Ist Sport mit dünnen Menschen eher demotivierend?

Eine Bekannte von mir hat Übergewicht und es war letztens auch noch die Rede davon, dass sie gerne regelmäßig Joggen gehen möchte und dafür jemanden sucht, der sie begleitet. Das sollte eigentlich ich sein. Nun hat sie es sich aber offenbar anders überlegt und will nun doch nicht mit mir Joggen gehen, sondern alleine.

Ich wollte sie nicht direkt fragen warum sie es sich anders überlegt hat und habe daher mit einer gemeinsamen Freundin darüber geredet. Diese meinte, dass meine Bekannte es eventuell demotivierend finden könnte. Aus diesem Grund hat sie sich auch aus dem Fitnessstudio abgemeldet. Sie hatte einfach keine Lust beim Sport dauernd dünne Menschen zu sehen die sehr viel länger durchhalten und sich dafür weniger anstrengen müssen.

Ich fand die Begründung etwas vage, frage mich aber dennoch ob da etwas dran ist. Kann es tatsächlich sein das meine Bekannte keine Lust hatte mit mir Joggen zu gehen weil ich dünn bin und sie das deprimiert? Sollte das nicht eher eine Motivation sein?

Es ist garantiert keine gute Motivation, wenn man als übergewichtiger Mensch mit einem schlanken Mensch joggen geht und dem übergewichtigen Menschen mit jedem einzelnen Schritt vor Augen geführt wird, wie wenig leistungsfähig er ist.

Viel motivierender finde ich es tatsächlich, wenn Übergewichtige sich einen ganz persönlichen Trainingsplan gestalten, der ihre aktuelle Leistungsfähigkeit nicht völlig überfordert. So können sie sich an ihren Fortschritten erfreuen, anstatt erkennen zu müssen, wie sie selbst nach wenigen Metern anfangen zu hecheln, während die schlanke Person neben ihnen frisch von dannen flitzt.

Mich würde das unglaublich stressen, wenn ich als dicker Mensch mit einem schlanken Menschen joggen gehen müsste. Ich meine ich war außer in der Schwangerschaft nie dick, aber ich stelle mir das wirklich schlimm vor, wenn man sich dann motivieren muss und sieht, dass es bei einem anderen Menschen so viel leichter geht. Auch sieht man ja, dass der Schlanke schneller ist und das demotiviert sicherlich.

Das Problem in diesem Fall ist meiner Meinung nach nicht der Unterschied zwischen dünn und dick, sondern hängt einfach mit dem Leistungsniveau zusammen. Das kann ebenso bei zwei gleichermaßen dicken oder dünnen Menschen der Fall sein. Wenn man eine total unterschiedliche Kondition hat, ist es schwieriger zusammen solche Sportarten wie Joggen zu betreiben, weil am Ende ohnehin jeder für sich rennt.

Ich und mein Freund sind beide sehr schlank und machen viel Sport aber zusammen joggen gehen machen trotzdem für uns beide nicht so viel Spaß, da er als Mann einfach noch ein wenig mehr Kondition hat. Entweder er muss seine Geschwindigkeit immer drosseln oder ich muss rennen bis ich völlig außer Atem bin, beides ist nicht gerade vorteilhaft.

Ich denke gerade am Anfang ist es egal ob dick oder dünn gut erstmal sein eigenes Tempo zu finden, das ist gerade bei Ausdauersport ohnehin schwer genug, denn man muss eine gute Balance zwischen einem angenehmen laufen und leichtem auspowern finden. Ich denke deine Bekannte hat da im Moment einfach Angst bei dir nicht mithalten zu können und sie will dich dann sicher auch beim Sport nicht aufhalten.

Ich denke auch, dass nicht das Gewicht hierbei in erster Linie das Problem ist, sondern die damit verbundene Kondition. Es stimmt ja schon, dass übergewichtige Personen schneller aus der Puste kommen, als dünne Menschen. Man hat dann oft einfach nicht so eine gute Kondition, so dass man eben auch wahrscheinlich nicht so lange durchhält, wie schlankere Personen und vielleicht auch öfter eine Pause braucht. Das kann für beide nervig sein.

