Jeden Schultag mit Sportstunde beginnen?

Ich war in meiner Schulzeit immer sehr froh, sobald wir in die Sporthalle aufbrechen konnten und endlich unsere eine oder vielleicht zwei Sportstunden in der Woche hatten. Ab Klasse 9 konnte ich dann ein Sportprofil zu meiner allgemeinen Schulausbildung dazu wählen, was mir dann noch einmal zwei weitere Sportstunden einbrachte. (Dazu muss ich sagen, dass ich auf einem naturwissenschaftlich und sportlich geprägten Gymnasium war, wo es diese Möglichkeit glücklicher Weise gab)

Sportstunden waren für mich immer eine sehr willkommene Abwechslung zum sonst sehr vom Sitzen geprägten Schulalltag, der teilweise nur sehr schleppend begann. Bis meine volle Aufmerksamkeit da war, war gut und gern schon die erste 90 minütige Stunde vorbei. Erst danach war ich voll aufnahmefähig und konnte mich auf den Lernstoff konzentrieren.

Eine Methoden, wie man Schüler früh schneller wach und leistungsfähig bekommt, ist es, dass man als erste Schulstunde eine Sportstunde jeden morgen festlegt, sodass der Kreislauf in Schwung kommt und die Schüler dann bereit sind für die anderen Stunden. Ich als absoluter Schulsportfanatiker hätte mit diese Methode sehr gut während meiner Schulzeit vorstellen können und hätte mich wohl auch sehr darüber gefreut. Mir hätten allein 45 Minuten im Sommer auf dem Sportplatz am Morgen gereicht, wo wir eine kleine Erwärmung gemacht und dann irgendwelche Teamspiele durchgeführt hätten. Einfach um sich morgens ein wenig zu bewegen und den Schlaf abzuschütteln.

Was haltet ihr von dieser Idee, dass man Schüler früh für eine Schulstunde zum Sport animiert, damit diese dann aktiver in die teilweise langen Schultage starten können? Was spräche gegen eine solche Methoden und würdet ihr daran teilnehmen wollen oder euch lieber gleich hinter die Schulbank setzen und mit dem eigentlichen Unterricht anfangen?

Im Prinzip finde ich die Idee gut. Ich kann mir wirklich vorstellen, dass die Schüler ruhiger und konzentrierter wären, wenn sie am Anfang des Tages etwas Bewegung haben und sich austoben können.

Allerdings sehe ich da viele praktische Probleme. Die meisten Schulen hätten wahrscheinlich gar nicht ausreichend Platz für eine richtige Sportstunde. Und selbst wenn man die Aula und Außenbereiche mit verwenden würde, würde der Platz nicht für alle Schüler ausreichen. Vielleicht würde es gehen, wenn man die Sportstunde auf mehrere Gruppen aufteilt. Aber das erfordert einen ziemlich hohen organisatorischen Aufwand.

Ich finde die Idee so grausam wie selten etwas. Ich habe Sport in der Schule gehasst und ich denke, wenn immer die ersten beiden Stunden oder die erste Stunde Sport wären, hätte ich jeden Tag verschlafen, immer hätte ich das nicht mitmachen wollen. Wobei ich nun auch den Sinn dahinter erkenne, aber generell halte ich die Erwartungen im deutschen Schulsport als zu hoch, wenn man das ein bisschen angleichen würde, würde die Bewegung auch Spaß machen.

Zudem müsste so eine Halle in dem Fall ja riesig sein, wenn eine ganze Schule gemeinsam da Sport haben soll und dann müsste man ja auch gemeinsam duschen, damit die anderen Stunden geruchlich zu ertragen sind. Man stelle sich nur mal vor, die ganze Schule macht Sport schwitzt und die kommenden Stunden werden die Räume zugestunken, das wäre schon schlimm.

Morgens Sport vor dem Unterricht finde ich sehr ungünstig. Die Kinder sollen Sport machen und danach sofort in den Unterricht? Dann müssen sie auch die Gelegenheit bekommen zu duschen nach dem Sport. Ich glaube nicht, dass dies realisierbar ist. Das würde zu großen Verzögerungen kommen. Dann sind schon bald 2 Stunden rum und der richtige Unterricht hat noch nicht einmal begonnen.

Ich würde 3 Mal wöchentlich Sport begrüßen, aber am Ende des Schultages. Danach gibt es keinen Stress beim Umziehen. Außerdem hat man sich dann nach dem langen Sitzen wieder ordentlich durchbewegt.

Ich kann deine Idee durchaus nachvollziehen, aber finde sie eher nicht so gut. Jeder Mensch hat seinen eigenen Biorhythmus und das sollte man respektieren. Ich wäre beispielsweise in der ersten Stunde noch nicht wirklich fit, um sofort Sport zu machen. Ich glaube auch, dass ich nach einer solchen Stunde nicht viel fitter und aufgeweckter wäre.

