Jemandem offen sagen, dass man ihn unsympathisch findet?

vom 14.01.2016, 20:46 Uhr

Es gibt einige Leute, die ich ziemlich unsympathisch finde, wobei ich dennoch immer versuche, mich so neutral wie möglich ihnen gegenüber zu verhalten. Ich versuche dann einfach, so wenig Kontakt wie möglich zu den Leuten zu haben und mich einfach neutral zu verhalten.

Ich muss Leuten, die mir unsympathisch sind, nicht unbedingt zeigen, dass ich sie nicht so mag. Gerade dann, wenn es nur die Unsympathie ist, mir die Leute aber an sich nichts getan haben, dann will ich auch nicht unfair sein und mich gemein gegenüber ihnen verhalten.

Habt ihr schon einmal jemandem offen gesagt, dass ihr ihn unsympathisch findet? Oder macht ihr es auch lieber so, dass ihr versucht, euch nichts anmerken zu lassen, wenn euch die Person an sich nichts getan hat?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



An sich sage ich es Personen nicht ins Gesicht, wenn ich sie unsympathisch finde. Ich meide sie in der Regel und gehe ihnen aus dem Weg. Wenn ich auf sie treffe, dann bin ich nett und freundlich. Es gibt aber auch Leute, denen ich schon mal gesagt habe, dass ich sie nicht mag. Das waren dann aber auch sehr aufdringliche Leute, die meine Grenzen überschritten haben.

Ich halte lange Zeit meinen Mund, aber wenn das Fass zum Überlaufen gebracht wird, dann kann ich mich nicht mehr zurückhalten. Da habe ich dann, um endlich Ruhe zu haben, meinem Gegenüber gesagt, dass ich ihn nicht wirklich leiden kann.

» Liana » Beiträge: 816 » Talkpoints: 12,72 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich finde das sehr unhöflich, wenn man jemanden direkt ins Gesicht sagt, dass er einen unsympathisch ist. Wenn man so gar nicht miteinander klarkommt und den anderen Menschen nicht so gut verstehen kann, dann zeigt man das sicherlich irgendwie, aber man sagt das denke ich einfach nicht oder sollte das nicht, weil es unhöflich ist. Ich versuche dann trotzdem nett zu sein oder der Person ein bisschen aus dem Weg zu gehen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich unterscheide hier ganz bewusst, ob mir jemand einfach nur unsympathisch ist oder ob ich ihn wirklich nicht mag. Es gibt ziemlich wenige Menschen, die mir sympathisch sind und anders herum dürfte es wohl genau so sein. Meiner Meinung nach muss man sich aber nicht sympathisch finden, um irgendwie miteinander klar zukommen, wenn es denn sein muss. In meinem Betrieb arbeiten auch einige Leute, die ich nicht unbedingt sympathisch finde, mit denen ich aber gut zusammenarbeite und es deshalb auch keinen Grund zur Unzufriedenheit gibt.

Dann gibt es aber auf der anderen Seite auch noch Leute, die ich wirklich nicht mag und nicht ausstehen kann. Wenn diese Person beispielsweise mein Chef wäre, dann würde ich ihm das vermutlich nicht ins Gesicht sagen, wenn es dazu nicht einen sehr guten Grund geben würde. Immerhin könnte ich mir dann sicher sein, wahrscheinlich nicht mehr allzu lange dort zu arbeiten.

Wenn es sich dabei um eine Person handelt, die ich zwar absolut nicht ausstehen kann, die mir aber nicht schadet, dann würde ich es ihr vermutlich auch nicht sagen. Immerhin hat mich die Person dann kaum zu interessieren, beziehungsweise kann sie einfach egal sein. Es gibt aber auch Leute, die einem dann einfach auf die Nerven gehen und bei denen man einfach nicht anders kann als ihnen zu sagen, dass man sie nicht leiden kann. Das ist mir auch schon passiert im Übrigen.

Ich finde auch nicht, dass das dann besonders unhöflich ist. Warum sollte ich mir beispielsweise von Personen auf der Nase herumtanzen lassen oder diese in meinem Umfeld im Glauben lassen, dass man nichts gegen sie hat, wenn ganz eindeutig das Gegenteil der Fall ist? Ich fände es weitaus blöder, wenn man ihnen durch das eigene Verhalten zu spüren gibt, dass man sie nicht ausstehen kann, diese das aber möglicherweise nicht so deuten und sich dann sonst irgendwie wundern, was nur los ist. Da schafft ein klares "Ich kann dich nicht leiden" oder dergleichen doch gleich viel klarere Fronten.

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» TamiBami » Beiträge: 2166 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Was soll es denn mir, meinem Gegenüber oder sonst irgendwem bringen, wenn ich ihm mitteile, dass ich ihn (oder sie) unsympathisch finde? Es wird sich wohl kaum jemand denken "Oh mein Gott, die Frau Gerbera mag mich nicht, ich muss dringend an mir arbeiten!" :shock: sondern verständlicherweise eher der Meinung sein, dass jeder bitteschön vor der eigenen Türe kehren solle und mich niemand gebeten hat, ein Werturteil zum Charakter einer Person abzugeben.

