Ist Rückzug von Meghan und Harry nachvollziehbar?

vom 09.01.2020, 17:34 Uhr

Prinz Harry und seine Meghan möchten sich aus Ihren Pflichten des englischen Königshauses zumindest zum Teil zurückziehen, einen Teil ihrer Zeit in Nordamerika verbringen und ihrem Sohn ein "normaleres" Aufwachsen ermöglichen.

Auf Instagram schreiben sie:

Nach vielen Monaten des Nachdenkens und vielen Diskussionen haben wir uns entschieden, in dieser Institution eine neue, fortschrittliche Rolle für uns zu finden. Wir treten als Senior-Mitglieder der königlichen Familie zurück und arbeiten daran, finanziell unabhängig zu werden, während wir der Königin unsere volle Unterstützung zusichern.

Es soll nun also eine Art Kompromisslösung gefunden werden. Meghan kann dann Archie zeitweise als Amerikaner groß ziehen und Harry hält seiner Heimat die Treue und kann seinem Sohn die britischen Traditionen trotzdem nahe bringen. So wie es scheint wollen sie auch auf britische Steuergelder verzichten und auf eigene Kosten zu leben. Das dürfte ihnen allerdings nicht allzu schwer fallen da sie schätzungsweise zusammen um die 40 Millionen Euro zur Verfügung haben.

Könnt ihr diesen Wunsch nach ein Stückchen mehr "Normalität" verstehen? Denkt ihr dieser Wunsch ist realisierbar wenn sie sich nach Amerika zurückziehen?

» EngelmitHerz » Beiträge: 3943 » Talkpoints: 17,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



In meinen Augen ist das absolut nachvollziehbar, da man ja sieht was mit einem passieren kann wenn man in dem Ganzen aufwächst an Harrys Mutter. Auf der anderen Seite denke ich aber auch, dass Meghan ja in gewisser Weise wusste auf was sie sich da einlässt. Und sie hat ja auch schon ein Stück weit von alledem profitiert. Das sie das in erster Linie für den Sohn machen verstehe ich auch, aber man sieht ja an den Kindern von Kate und William, dass auch halbwegs unter diesen Umständen Normalität bei den Kindern möglich ist.

» timbo007 » Beiträge: 950 » Talkpoints: 1,27 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Schon durchaus. Mich wundert ehrlich gesagt, dass von den Jüngeren erst jetzt einer die Courage hatte, den Bettel hinzuschmeißen. Wie schon erwähnt, hat der jahrzehntelange royale Rummel nicht einmal gar so indirekt dafür gesorgt, dass der kleine Alfie oder wie er heißt, seine Oma nie kennenlernen wird.

Es ist ja auch nicht so, dass die Familie Windsor jetzt ein Reihenhaus in Milton Keynes beziehen wird und beide Eltern Vollzeit arbeiten müssen, um die Hypothek, die Kinderbetreuung und den gebrauchten Mazda zu finanzieren. Die beiden sind jung, prominent und charismatisch, denen liegt die Welt immer noch zu Füßen. Ich bin auch nicht der Meinung, dass es hier um die "Normalität" eines bürgerlichen Daseins der Mittelschicht geht, sondern eher darum, zumindest nicht länger die prominenteste Person der Welt zu sein, die ein Baby von A nach B trägt.

» Gerbera » Beiträge: 11335 » Talkpoints: 53,75 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ich frage mich gerade, was das überhaupt bedeutet. Wie kann man denn bitte als Mitglied einer Familie zurücktreten? Wahrscheinlich bedeutet das doch nur, dass sie in Zukunft weniger Hände schütteln und weniger Kinderkrankenhäuser eröffnen werden und was eben sonst so unter repräsentative Pflichten fällt.

Was auch nicht funktioniert ist von Heute auf Morgen zu beschließen nicht mehr prominent zu sein. Die Fotografen, die keine Bilder mehr beim öffentlichen Hände schütteln machen können machen sie dann eben beim privaten Einkauf im Supermarkt. Und ganz ehrlich - die Bilder vom Hände schütteln sehen in der Regel vorteilhafter aus.

Ich kann jeden verstehen, der keine Lust auf diesen ganzen Zirkus hat, aber ich glaube einfach nicht, dass man diesen "Job" so einfach kündigen kann. Und wenn man kündigt ist man nicht mehr in der Position, in der man die Bedingungen diktieren kann.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Es war doch nur eine Frage der Zeit, ehe das passieren würde. Megan, so war mir klar, wird im Umfeld der königlichen Familie und deren strengen sowie altbackenen Regeln nicht glücklich. Wir reden hier von einer Dame, die selbst schon Millionen im Vorfeld verdient hat. Geld, welches sie selbst nicht anrühren darf, weil man sich jetzt von dem Papa aushalten lassen muss beziehungsweise vom Königshaus.