Ganz im Gegenteil: Nach Sport vor dem richtigen Unterricht bin ich viel müder, was also kontraproduktiv ist. Da ich glaube, dass ich mit dieser Einstellung nicht alleine bin, wird sich dieses Modell wohl nicht durchsetzen.

Das wäre ja mein absoluter Albtraum gewesen. Zunächst einmal bin ich absolut kein Morgenmensch und wenn ich mich am Morgen direkt sportlich betätigen müsste würde das zu extrem schlechter Laune führen. Ich kenne eine ganze Reihe Leute, die Morgens direkt laufen gehen oder im Winterurlaub noch vor dem Frühstück auf die Piste gehen und sicher hat das seine Vorteile, weil dann noch nicht so viele Leute unterwegs sind, aber für mich wäre das nichts. Ich brauche Zeit um richtig wach zu werden und möchte dabei möglichst wenig gestört werden.

Und Schulsport habe ich meistens auch gehasst. Nicht, weil ich unsportlich war oder schlechte Noten bekommen hätte, sondern, weil ich mit vielen Sportarten, die auf dem Lehrplan standen, nichts anfangen konnten. Geräteturnen fand ich zum Beispiel immer total übel und Mannschaftssportarten haben mich auch eher genervt, weil man immer Leute in der Mannschaft hatte, die nicht mitgemacht haben oder null Talent hatten.

Dein Vorschlag würde im Sommer wahrscheinlich recht gut funktionieren, da könnte man ja auch einfach auf dem Schulhof ein Volleyballnetz spannen oder mit einer Klasse im Stadtpark laufen gehen und bräuchte nicht unbedingt eine Halle, aber selbst da hat man in Deutschland das Problem, dass es regnen könnte.

Was sich aber umsetzen lassen würde sind kleine Sporteinheiten in den Klassenräumen. Denn das größte Problem ist ja nicht, dass die Schüler keinen Frühsport machen sondern, dass sie stundenlang nur sitzen. Wenn man sich also am Ende einer Stunde fünf Minuten Zeit nimmt zum Dehnen und Strecken und je nach Platz auch für ein paar einfach Cardio Übungen um den Kreislauf ein bisschen in Schwung zu bringen. So hat man dann nämlich auch mehr von der frischen Luft, wenn man direkt danach in die Pause nach draußen geht.

Für mich wäre es der absolute Alptraum gewesen, wenn jeder Schultag mit einer Sportstunde begonnen hätte. Immerhin habe ich Sport schon immer gehasst und gerade den Schulsport fand ich grausam. Mir hat das absolut keinen Spaß gemacht und für mich war das einfach nur eine Qual, weshalb ich in der Oberstufe auch so oft wie möglich die Gelegenheit genutzt und den Sportunterricht geschwänzt hatte. Ich hatte sogar richtig Panik gehabt, am Schulsport teilzunehmen, weil ich das Fach eben einfach so sehr gehasst habe. Es hat mir nie Spaß gemacht und ich hatte auch immer schreckliche Angst vor der Benotung, wobei ich sogar nie besonders schlecht war, was die Noten anging.

Ich bin voll und ganz ein theoretischer Mensch. Ich liebe es, am Schreibtisch zu sitzen und denken zu können. Von daher mag ich einfach alles nicht, was praktisch ist, egal ob es sich um irgendwelche Experimente im Labor oder eben um den Sportunterricht handelt. Ich mag es einfach lieber, theoretisch zu bleiben und mir liegt praktische Arbeit auch rein gar nicht und macht mir gar keinen Spaß. Von daher würde ich wohl verzweifeln, wenn jeder Tag mit einer Sportstunde begonnen hätte und ich denke, dass ich da auch alles drauf und dran gesetzt hätte, um ein entsprechendes Attest zu bekommen.

Ich fand es auch immer ganz schlimm, nach dem Sportunterricht gleich wieder ins Klassenzimmer zu müssen. Man hatte keine Zeit, um zu duschen, weshalb man dann den restlichen Tag verschwitzt und stinkend in der Schule sitzen musste. Das fand ich auch immer extrem ekelhaft, zumal ich nach dem Sport einfach immer duschen muss. Sonst fühle ich mich einfach unwohl. Der Schweiß juckt doch auch auf der Haut und so hätte ich mich auch gar nicht im Unterricht konzentrieren können.

Meiner Meinung nach, sollte der Sportunterricht in der Schule ohnehin freiwillig sein und ich finde es schlimm, dass man zu so etwas gezwungen wird. Ich finde nicht, dass Sportunterricht in der Schule wirklich nötig ist und zumindest die Benotung sollte abgeschafft werden, wie ich finde. Allerdings habe ich das Ganze ja zum Glück auch schon hinter mir, worüber ich wirklich heilfroh bin.