Die meisten Leute würden also bestenfalls beleidigt reagieren, schlimmstenfalls zurückschießen oder mir auf alle möglichen Arten das Leben schwer machen. Gerade KollegInnen oder meinetwegen der Hausmeister (den ich zugegebenermaßen tatsächlich irgendwie gruselig finde), haben hier schon ihre Möglichkeiten. Ich sehe ehrlich gesagt kein Szenario, in dem die Aussage, jemanden unsympathisch zu finden, einen positiven Ausgang nehmen kann.

Vielleicht mit der Ausnahme, wenn man von einem besoffenen Fremden in der Bar angequatscht wird, aber gerade besoffene Männer würde ich als unsportliches Wesen lieber nicht durch derlei Äußerungen brüskieren. In meinen Augen reicht es doch dicke, wenn man den nervigen Leuten einfach aus dem Weg geht. Unsympathisch ist ja auch nichts weiter als eine subjektive Meinung, die nichts oder nicht viel über den Charakter einer Person aussagt.

Beispielsweise kenne ich einen Menschen, dessen ganze Art mich absolut auf die Palme bringt und mit dem ich kein Wort mehr spreche als unbedingt nötig. Der Mensch ist jedoch (angeblich) glücklich verheiratet und das halbe Büro liegt ihm zu Füßen und lacht über seine schrecklichen Witze. Wer hat jetzt recht: die Mehrheit, die die Person anscheinend nett und lustig findet, oder ich?

» Gerbera » Beiträge: 11315 » Talkpoints: 48,61 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Die Frage ist natürlich, in welchem Verhältnis ich zu den Menschen stehe. Wenn ich mit jemandem zusammen arbeiten muss ist es vielleicht nicht ganz so geschickt wenn man seine Abneigung offen zeigt. Bei Verwandten gilt das gleiche. Ich habe jemanden in meiner Verwandtschaft, der sich so gerne selber reden hört, aber da ich ihn zwangsläufig hin und wieder auf Familienfesten sehen muss und den Rest seiner nahen Angehörigen auch mag wäre es natürlich nicht ratsam ihm einfach mal zu sagen, dass ich ihn für einen dummen Schwätzer halte.

Bei Menschen, mit denen ich keinen Kontakt haben muss wenn ich nicht möchte, wäre das eigentlich anders, aber da macht es für mich dann doch wesentlich mehr Sinn den Kontakt einfach abzubrechen oder dem Menschen so weit wie möglich aus dem Weg zu gehen. Wenn sie schlau sind verstehen sie meine Handlungen schon richtig.

Davon abgesehen gibt es ein paar wenige Menschen, die ich auf Anhieb unsympathisch fand und die ich erst mochte als ich sie näher kennen gelernt habe. Es wäre doch Schade, wenn man jemanden direkt weg stößt indem man ihm sagt, wie unsympathisch man ihn findet und ihm gar nicht die Chance gibt seine sozialen Unsicherheiten zu überwinden. Denn oft sind das Menschen, die einfach etwas Zeit brauchen um sich in einer neuen Umgebung mit neuen Menschen wohl zu fühlen und die in der Zeit dann natürlich nicht so sympathisch wirken wie die Leute, die direkt auf jeden zugehen und sich einbringen.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Das hängt auch von der Verbindung ab. Jemanden den ich nur einmal in meinem Leben sehe und danach nie wieder etwas mit ihm zu schaffen habe, dem kann man das auch direkt ins Gesicht sagen wenn man ihn unsympathisch findet. Andere Menschen hat man jeden Tag um sich, sei es Zuhause, auf Arbeit oder an anderen Stellen.

Ich kenne niemanden, der seinem Chef aufs Butterbrot schmiert wenn man ihn unsympathisch findet. Denn wenn man das offen und ehrlich anspricht, kann man auch direkt mit weiteren Konsequenzen rechnen die von seiner Seite aus folgen werden. Da ist es doch einfacher und praktischer, wenn man sich aus dem Weg geht, so wenig Kontakt wie möglich hat und auch ansonsten distanziert höflich miteinander umgeht.

Unhöflich hin und her, warum sollte ich alles für mich behalten wenn der andere dumm wie Stroh ist, mir nur negativ auffällt und eine Sympathie sich nie einstellen wird. Je mehr man das ganze dann versteckt und in sich brodeln lässt, desto mehr nimmt das auch so. Da kann das direkte Aussprechen ins Gesicht schon sehr befreiend wirken anstatt immer eine Show abzuziehen und dem anderen geheuchelte Höflichkeit entgegen zu bringen, obwohl man ihm am liebsten mit dem Messer an die Kehle würde. Denn dann weiß der andere wenigstens wo er dran ist und versucht auch eher den Kontakt zu meiden anstatt sich ständig an die eigenen Hacken zu heften.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



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