Ist Smartphone Fasten die schwerste Art zu fasten?

vom 01.03.2017, 07:25 Uhr

In einer Umfrage in Österreich habe ich gelesen, worauf die Leute in der Fastenzeit schon verzichtet haben. Dabei kam heraus, dass der Verzicht auf Alkohol viel leichter wäre als der Verzicht auf das Smartphone. Der Wechsel zum alten Handy für 2 Wochen wäre für viele ein Horror gewesen und sie hielten die 2 Wochen ohne ihr Smartphone kaum durch.

Ist Smartphone Fasten die schwerste Art zu fasten? Könntet Ihr diese Form durchstehen oder würde es nicht klappen, in der Fastenzeit einfach nur wochenlang mit dem abgelegten Handy auszukommen zu müssen? :|

» celles » Beiträge: 8677 » Talkpoints: 4,08 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



Es sind ja durchaus mehr als zwei Wochen, von Aschermittwoch bis Ostersonntag sind es sogar 47 Tage. Das sind in Wochen umgerechnet etwas über sechs Wochen. Und das ist ungefähr drei mal so lang. Von daher muss man dann schon eine ganze Weile aushalten, wenn man in der Fastenzeit auf etwas verzichtet, was einem wichtig ist.

Auf Alkohol zu verzichten fällt mir leicht. Durch meine Schwangerschaften und die darauf folgende Stillzeit bin ich es ohnehin gewohnt, jeweils rund eineinhalb Jahre am Stück keinen Alkohol zu trinken.

Auf mein Smartphone zu verzichten, das würde bei mir gar nicht gehen. Ich selbst würde es wahrscheinlich sogar schaffen. Aber ich wohne hier in einer Gegend, wo die meisten Menschen Atheisten sind und solche Bräuche überhaupt nicht mehr gepflegt werden. Es würde also auf völliges Unverständnis stoßen, wenn ich nicht mehr über den Messenger erreichbar wäre oder ich plötzlich ein altes Handy nutze. Das würde eher so interpretiert werden, dass man die Fastenzeit als Vorwand nimmt um nicht zugeben zu müssen, dass das Smartphone kaputt ist und man sich kein Ersatzgerät leisten kann.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Also für mich wäre Smartphone Fasten nicht schwer, allerdings sehe ich auch keinen Sinn darin. Ich nutze mein Handy als Uhr, Wecker und als Notfall, wenn ich mit meinem alten Auto unterwegs bin. Der Sinn des Fastens liegt aber sicher nicht darin, dass ich bei einer Panne keinen ADAC mehr rufen kann, weil ich das Handy nicht dabei habe.

» Sternenbande » Beiträge: 1860 » Talkpoints: 70,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich faste ohnehin nicht, aber ich denke schon, dass es schwer ist, auf's Smartphone zu verzichten. Wenn man generell in einer Gegend wohnt, wo viele Fasten, dann kann man die meisten Dinge sicher auch anderen erklären und würde dann nicht gedrängt werden, z.B. Alkohol zu trinken.

Das Smartphone dagegen ist ja in gewisser Weise "mehr" als nur für den eigenen Genuss, sondern auch in vielen Situationen sehr hilfreich. In meinem Freundeskreis hat inzwischen jeder ein Smartphone mit WhatsApp, wenn ich da jemanden erreichen will, wird schnell eine Nachricht geschrieben. Gerade, wenn ich etwas mit mehreren Leuten zusammen abklären muss, sind die Gruppenchats beeindruckend praktisch. In die E-Mails schauen die meisten eher sporadisch, das wäre also keine wirkliche Alternative, und nicht alle haben überhaupt Facebook, und vom Rest sind manche sehr inaktiv dort.

Also ja, Smartphone-Fasten wäre für mich doch sehr schwer, weil ich eben auf eine für mich wesentliche Kommunikationsmethode verzichten würde. Und das stelle ich mir dann doch schwieriger vor, als eine bestimmte Substanz für 1 1/2 Monate zu meiden, ausgenommen wohl man ist danach süchtig.

» Kalu-chan » Beiträge: 718 » Talkpoints: 11,85 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich meine, dass ich das leicht schaffen würde. Mein Smartphone habe ich schon 10 Tage nicht mehr eingeschaltet und habe nur mein altes Nokia C2 mit im Gepäck, weil es viel besser in meine Hosentasche passt. Außerdem habe ich nur Wertkartentelefone, sodass ich unterwegs sowieso nicht im Internet surfen kann, wenn ich keinen kostenfreien WLAN Hotspot in der Nähe habe. :evil:

» celles » Beiträge: 8677 » Talkpoints: 4,08 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


Erstmal vorweg, ich faste nicht, in meiner Gegend ist das nicht üblich und als Atheist bin ich dazu auch nicht "gezwungen".

Dennoch denke ich, dass ich kein Problem damit hätte, für rund sechs Wochen auf mein Smartphone zu verzichten. Ich hatte im vergangenen Jahr für rund 2 Monate kein Handy, weil meins kaputt war und ich zu dem Zeitpunkt finanziell eher schlecht dastand, sodass ich mir auch nicht mal einfach so ein neues leisten konnte. Da ich keinen Vertrag habe war das nicht so schlimm, alle in meinem Umfeld wussten Bescheid, dass sie mich nur über Festnetz oder E-Mail erreichen können und unterwegs war ich eben nicht erreichbar.

