Ist Verspieltheit ein Zeichen von Intelligenz?

vom 22.01.2018, 06:58 Uhr

Bei Tieren sagt man ja oft, dass die intelligenten Tiere an ihrer Verspieltheit zu erkennen sein sollen. So gelten zum Beispiel Delfine als sehr verspielte Tiere. Wie sieht es aber beim Menschen aus? Lässt sich dieses Prinzip auch auf den Menschen übertragen oder ist das kompletter Blödsinn? Was sagt eine eventuell vorhandene menschliche Verspieltheit über einen Menschen aus? Findet ihr das dann "intelligent" oder eher "kindisch" und unreif?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Dazu müsste man einen Verhaltensforscher fragen. Ich selber finde es generell immer zu kurz gegriffen, wenn man von Tieren auf menschliches Verhalten schließt. Verspieltheit bedeutet für mich als Nicht-Expertin, dass das Vieh eben genügend geistiges Potenzial übrig hat, um nicht nur stumpf seine Urinstinkte abzuspulen, sondern erstens gut genug in seiner Umwelt zurecht kommt, um quasi "Freizeit" zu haben, und zweitens sein Verhalten komplex genug ist, dass nicht alles über Instinkte geregelt wird, sondern eben auch durch Spielen gelernt wird. Völlig sinnfreies Spielen wird es im Tierreich bestimmt auch nicht so oft geben. Wenn beispielsweise irgendwelche jungen Tiere miteinander spielen, lernen sie dadurch auch Sozialverhalten, Beutefang oder sich in eine Gruppe zu integrieren. Völlig sinnfreies Schwanzjagen kommt daher wohl nur vor, wenn wirklich alle anderen Bedürfnisse abgedeckt sind.

Ich bin also der Meinung, dass es bei Tieren durchaus ein Zeichen sein kann, dass eine Art, bei der Spielen zum Sozialverhalten gehört, intelligenter ist als eine, die nur angeborene Programme abspult, sprich, dass ein Fuchs kreativer und anpassungsfähiger ist als eine Auster. Aber bei Menschen würde ich daraus keine entsprechenden Schlüsse ziehen. Es mag sein, dass kleine Kinder, die viel und viele unterschiedliche Sachen spielen, sich im späteren Leben als intelligenter herausstellen als ihre Altersgenossen, die nur ferngesehen haben. Aber ein erwachsener Mensch, der gerne Brettspiele spielt, muss nicht zwangsläufig mehr in der Birne haben als jemand, der lieber liest.

» Gerbera » Beiträge: 11335 » Talkpoints: 53,75 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


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