Wir reden von einer Frau, die hart für den Erfolg gekämpft hat, ihn liebte, die Fans sehr liebte und sehr menschennah war. Auf einmal soll Twitter, Facebook etc. weichen. Ihr verdientes Geld bleibt unberührt und sie muss sich der Macht der Queen unterwerfen, die eigentlich keine Ausrutscher duldet, erwartet, dass man ihr den Hof macht, sie förmlich vergöttert.

Pech nur, dass Meghan eben das perfekte Gegenstück zu Harry ist, der nach dem Tod der Mama immer aus der Reihe tanzte, mit den königlichen Konventionen brach und das Königshaus häufig blamierte. Er hat also endlich für sich die Partnerin gefunden, mit der er es mutig schafft, sich weiter aufzulehnen. Das kommt eben nicht nur alles allein von ihr.

Ein Bruch kann vieles bedeuten. Er bleibt Prinz Harry und sie Prinzessin oder what ever. Unterschied ist eben, dass sie sich deutlich mit dem sozialen Medien Account, mit der Geburt ihres Kindes und alten Traditionen, Fotos der Medien schon länger alten königlichen Konventionen und Regeln von Queen Elisabeth trotzen. Das kam nie gut an und man merkt es auch daran, dass ihr Foto teilweise auf gewissen Bildern nicht mehr zu sehen ist usw. Es kriselt sicherlich gewaltig.

Bei Harry hatte man einfach nie das Gefühl, dass er nach Dianas Tod überhaupt auf das königliche Gehabe noch Lust hat. Er macht auch bis heute, vielleicht nicht ganz unbegründet, die Leute dafür verantwortlich wie Paparazzi, die ihm eh auf Schritt und Tritt folgen. Auch mit seiner Frau und dem Baby.

Und Meghan hat das Königshaus auch gut auf Trab gehalten. Sich nicht an Regeln gehalten, ihr familiärer Background führt regelmäßig zu Theater und beide gemeinsam halten sich an vieles nicht. Daher war es nur zu erwarten, dass es passiert.

Weniger Hände schütteln, weniger am Zipfel der Queen hängen. Das bedeutet unter Umständen, je nach dem wie weit sie gehen, viel. Freiheit, weniger kontrolliert zu werden, weniger formelle königliche Auftritte, sondern einfach nur man selbst sein können.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Ich empfinde es menschlich schon sehr nachvollziehbar, wobei ich schon etwas erschreckt darüber bin wie sehr diese Frau ihn zum beeinflussen scheint, denn er kam ja bisher, selbst wenn er auch mal schlechte Phasen innerhalb dieses Lebens hatte, immer ganz gut klar damit ein Familienmitglied der royalen Familie zu sein, mit der ganzen Öffentlichkeit und den Verpflichtungen, die dazu gehörend sind.

Generell kann ich es natürlich verstehen, dass man irgendwann einfach nur noch genervt ist eine Etikette wahren zu müssen, alles nicht selber entscheiden zu können und einfach immer irgendwem um sich herum zu haben, der einen bewertet, dann andere Menschen, die einen bewachen und wiederum andere Menschen, die sich vielleicht Hilfe erhoffen. Ich stelle mir ein solches Leben, gerade mit einem kleinen Kind sehr anstrengend vor und einfach auch schlecht machbar, aber ich lebe auch nicht in solchen Kreisen und kann mir einfach nicht vorstellen, dass man das nicht irgendwie lernen kann. Meghan wusste ja auch, was sie macht und auf wen sie sich einlässt.

Wobei es für mich auch fraglich ist, ob die dann wirklich so ihre Ruhe bekommen. Ich denke eher, dass man dann vielleicht wieder andere Projekte starten kann, die nicht vom Königshaus überwacht und bestimmt werden und dass das das eigentliche Ziel ist. So ganz unroyal ist Harry ja durch so eine Aktion auch nicht, immerhin ist er ja auch Teil der Thronfolge.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich finde es einerseits vollkommen nachvollziehbar und auf der anderen Seite empfinde ich es als nicht verständlich. Ich kann ganz locker nachempfinden, dass das Leben im goldenen Käfig unter der Lupe von Presse und Öffentlichkeit eine fürchterliche Belastung ist. Daher finde ich den Rückzug an sich mehr als verständlich und auch vollkommen in Ordnung.

