Ist Merkel verantwortlich für eine starke AfD?

vom 26.09.2017, 06:44 Uhr

In der Talkrunde "Hart aber fair" mit Frank Plasberg wurde eine sehr interessante These aufgestellt. So hätte laut Politikwissenschaftler Werner Patzelt die falsche Reaktion der Bundeskanzlerin Merkel auf Pegida ein Erstarken der AfD begünstigt.

Ich finde nicht, dass man das so einfach sagen kann. Oder seid ihr anderer Meinung? Kann man der Bundeskanzlerin Merkel die alleinige Schuld am Erstarken der AfD geben? Oder ist dieses eher multifaktoriell bedingt und das wäre so oder so passiert, egal was die Bundeskanzlerin getan hätte?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Nein, ich finde, dass kann man unserer Kanzlerin nicht allein ankreiden. Die Frau ist keine Diktatorin, sondern hat einen ganzen Parteiapparat hinter sich stehen. Die Partei hat zusammen mit der SPD in einer großen Koalition regiert. Wenn jemand versagt hat, dann ist es für mich die ganze Regierung.

Die beiden größten, traditionellen Parteien haben gleichzeitig gepennt, was eben auch die Gefahr einer Groko ist. Deshalb haben auch beide Parteien jetzt die Quittung erhalten. Man kann nicht jahrelang am Bürger vorbei regieren. Selbst im Wahlkampf hat man das nicht berücksichtigt. Merkel hat geschlafen, bei Schulz war der Zug abgefahren.

Ferner kann ich das Argument nachvollziehen. Ich finde tatsächlich, dass die Presse teils schwerpunktmäßig falsch berichtet hat und der AFD zu viel Raum gegeben hat. Im Internet heißt es an der Stelle immer, dass man Trolle nicht füttern sollte.

Ferner hat auch der Bürger schuld. Wenn man sich als Protestwähler betätigen will, gibt es da harmlosere Varianten. Da hätte man sein Kreuz auch machen können.

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» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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