Jedes Jahr neue Stifte zum Schulstart kaufen?
Als ich noch in der normale Schule war und mein Abitur gemacht habe, habe ich regelmäßig, spätestens zum Anfang eines neuen Schuljahres neue Stifte gekauft. Während der Schulzeit malt man ja doch ein wenig mehr und benutzt bestimmte Farben häufiger als andere. Die, die man häufiger benutzt, sind am Ende des Jahres dann meist schon leer. Bei den Buntstiften geht es nicht so schnell, aber bei den Filzstiften schneller als man gucken kann.
Meine Mutter war immer nie begeistert davon, wenn ich neue Stifte haben wollte, obwohl manche noch gehen. Mir wurde dann immer gesagt, dass ich doch noch ein paar alte nehmen kann und es Quatsch ist, neue zu kaufen. Da ich aber unbedingt neue haben wollte und nicht mit den Resten ins neue Schuljahr starten wollte, habe ich mir dann einfach selbst neue Stifte von meinem Taschengeld gekauft. Irgendwie hat es für mich dazu gehört, um gut vorbereitet ins neue Jahr zu starten.
Wie war es bei euch oder ist es bei euren Kindern? Kauft ihr da zum Start des neuen Schuljahres auch immer neue Stifte? Oder benutzt ihr die alten Stifte so lange, bis sie wirklich komplett alle sind und kauft erst bei Bedarf neue?
Seinem Kind zu jedem Schulstart neue Stifte zu kaufen ist meiner Meinung nach sicherlich keine gute Angewohnheit. Im Grunde bringt man seinem Kind dadurch bereits das klassische Konsumverhalten bei. Dinge sind günstig und man kann sie einfach entsorgen und sich neue kaufen. Das finde ich bedenklich. Wenn man auf seine Sachen achtet und sie sorgsam behandelt, dann verwendet man im neuen Schuljahr doch sicherlich noch gerne die Stifte aus dem Vorjahr.
Ich finde diese Strategie auch nicht besonders gut. Denn das kann auch ausarten. Ich hatte eine Mitschülerin in der Grundschule, die wirklich immer nur dann zur Schule gehen wollte, wenn sie was Neues bekommen hatte. Warum das bei ihr so war weiß ich nicht, aber ansonsten war sie wirklich "krank" und wollte nicht in die Schule.
Auffällig war das eben schon auf die Dauer. Immer, wenn sie dann doch in der Schule war, hatte sie einen Pullover neu, eine Hose, Schuhe oder eben Schulsachen. Damit gewöhnt man das den Kindern doch an, wenn ständig neue Sachen gekauft werden, wenn das doch gar nicht nötig wäre. Gerade Stifte würde ich dann neu kaufen, wenn sie abgenutzt und nicht mehr brauchbar sind. Ein Kind muss auch lernen, dass Sachen aufgebraucht werden müssen.
Mein Kind wird erst nächstes Jahr eingeschult, daher kann ich zu den heutigen Gepflogenheiten noch nicht so viel sagen. Zu meiner Zeit wurden jedoch keine neuen Stifte angeschafft, nur weil ich das wollte oder weil ein neues Schuljahr begann. Wenn ich Glück hatte ging meine Mutter vor Schuljahresbeginn mit mir los, um Dinge aufzustocken die tatsächlich aufgebraucht waren. Meist handelte es sich um Papier zum Einschlagen der Bücher, die Hefte, welche von der Schule gewünscht wurden und jede Menge Tinte für die Füller.
Trotzdem gab es meist auch etwas Neues, weil etwas so zerfleddert war, das man es nicht mehr ordentlich nutzen konnte. Sei es ein neues Federmäppchen, der abgekaute Bleistift oder auch mal ein neuer Schulranzen. Später musste dann sowieso ständig was neues angeschafft werden, weil die Schule es forderte. Taschenrechner, Zirkel, Pinsel, es gab eigentlich jedes Jahr etwas Neues, das zuvor noch nicht benötigt wurde. Daher war ich eigentlich immer zufrieden und glücklich, wenn ich alles hatte, was auch erforderlich war.
Dinge zu kaufen, die man eigentlich noch gar nicht benötigt, wie in deinem Fall Stifte, halte ich auch für bedenklich. Sofern man die alten Farben auch noch aufbraucht, zur Sicherheit aber alles neu haben will, kann ich es ja noch verstehen, aber meist ist es dann doch so, das man das alte Set erst gar nicht mehr benutzt, aus Platzmangel oder weil die neuen Stifte "nimm mich" winseln. Irgendwann sind sie dann tatsächlich ausgetrocknet und wandern in den Müll. Das Wort "Wegwerfgesellschaft" kommt nicht von ungefähr und fängt genau mit solch einer Denkweise an.
Es spricht ja auch nichts dagegen, sich zum Schuljahresbeginn, zur Motivation oder was auch immer, etwas Neues zu gönnen, aber dann doch bitte sinnvoll. Ich konnte damals nicht genug bekommen von verschiedenfarbiger Tinte. Diese habe ich teilweise heute noch in kleinen Fässchen. Sie hält wirklich ewig und obwohl sie teilweise 25 Jahre alt ist, schreibt es sich damit wunderbar.
