt, ein gutes Verhältnis zueinander hat und auch häufiger als einmal pro Dekade sieht, würde ich schon in Erwägung ziehen, diese Person auf ihre überwundene Krankheit anzusprechen. Wenn die Freundin so eine Krankheit hat, dann will man natürlich wissen, wie schlimm und belastend die Therapie ist und wie Betroffene sich da fühlen und man helfen kann.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Dass sie diese Krankheit überwunden hat, wird immer ein Teil von ihr sein. Da braucht man keine Erinnerung. Das ist eh immer irgendwie präsent. Und sie hat sie ja überwunden, es gab ein Happy End. Von daher hätte ich keine sehr großen Hemmungen, eine mit nahestehende Person darauf anzusprechen.

Ich könnte mir sogar vorstellen, dass es ganz gut tut, ab und zu mal wieder darüber zu reden. Für alle anderen, die das nur indirekt miterlebt haben, ist das Thema mit der Genesung viel eher abgeschlossen. Zudem ist es doch immer schön, wenn man durch seine Erfahrungen anderen Betroffenen helfen kann.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



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