Je länger Beziehung andauert, desto schwerer die Trennung?
Viele Paare, die schon Jahre oder Jahrzehnte zusammen sind, haben Angst, die Beziehung zu beenden, weil sie sich so sehr an den Partner gewöhnt haben, auch wenn sie nicht mehr glücklich in der Beziehung sind. Dabei habe ich schon oft die Erfahrung gemacht, dass manche Leute immer wieder betonen, wie lange sie denn schon mit dem Partner zusammen sind und dass es ja nicht so leicht wäre, dann Schluss zu machen. Sie betonen dann auch, dass es umso schwerer wäre, eine Beziehung zu beenden, je länger man schon mit ihm zusammen wäre.
Ehrlich gesagt denke ich selbst aber nicht, dass eine Trennung umso schwerer ist, je länger man zusammen ist. Ich denke, dass es nicht auf die Dauer der Beziehung ankommt, sondern eben darauf, wie die Beziehung läuft. Wenn absolut keine Gefühle mehr da sind und man sich quasi nichts mehr zu sagen hat, dann tut es doch nichts zur Sache, wie lange man zusammen ist, oder? Denkt ihr, dass es umso schwerer ist, sich vom Partner zu trennen, je länger man zusammen ist? Oder denkt ihr, dass es nicht auf die Dauer ankommt, wie schwer einem eine Trennung fällt, wenn man unglücklich ist?
Ich kann das so bisher nicht bestätigen. Ich hatte bisher drei längere Beziehungen, 5 Jahre, 6 Jahre und 3 Jahre. In allen Beziehungen wurde ich vom Partner verlassen, ich kann daher nicht wissen wie es ist wenn man jemanden alleine lässt. Aber sowohl in der kürzesten Zeit, als auch in der längsten Beziehung hatte ich danach auch keine Probleme nach der Trennung. Irgendwie weiß ich selber nicht warum bis jetzt. Manchmal hab ich das Gefühl das es vielleicht doch keine Liebe war. Aber gerade bei der Beziehung, die sechs Jahre gedauert hat, habe ich geliebt.
Aber bei allen war für mich nach zwei Wochen schon wieder alles so als wenn nie was gewesen wäre. Vielleicht bin ich auch einfach ein anderer Typ, mich hat es noch nie gestört wenn mich jemand verlassen hat. Aber irgendwann wenn dann vielleicht doch der Richtige mich verlässt, kann es sein das ich bei der Trennung auch Schwierigkeiten haben werde. Ich hoffe es einfach mal nicht, denn so wie es jetzt ist, ist es doch besser.
Ich glaube nicht, dass man das so pauschalisieren kann. Sicherlich wird es auch eine Rolle spielen, ob Kinder vorhanden sind oder nicht. Wenn eine Frau kleine Kinder zu Hause hat, wird sie sich zweimal überlegen, ob sie die Trennung wirklich will, weil man den Kindern ja auch den Vater nicht nehmen möchte.
Ohne Vater aufzuwachsen ist auch nicht leicht, nicht nur finanziell für die Mutter, sondern auch für die Kinder. Das könnte psychische Schäden bei den Kindern verursachen und welche Mutter möchte das schon bewusst in Kauf nehmen aus egoistischen Gründen?
Ich denke mal nicht, dass es bei einer Trennung nur die partnerschaftliche und emotionale Ebene betrifft, mit der man klar kommen muss. Eine Trennung heißt ja, dass man sein Leben ziemlich umschmeißt und man sich in einen neuen Alltag und andere Verhältnisse einleben muss.
Auch der Freundes- und Bekanntenkreis wird sich ändern. Gegebenenfalls wird man umziehen müssen, möglicherweise ändern sich die finanziellen Grundlagen, weil vielleicht ein Partner viel mehr verdient hat. Unter Umständen muss man auch sehen, wie man mit den Kindern klar kommt. Ich denke es wird einfach komplizierter, je mehr man sich gemeinsam aufgebaut hat.
Ich denke das eine Trennung nie besonders leicht ist, wenn man der Teil ist, der verlassen wird. Da spielt auch keine Rolle wie lange das gedauert hat, sondern wie viel Gefühl man investiert hat.
Ich bin ehrlich, wenn mein Mann nun die Beziehung beenden würde, würde mir das den Boden unter den Füßen wegziehen, aber weil ich mich eben auch in der Beziehung wohlfühle und da Kommunikation stattfindet. Wenn eine Beziehung wirklich nicht läuft, sollte man das merken und dann kann man sicherlich auch damit rechnen, dass der Partner irgendwann Schluss macht.
Verallgemeinern kann man es wohl nicht, aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Trennung nach Jahren komplizierter ausfallen kann als nach ein paar Monaten, kommt aber auch darauf an, wie es zu Ende geht. nach einer harten Trennung nach sechs Jahren war es definitiv schwerer, weil einfach viel mehr Lebensbereiche mit dem Partner verknüpft waren.
Der engste Freundeskreis, durch den man sich immer wieder über den Weg lief oder Dinge erfuhr, die man nicht wissen wollte, Hobbys, die Aufteilung nach dem Auszug aus der gemeinsamen Wohnung... Auch die Familie des anderen ist einem bis dahin vielleicht schon sehr ans Herz gewachsen. Zwar kann man immer noch Kontakt mit diesen haben, aber irgendwann schläft das auch ein oder man sieht sich einfach nicht mehr.
Ob es mehr weh tut kann man natürlich nur für sich selbst entscheiden, ich empfand eine Trennung nach vielen Jahren gemeinsamen Glücks mit abruptem Ende viel schlimmer als eine nach ein paar Monaten. Selbst wenn es da auch sehr traurig war, ging es danach viel schneller und einfacher wieder voran.
Ich denke nicht, dass das alleine an einer zeitlichen Spanne festgemacht werden kann. Trennungen können nach 20 Jahren Beziehung einfach sein oder auch schwer, genauso wie nach nur einer Woche. Es kommt dann eher auf die Rahmenbedingungen mit drauf an, wie man sich einigt, ob es eine dreckige Trennung wird und wie man miteinander umgeht.
Ich sehe es eher so, kompliziert wird es wenn man sich nicht einig ist. Einer will sich trennen, der andere will das nicht. Oder ein Streit um das Haus oder die Kinder, den Hund oder was auch immer direkt mit folgt, weil man dem anderen nichts gönnt und wenn er schon geht, man ihn damit noch treffen möchte. Ist man sich einig von beiden Seiten aus, kann alles klären dann ist es etwas anders auch wenn es weh tut, so etwas schließt man dann schneller und auch besser ab, als wenn erst noch Jahrelang eine Schlammschlacht geführt wird oder man sich nicht einig ist.
Ich muss sagen, dass nur eine Trennung wirklich schlimm war für mich und alles andere mich eher traurig gemacht hat, aber ich es akzeptiert habe direkt im Anschluss danach. Eine Trennung war wie gesagt eine Schlammschlacht, ich wurde betrogen und habe davon erfahren und noch am selben Tag das ganze beendet. Morgens dachte ich noch, dass alles in Ordnung ist und abends war davon nichts mehr da. Alles andere waren schleichende Prozesse und man hat sie vorher kommen sehen, wenn man sich damit nüchtern auseinander gesetzt hat, von daher auch ganz anders aufgenommen worden meinerseits und von den Partnern, als wenn das von hier auf jetzt und ohne Ankündigung kommt.
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