Zugegeben, die ersten paar Tage waren komisch, doch man gewöhnt sich überraschend schnell daran und stellt fest wie selten man das Handy wirklich braucht. Einmal wäre es wirklich hilfreich gewesen, aber da habe ich dann eine Telefonzelle genutzt. Ansonsten ist so ein Smartphone ja mehr ein nützliches Spielzeug, und wenn man bedenkt, dass vor einigen Jahren noch die wenigsten ein Smartphone besaßen finde ich es fast schon erschreckend, dass es jetzt so überlebensnotwendig scheint, dass viele nicht mal für ein paar Wochen darauf verzichten könnten.

» kamikazeherz » Beiträge: 111 » Talkpoints: 37,67 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich finde Fasten generell sinnvoll. Jedes Jahr versuche ich deshalb (bzw schaffe es auch) bis Ostern auf Süßigkeiten, Kuchen, Schoki etc. zu verzichten. Das tut eigentlich sehr gut und man schafft es, obwohl es schwierig ist!

Auf das Smartphone könnte ich niemals verzichten - vor allem keine sechs Wochen lang. Natürlich soll man immer auf das fasten, was einem am schwersten fällt, aber beim Smartphone wäre ich wirklich raus. Obwohl ich auch ab und an gern Alkohol trinke, könnte ich mir das noch um einiges leichter vorstellen. Und wie bereits von einem Forenmitglied gesagt wurde - ich wüsste noch nicht mal, wie ich morgens aufstehen soll, so ganz ohne Wecker!

» simioni89 » Beiträge: 10 » Talkpoints: 2,17 »



Ich "faste" in dem Sinne immer, da ich mich vegan ernähre, fast komplett auf süße Getränke verzichte und meinen Süßigkeitenkonsum auch stark eingeschränkt habe. Von daher sehe ich es nun auch nicht unbedingt ein, nun auf etwas zu verzichten. Und wenn, dann kann ich das immer im Jahr machen und muss mich da nicht an bestimmte Zeiten halten.

Auf mein Smartphone würde ich nie verzichten wollen. Dabei bin ich gar niemand, der dauernd telefoniert, chattet oder bei Instagram und Facebook herumhängt. Allerdings hätte ich einfach jede Menge Nachteile, wenn ich auf mein Smartphone verzichten würde, so dass ich es nicht einsehe. Mir würde das einfach in vielen Hinsichten schaden.

Ich benötige mein Smartphone immer bei der Arbeit, um mit Pressestellen zu telefonieren. Damit kann ich auch raus gehen, da ich es nicht mag, mitten im Büro zu telefonieren. Das müsste ich aber mit dem Festnetztelefon. Ansonsten mache ich so auch spontan Treffen mit Freunden ab, schaue, wann meine Bahn kommt oder höre auch Musik. Beim Lernen brauche ich unbedingt immer Musik und da ich keinen MP3-Player oder so etwas habe, nutze ich immer mein Smartphone.

Ansonsten schaue ich immer nach Coupons, die ich zum Einkaufen verwenden kann und nutze diese gleich mit der App. Ich beantworte unterwegs schnell E-Mails oder verwende beispielsweise die Taschenlampe. Ich würde mir einfach selbst schaden, wenn ich auf das alles verzichten würde. Ich sehe da auch gar keinen Sinn darin, da ich auch nicht aus Spaß die ganze Zeit am Smartphone hänge, sondern das Gerät eher dann in die Hand nehme, wenn ich wirklich etwas erledigen möchte.

Ich denke, dass es den meisten Menschen so gehen wird und sie deshalb nicht auf ihr Smartphone verzichten. Ich finde das aber eben auch nicht immer so sinnvoll. Man kann sich ja vornehmen, den Gebrauch einzuschränken und weniger zu chatten oder zu spielen, aber ganz weglegen muss man es für so eine lange Zeit ja auch wieder nicht.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Ich finde es schon durchaus sinnvoll, sich in der Fastenzeit etwas zu überlegen, was man vielleicht mal weniger machen sollte und was viel Zeit raubt, aber nicht viel oder nichts bringt. Bei mir ist es aber nicht das Smartphone, mit dem ich mich viel beschäftige, somit wäre es für mich auch nicht sonderlich schwierig, auf mein Smartphone während dieser rund sechs Wochen zu verzichten.

Aber wenn ich mir manche Menschen so anschaue und wie diese scheinbar mit dem Smartphone verwachsen sind und es immer in der Hand halten, dann kann ich mir schon vorstellen, dass es ihnen sehr schwer fällt, sechs Wochen auf das Gerät zu verzichten. Ich denke, dass sich in der Fastenzeit jeder selber das suchen sollte, auf was er verzichten möchte und was demjenigen vielleicht auch schwer fällt.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Ich faste nicht, aber wenn ich ehrlich bin, würde es mir weder schwer Fallen auf den Alkohol zu verzichten da ich gar keinen trinke, noch auf mein Smartphone. Ich gehöre aber auch nicht zu der Gattung Mensch, die das Ding fest in der Hand eingewachsen haben oder am Ohr angeklebt haben. Bei mir liegt es so oder so viel Zeit ungenutzt herum, teilweise habe ich es mehrere Tage nicht in der Hand und nehme es auch nur in die Hand, damit ich den Akkustand überprüfen kann. Geschweige denn trage ich es immer mit mir herum wenn ich das Haus verlasse.

Wenn aber jemand den ganzen Tag in WhatsApp und solchen Dingern klebt, seine Fotos und Selfies auf Facebook und Co teilen muss, dann fällt es diesem Menschen sicherlich schwer von seinem neuen Körperteil dann auch für eine bestimmte Zeit zu trennen.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


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