Beim Joggen ist es besser, wenn man jemanden hat, der ungefähr die gleiche Kondition hat, wie man selbst und der auch in einem ähnlichen Tempo joggt. Das scheint ja bei euch wahrscheinlich nicht der Fall zu sein. Ansonsten sollte man einfach alleine joggen gehen. So muss man sich niemandem anpassen, was das Tempo angeht und muss sich auch nach niemandem richten. Das ist für den Anfang wahrscheinlich etwas besser und unkomplizierter.

Ich bin nicht unbedingt dick, aber mir geht es beim Sport auch manchmal so. Ich frage mich dann, wieso gerade schlanke Menschen, die eine super Figur haben, sich noch freiwillig beim Sport quälen. Allerdings hat sich diese Einstellung dann geändert, als ich auch eine Sportart gefunden habe, die mir wirklich Spaß macht.

Ich denke aber schon, dass es gerade für Übergewichtige durchaus demotivierend sein kann, wenn sie nur dünne Heringe um sich haben. Viele fühlen sich dann sicherlich wohler, wenn sie einen Sportpartner haben, der eine ähnliche Figur hat. Ich kann das in gewisser Weise durchaus nachvollziehen.

Wenn man keine Lust auf den Sport hat und ihn als "quälen" empfindet ist doch jeder, der daran Spaß hat und wirklich gut ist demotivierend. Aber was das jetzt mit dem Gewicht zu tun hat verstehe ich nicht wirklich. Eine schlanke Freundin hat letztes Jahr nach ein paar Monaten ihren Yoga Kurs aufgegeben, weil sie die Verrenkung nicht wirklich gut hin bekommen hat im Vergleich zu den anderen und da waren auch pummelige Hausfrauen dabei.

Wahrscheinlich ist das sogar noch viel demotivierender, wenn man als schlanker Mensch kaum Kondition oder Koordination hat, weil es ja diesen Mythos gibt, dass man als schlanker Mensch auch sportlich sein muss. Der Dicke hat eine gute Ausrede für seine Unsportlichkeit, der Dünne aber in den Augen von vielen nicht.

Kommt drauf an. Es gibt dünne Personen, die einer übergewichtigen Person immer schlaue Bemerkungen reindrücken müssen, was ich mir dann schon unangenehm vorstelle. Natürlich gibt es das auch von der anderen Seite, wenn die ganze Familie pummelig ist und man als schlanke Person ständig zu hören bekommt, dass man zulegen sollte.

Eine dicke Person muss mehr Gewicht tragen, so dass das Laufen doppelt so anstrengend ist. Wenn nebenher eine dünne Maus herumhopst, die auch nicht viel Gewicht tragen muss und bei der alles einfach funktioniert, dann kann es schon für Übergewichtige demotivierend wirken, denke ich.

Dick oder Dünn spielt keine Rolle. Ich mache da keinen Unterschied ob ich mit jemanden Joggen gehe, aber er soll doch bitte in der Lage sein auch Leistung zu bringen. Denn mich demotiviert es auf das übelste, dass ich immer langsam machen muss und hinter jemand untrainierten hinterher hänge und selbst nichts davon habe. Dem "dicken" geht es dabei wohl nicht anders, der auch gefrustet ist wenn er die Leistung nicht bringen kann und er sich als Klotz am Bein sieht.

Gewicht hin oder her, wenn zwei untrainierte miteinander anfangen mit dem Joggen dann ist es etwas anders, als wenn man einen komplett Übergewichtigen Menschen der nach 5 Metern zusammenbricht mit einem Marathonläufer zusammen steckt. Dass kann nicht gut gehen auf die Dauer und sorgt bei beiden Seiten für Frust, eben wegen der Leistung nicht wegen dem Gewicht.

Ich bin im Lauftreff und habe da durchaus auch dickere und stämmigere Mitläufer und Mitläuferinnen. Anfänger, Fortgeschrittene und Profis da ist alles mit dabei. Manchmal klemm ich mich an die Anfänger mit dazu, manchmal an die Profis aber nur einen Laufpartner habe ich nicht. Gerade wenn ich Leistung steigern möchte, dann motiviert es mich mehr wenn ich mich an jemand besseren hefte als wenn ich dann mit den Anfängern unterwegs bin. Diese sind aber auch nett für zwischen durch und für ein gutes Gespräch unter dem laufen.