Ist Soja eher umweltschädlich?
In den letzten Jahrzehnten hat der Anbau von Soja in Deutschland, aber vor allen in anderen Ländern zugenommen. Das ist auch nicht weiter verwunderlich, denn die Deutschen mögen Soja gerne und essen Tofu und andere Fleischersatzprodukte. Dabei wird immer wieder darauf plädiert, dass dies gesünder und besser sei, als Fleisch, da für Fleisch Tiere getötet werden müssten.
An sich ist Soja leider nicht besser. In Brasilien gibt es sehr große Sojaplantagen und dafür muss der brasilianische Regenwald weichen. Oft sind die Flächen nach dem Anbau von Soja gar nicht mehr zu bewirtschaften und es kommt auch immer wieder vor, dass indigene Völker dadurch vertrieben und sogar getötet werden.
Daher ist mir der gute Ruf von Soja hier in Deutschland eigentlich nicht verständlich und ich frage mich, wie dies zustande kommen konnte. Wie ist das bei euch, esst ihr gerne Soja und tut ihr das mit einem guten Gewissen? Besteht für euch wirklich ein Grund bei Soja ein besseres Gewissen zu haben, als bei Fleisch?
Mich wundert deine Aussage überhaupt nicht und mich stören diese Fanatiker, die der Ansicht sind alles richtig zu machen und anderen vorschreiben wollen wie sie zu leben haben. Fakt ist: den goldenen Weg gibt es nicht. Alles hängt miteinander zusammen. So bringt es nichts, vegetarisch zu leben wenn dabei die Desertifikation voranschreitet, die Bodenfruchtbarkeit abnimmt und nicht mehr genug Gemüse für alle angebaut werden kann.
Alles hat seine Folgen und hängt miteinander zusammen. Wenn manche Fanatiker nachdenken würden wäre ihnen auch klar dass ihr Konsumverhalten genauso umweltschädlich ist und sie keinen Deut besser sind als andere.
So gesund, wie immer behauptet wird, ist Soja gar nicht. Unter anderem enthält es östrogenähnliche Stoffe, weswegen geraten wird, eine bestimmte Menge pro Tag nicht zu überschreiten. Ich glaube, da dreht es sich gerade mal um 150g/Tag oder so. Außerdem ist die Sojabohne im natürlichen Zustand giftig und man ist sich nicht sicher, ob und wie viel davon nach der Verarbeitung zurückbleibt.
Davon abgesehen ist es natürlich nicht sinnvoll, wenn sich die Nachfrage nach Soja nur erfüllen lässt, wenn man dafür die Umwelt schädigt. Eigentlich ist das ja ziemlich paradox. Vegetarier oder Veganer fordern von anderen, dass sich Gedanken darüber machen, wo das Fleisch herkommt, aber darüber, wie ihr komisches Soja produziert wird, wissen viele anscheinend auch nicht Bescheid.
Letztendlich ist es aber einfach so, dass es nicht möglich wäre, alle Menschen auf der Erde zu ernähren, ohne dafür auch Nachteile in Kauf zu nehmen.
Ich gebe dir ja grundsätzlich recht und obwohl ich vegetarisch lebe und zunehmend sogar vegan, versuche ich Soja zu vermeiden. Für mich ist es einfach keine gute Alternative. Vor allem wegen dem Raubbau am Regenwald.
Aber was hier total übersehen wird, ist, dass Soja doch hauptsächlich als Tierfutter angebaut wird. Klar, es gibt immer mehr Vegetarier und Produkte auf Sojabasis. Aber das meiste Soja wird angebaut, um Kühe und andere Nutztiere zu füttern. Und die landen dann auf den Tellern der Fleischesser. Ich hab mal gelesen, es seien 80 %, die als Tierfutter angebaut werden.
Also hier den Schwarzen Peter allein den Vegetarieren und Veganern zuzuschieben, ist sehr einseitig gedacht. So viel Tofu können die gar nicht essen. Zumal es meist Bio-Soja ist, das in Europa angebaut wird, wofür kein Regenwald abgeholzt und indigene Völker vertrieben wurden.
Also meiner Meinung nach isst ein Vegetarier, der jeden Tag Sojaprodukte konsumiert bei weitem umweltverträglicher als ein Fleischesser, dessen Fleisch aus einer Haltung kommt, wo die Tiere täglich Tonnen an Soja verfüttert bekommen.
Bienenkönigin hat es schon ganz richtig gesagt. Natürlich ist der Anbau von Soja nicht gut für die Umwelt und natürlich muss der Regenwald dafür leiden. Aber wie viel Soja wird denn überhaupt gegessen? Das macht einen winzig kleinen Anteil aus. Die Vegetarier und Veganer sind doch nicht Schuld, dass der Regenwald dafür abgeholzt wird. Der Anteil von Soja, der tatsächlich für die Produktion von vegetarischen Produkten genutzt wird, beträgt doch nur etwa zehn Prozent.
Das Problem ist ja, dass Soja zum größten Teil für Tierfutter verwendet wird, genauer zur Fütterung von Schweinen. Dieser Anteil beträgt etwa neunzig Prozent. Die Schweine werden mit Soja gefüttert und anschließend geschlachtet. Damit haben Vegetarier kaum etwas zu tun. Ich verstehe nicht, warum man beim Problem des Sojaanbaus direkt an Vegetarier denkt. Vor allem kommen diese Vorwürfe in erster Linie auch von Fleischessern, obwohl diese genau genommen für die ganze Problematik verantwortlich sind.
Leider ist es ja so, dass bei vielen Fleischessern da der Verstand aussetzt. Hören sie die Wörter "Soja" und "Regenwaldproblematik", denken sie natürlich direkt an Vegetarier. Dafür, dass Soja hauptsächlich zur Tiermästung eingesetzt wird, kommt ihnen natürlich überhaupt nicht in den Sinn. Ich kann so ein eingeschränktes Denken auch nicht wirklich verstehen.
Ist es verwunderlich, dass die Fleischfresser es komplett auf eine andere Zielgruppe abschieben anstatt selbst die Verantwortung dafür zu übernehmen? Es ist immer einfacher und leichter, wenn man den schwarzen Peter auf jemand anderen abwälzen kann um sein eigenes Gewissen nicht zu belasten. Vielen ist es auch gar nicht bewusst, dass der Großteil wirklich in die Tiermast geht und gar nicht bei den Vegetariern und Veganern auf dem Teller landet.
Ich selbst meide Soja nicht unbedingt, esse es aber auch nicht häufig oder gar täglich. Wenn ich einmal ein Stück Tofu im Monat kaufe, dann ist es schon sehr viel. Meistens esse ich es auch nur beim Asiaten mit gebratenen Nudeln, da mir dieses Gericht am besten schmeckt. Würde ich nun Soja komplett meiden wegen der Umweltverträglichkeit, dann müsste ich ebenfalls Fleisch und Wurst komplett abschwören. Ich habe meinen Konsum von Fleisch, Wurst und auch Sojaprodukten in den letzten Jahren mehr als deutlich gesenkt aber ganz darauf verzichten würde ich eben nicht.
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