Was mich dagegen massiv stört und was ich als komplett unprofessionell, kindisch und dümmlich finde, ist das Wie. Denn das sind keine Teenager mehr. Da haben wir einen Mann, der nun wirklich weiß, wie der Hase läuft, und eine gestandene Frau in der Lebensmitte. Und die führen sich auf die kleine Kinder und machen ihren Job nicht. Dazu geben sie sich maximale Mühe, jeden vor den Kopf zu stoßen.

Ich bin ja nun kein Fan des Königshauses, aber der Laden hat nur noch seine Berechtigung, wenn das Volk seine Show bekommt. Die Darsteller müssen sich abheben, sonst könnte auch ein normaler Star kommen. Außerdem muss Geld für wohltätige Zwecke her, das ist deren Job.

Man nimmt die großartige Hochzeit mit, verursacht maximale Kosten für die Wohnwünsche und liefert dann nicht? Es ist eine Frechheit seine begeisterten Anhänger in Verlegenheit zu bringen, weil die nicht mehr wissen, wie sie ihre Stars ansprechen und begrüßen sollen.

Außerdem finde ich dieses Gejammere an unpassender Stelle unerträglich. Ich meine nun nicht, dass heutzutage Königs nicht über ihre Befindlichkeiten reden dürfen, aber bitte an richtiger Stelle. Was ist denn von Afrika übrig geblieben? Dass die ach so emanzipierte Meghan Probleme mit ihrer Rolle als Ehefrau und Mutter hat. Dass der Prinz sich auch nicht wohlfühlt und den Tod der Mutter immer noch nicht verarbeitet hat. Dass die Mutter wohltätig gewesen ist. Super, davon haben die Initiativen in Afrika, die dringend Kohle brauchen, ja richtig was.

Gleichzeitig wählt man einen Zeitpunkt, an dem die Jammerdoku den Bericht über das Lebenswerk des Vaters komplett verdrängt. Das ist so passend, wie die Ankündigung am Tag vor dem Geburtstag der Schwägerin. Dafür, dass sie angeblich so unbedingt privat leben wollen, achten sie verdammt genau darauf, sich die maximale Aufmerksamkeit zu sichern.

Wenn der Rückzug einer wäre, könnte ich es sehr gut verstehen. Nur ist es keiner. Wer ständig seine Befindlichkeiten und die grandiosen Leistungen seines Goldkindes herausposaunt, der will Schlagzeilen. Die wollen nur die Berichterstattung kontrollieren und selbst Kohle machen. Sorry, wer mit dem Vermögen Möglichkeiten sucht, finanziell unabhängig zu werden, der sucht kein ruhiges, privates Leben.

Die hätten ebenso gut sofort mit der Hochzeit aussteigen können, oder ihren Job machen und sich dezent zurückziehen. Aber so gibt es maximale Aufmerksamkeit und den besten Start in ein glamouröses Leben. Das empfinde ich so als rücksichtslos gegenüber dem Königshaus und den Anhängern, die immerhin den ganzen Krempel finanzieren.

» cooper75 » Beiträge: 13423 » Talkpoints: 517,99 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Es ist für mich schon nachvollziehbar, dass nicht jeder möchte, dass auf Schritt und Tritt immer Fotografen und Journalisten dabei sind und alles dokumentieren, was man so macht. Das würde ich für mich und meine Familie auch nicht wollen. Und es ist eben im Falle von Harry auch kein selbst ausgesuchtes Leben im Gegensatz zu dem einen oder anderen Möchtegern Social Media Starlett.

Auf der anderen Seite ist es doch aber so, dass es für beide ja nun nicht völlig unerwartet kommt. Gerade Meghan müsste doch gewusst haben auf was sie sich da einlässt und hätte sich ja jemand anderen suchen können. Es dürfte ja nun wahrlich nicht so sein, dass sie Harry nehmen musste und keinen anderen gut verdienenden und aussehenden Mann abbekommen hätte.

Auch finde ich es doch irgendwie merkwürdig jetzt so zu tun, als würden die beiden finanziell unabhängig sein und jetzt großzügig auf Steuergelder verzichten zu wollen. Das ist ja schön und gut, aber wenn man bedenkt, dass sie (vor allem Harry) bisher etliche Millionen bekommen haben, kostenlos ein riesiges Anwesen bewohnen durften und ihre Angestellten aus seinem Prinzengehalt bezahlt haben und auch ein Großteil seines Vermögens aus solchen Gelder über diverse Umwege von Papa und Mama kam, erwirtschaftet wurde, finde ich das schon irgendwie merkwürdig.

Naja sollen sie machen. Irgendwo kann ich es verstehen, aber irgendwo ist es eben doch auch wieder so, dass er ohne die Monarchie diese Leben wie jetzt nie hätte führen können.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


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