Also zu meiner Schulzeit hatte am ersten Schultag des jeweils neuen Schuljahres so gut wie keiner neue Stifte dabei (außer natürlich in der ersten Klasse). Bei keinem meiner Freunde wurden die alten gegen neue Stifte ausgetauscht, und meine Stifte selbstverständlich auch nicht. Wenn die Stifte schon nur noch Stumpfen waren habe ich natürlich neue bekommen, oder wenn Sie nicht mehr so gut geschrieben haben. Alle anderen Stifte musste ich so lange nutzen bis Sie kaputt waren.
Ich wäre als Kind auch nie auf die Idee gekommen jedes Jahr neue Stifte von meinen Eltern zu verlangen. Es muss zum Schulanfang eh schon immer so viel neues gekauft werden: Hefte, Umschläge und oft genug neue Mäppchen oder Schultaschen. Da war mir damals schon klar das ich die Dinge die nicht ausgetauscht werden müssen, bis zum Schluss zu benutzen.
Ich habe das nur in der Grundschule so gemacht, soweit ich mich erinnern kann. Da hat man ja doch auch sehr viel gemalt und mit verschiedenen Farben gearbeitet, so dass die Stifte auch immer entsprechend schnell leer gegangen sind. Außerdem hat man doch ohnehin immer zu Anfang jedes Schuljahrs eine Liste mit allen Materialien bekommen, die man kaufen musste. Da hat es sich auch angeboten, direkt neue Stifte zu kaufen.
Gerade in der Grundschule braucht man ja auch jedes Schuljahr andere Stifte, man beginnt mit Blei- und Buntstiften zu schreiben und malen, während dann später Füller, Filz- und Wachsstifte hinzukommen. Gerade dann, wenn man schreiben lernt, spitzt man die Stifte ja auch öfter, so dass man dann eher neue braucht.
Ab der fünften Klasse habe ich mir dann nicht mehr jedes Schuljahr neue Stifte gekauft, sondern eben nach Bedarf. Seit der achten Klasse habe ich mir dann nur noch Textmarker, Kugelschreiber und so etwas neu gekauft. Buntstifte und Filzstifte habe ich dann immer weniger genutzt, wobei ich bis heute noch einen riesigen Vorrat an allen möglichen Stiften habe, da ich mit der Zeit nicht alles aufbrauchen konnte und sich einfach alles angesammelt hat.
Bei mir war es immer so, dass es zum Schulstart neue Stifte gegeben hat. Während des Schuljahres gab es an sich immer Stifte, die leer wurden oder die nicht mehr verwendbar waren und um dem aus dem Weg zu gehen, wurden jedes Schuljahr neue Stifte besorgt. Im Gymnasium war es dann so, dass ich mir die Stifte vom Taschengeld gekauft habe.
Die alten Stifte wurden ja auch nicht einfach weggeworfen. Sie wurden weiterhin verwendet und ich habe sie zu Hause zum Malen, Zeichnen benutzt. Auch habe ich meine Hausaufgaben damit geschrieben, sie waren ja noch gut. Also bei mir wurden alte Stifte auch verwendet bis sie leer waren. Ich habe schon immer viel gemalt und daher hat es dann gepasst.
Ich habe auch immer alle Stifte so lange genutzt, bis sie entweder auf waren oder bis sie leer waren. Ich habe eh sehr lange mit Füller geschrieben, da hatte ich dann irgendwann ein Tintenfässchen und eine wiederauffüllbare Patrone, da musste ich nur dran denken, die zu Hause regelmäßig aufzufüllen. Das war wirklich super, denn so ein Fässchen hielt wirklich lange. Irgendwann bin ich nach und nach auf Kugelschreiber umgestiegen, da hatte ich immer einen dabei und dazu eine Ersatzmine. Jedes Jahr einen neuen Kugelschreiber wollte ich gar nicht.
Und bei Filzstiften, um etwas zu markieren hatte ich ab einem gewissen Schuljahr die Stabilo-Stifte und da habe ich mir immer erst neue geholt, wenn dann die eine Farbe leer war. Warum hätte ich mir auch jedes Jahr ein neues Set holen sollen? Einige Farben haben über Jahre gehalten, andere waren deutlich schneller leer, da brauch ich doch kein neues Set jedes Jahr, dann hätte ich irgendwann wahrscheinlich 4 mal gelb zu Hause liegen gehabt und die nie aufgebraucht, während grün ständig leer gewesen wäre.
Ich finde auch, so fördert man eigentlich nur das Konsumverhalten und ein Wegwerfgesellschaft im Sinne von, das ist zwar noch gut, aber man holt schon mal was Neues und wenn das bei so kleinen Dingen schon so vorgelebt wird, dann überträgt sich das auch auf größere Dinge im späteren Leben, man muss immer schon mal was Neues haben, obwohl das alte noch gut ist. Das das weder für den Geldbeutel noch für die Umwelt wirklich sinnvoll ist, muss ich da wohl nicht sagen.
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