Je mehr E-Autos desto langsamer der Verkehr?

vom 13.08.2017, 08:06 Uhr

Eine Bekannte von mir hat sich vor kurzem ein Elektroauto gekauft und ist total begeistert davon. Sie ist nicht nur der Ansicht, dass das besser für die Umwelt sein soll, sondern auch, dass sie damit effizienter fahren würde. Denn nun würde sie viel wirtschaftlicher fahren, da ansonsten die Batterie schnell leer wird.

Nun weiß ich nicht, ob nur meine Bekannte das Auto entsprechend fährt, sondern wirklich alle E-Autofahrer. Wenn alle E-Autofahrer wirtschaftlich fahren würden, um Batterieleistung zu sparen, würde das ja bedeuten, dass der Gesamt-Verkehr langsamer werden würde, je mehr E-Autos auf den Straßen existieren. Dann würden ja vielleicht sogar die Staus zunehmen und die Berufspendler wären noch gestresster. Habe ich einen Denkfehler? Wie seht ihr das? Wäre es deswegen ein Fehler, sich ein Elektroauto anzuschaffen?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich persönlich glaube nicht, dass sich durch Elektroautos der Verkehr signifikant verlangsamt. Als ich meinen Wagen bekommen habe, habe ich auch eine ganze Zeit auf Wirtschaftlichkeit geschaut, sprich relativ langsam gefahren, um das beste Geschwindigkeits-/Benzinverbrauchs-Verhältnis zu haben.

Wenn man sich das Ganze von einer anderen Warte anschaut, sieht es auch anders aus. Wenn ich täglich eine Viertelstunde länger auf der Autobahn bin, kann ich diese Viertelstunde nicht arbeiten. Also gucke ich wie viel Geld in ich einer Viertelstunde bekomme und siehe da, das war mehr als das, was ich beim kraftstoffsparenden Fahren einspare. So kann man rechnen. Mittlerweile fahre ich aber auch gerne etwas schneller als beim optimalen Verhältnis, das macht mich aber noch lange nicht zum Autobahnraser.

Ich denke viele würden sich auch zunächst sparsam verhalten aber das würde sich wohl wieder legen. Oder man geht von den Leuten aus, die sowieso jetzt schon mit den größten Spritschleudern fahren, dann sparen die mit einem Elektroauto auch nicht. So mein Eindruck.

Wir haben zum Beispiel auf der Arbeit im Parkhaus Elektroauto-Stellplätze, an denen man sein Auto aufladen kann. Ich kann also auf einer Strecke alles verfahren und das so schnell ich will und dann wieder aufladen während meiner Arbeitszeit und das um sonst. Das ist auch auf eine Art und Weise wirtschaftlich.

Von daher gibt es viele Ansätze, wie man diskutieren kann, wahrscheinlich so viele wie Autofahrer. Daher denke ich nicht, dass sich großartig etwas ändern würde am Straßenverkehr, wenn alle auf Elektroautos umsteigen würden. Und ich habe jetzt nur mit der Strecke auf Autobahnen argumentiert. Vielleicht kann man das noch auf die Landstraßen übertragen aber ich denke nicht, dass es auch auf den Stadtverkehr Bezug nehmen könnte. Da ist wirtschaftliches fahren meiner Meinung nach sowieso kaum möglich und dass man in einer Stadt deutlich langsamer fährt, als vorgegeben, denke ich auch nicht.

» Antalis » Beiträge: 539 » Talkpoints: 0,22 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ein guter Verkehrsfluss hat doch nichts mit einer möglichst hohen Geschwindigkeit zu tun. Gerade wenn es eng wird, ist eine langsame, aber dafür gleichbleibende Geschwindigkeit viel zielführender. Nimm die ganzen Maßnahmen im Ruhrgebiet und in den Niederlanden. Rechtzeitig verlangsamen und den Zufluss so kontrollieren, dass der Verkehrsfluss erhalten bleibt, funktioniert. Da fallen Elektroautos nun wirklich nicht negativ auf. Und wenn es läuft, kann man überholen. Normalerweise sind die Geschwindigkeiten so begrenzt, dass auch sparsame Fahrer sie fahren. Und ein Kavaliersstart bringt nun gar nichts außer Spaß.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



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