Ist Manchester eine neue Dimension des Terrors?
Höchstwahrscheinlich haben hier alle bereits mitbekommen, dass nach einem Konzert der US-Popsängerin Ariana Grande ein Selbstmordattentäter sich im Foyer der Konzerthalle in die Luft gesprengt hatte. Bisher sind 22 Opfer verstorben, direkt vor Ort und circa 60 Menschen befinden sich teilweise schwerzverletzt im Krankenhaus. Viele Teenager und Kinder waren unter den Opfern.
Offenbar ist auch bereits bekannt, dass der Täter ein polizeibekannter "Gefährder" gewesen sei, dessen Eltern vor der Zeit des Sturzes Gaddafis aus Lybien gekommen sind. Seither fiel er wohl schon polizeilich mehrfach auf und hat nun offenbar den perfiden Plan gefasst, Manchester zu schocken und das Entsetzen weltweit zu entfachen.
Mir fällt auf Anhieb auf, dass das Entsetzen dieses Anschlags in Europa sowie weltweit etwas anders aufgefasst wird. Ich gehe natürlich davon aus, dass es dem Umstand geschuldet ist, dass hier offenbar bewusst auf Kinder und Teenager gesetzt wurde. Auch die Sängerin Ariane Grande ist gerade einmal 23 Jahre, reagiert hysterisch (verständlich!), geschockt und bricht die komplette Tour ab.
Ist diese Form des Terrors jetzt für euch eine neue Dimension? Wird es Nachahmer in dieser bewussten Form gegen Kinder sowie Teenager geben? Oder war es Eurer Meinung nach nur eine Frage der Zeit, ehe das Bild wie im Iran & Co. wo Kinder benutzt werden zum Terroranschlag, auch hier in anderer Form auftritt?
Ne ist für mich absolut keine neue Dimension, sondern Standard. Anschläge dieser Art passieren doch fast täglich irgendwo in der Welt. Ich wundere mich sowieso, warum es Terroristen nicht viel häufiger auf Kinder absehen. Es wäre doch so einfach eine volle Aula zu stürmen und mit Maschinengewehren eine Vielzahl von Kindern zu erschießen. Aber vielleicht haben ja selbst Terroristen noch ein Herz.
Woher kommt deine Auffassung, dass Ariana Grande sich hysterisch verhält? Sie wirkte geschockt und entsprechend zurückhaltend. Für sowas findet man auch keine Worte. Zuletzt habe ich nur gelesen, dass sie anbot, für die Bestattungen der Opfer aufzukommen.
Dass eine Tour auch mal einfach so abgebrochen wird, liegt wohl einfach daran, dass sie nun von diesem schlimmen Ereignis überschattet ist. Daraus jetzt irgendwie ein "Theater" zu machen mit hauptsächlich jungen Fans vonwegen, wir setzen ein Zeichen, lassen uns nicht unterkriegen, blenden (so wie Shawn Mendes) das "Symbol" mal groß ein und halten eine Schweigeminute... muss echt nicht sein.
Mit Sicherheitsaspekten sollte es jedenfalls nichts zu tun haben. Die waren in Manchester ja mehr als dürftig; offenbar gab es nicht einmal routinierte Taschenkontrollen. Das ist mir wirklich noch nie untergekommen und wäre zukünftig wohl kein Problem gewesen. Aber was sage ich... nach den Anschlägen in Paris war wohl das Hannoveranische Fußballstadion (Freundschaftsspiel Deutschland-Frankreich) wohl der sicherste Ort Deutschlands mit krassestem Polizeiaufgebot... und was war da gleich? De Maiziere brach das Event ab mit der legendären Begründung, er sage lieber nichts, um uns nicht zu beunruhigen. Das ist für mich nach wie vor eines der lächerlichsten Statements, weil es heutzutage gar nichts mehr gibt, was mich noch mehr schocken könnte, als das was ohnehin schon passiert ist.
An sich ist es ja auch keine neue Art des Terrors. Ich bin "froh", dass die Bombe nicht inmitten des Saals losging, sonst hättest du sicher eine dreistellige Todeszahl präsentiert bekommen. Wenn Massenpanik ausbricht, trampelt jeder auf jedem herum. Es ist halt ein Ziel wie bei Bataclan: Viele Leute, die ein recht unbekümmertes Leben führen und sich ihre Freizeit mit Freunden auf einem Konzert vertreiben.
Ansonsten muss ich sagen, bin ich bis heute nicht verängstigt irgendwo hinzugehen. Die Anschlagsnacht von Paris war für mich der absolute Horror, weil ich eben "live" dabei war - man hat die Explosionen im TV gehört, sich gewundert und ich habe die ganze Nacht Streams über Twitter gesehen usw. da dachte ich...jetzt geht's ab. Aber eigentlich ist ständig Ruhe. Da passiert dann eben monatelang mal nichts und dann wieder mal etwas Krasses. Aber nichts, was mich nun tagtäglich in Angst versetzt.
Leider war es mal wieder ein ganz normaler Anschlag. Es ist zwar erschreckend, aber man gewöhnt sich eben daran. Allerdings muss sich so langsam etwas an der Bekämpfung des radikalen Islam ändern. Wer "Welcome to all refugees" lautstark verkündet und somit sämtliche Terroristen zu uns ins Land lässt, handelt einfach unverantwortlich.
Der Attentäter von Manchester war zwar im Land geboren, aber sein Vater kam als Gegner von Gadafi ins Land. Allerdings wollte er keine Demokratie sondern einen islamischen Staat. Man denke auch an die 65 Prozent der Türken, die hier für Erdogan gestimmt haben. Die Zustimmung zu Demokratie und unserer westlichen Wertegemeinschaft und auch Pässe sollten wieder für jeden zum Standard gehören, der in unser Land einreisen will.
Kätzchen14 hat geschrieben:Ist diese Form des Terrors jetzt für euch eine neue Dimension? Wird es Nachahmer in dieser bewussten Form gegen Kinder sowie Teenager geben? Oder war es Eurer Meinung nach nur eine Frage der Zeit, ehe das Bild wie im Iran & Co. wo Kinder benutzt werden zum Terroranschlag, auch hier in anderer Form auftritt?
Was ist daran jetzt neu oder anders? Bei militärischem Terror im Nahen Osten sterben regelmäßig Kinder und Jugendliche und die sind auch oft das Ziel von den Gruppen, die offiziell als "Terroristen" bezeichnet werden.
Und wenn du damit jetzt Terror in Europa meinst, weil der Nahe Osten ja irgendwie nicht zählt in den Augen von vielen - darf ich dich an Utöya erinnern? Weißt du wie viele Teenager da gestorben sind? Zählt das auch irgendwie nicht, weil der Terrorist ein blonder, einheimischer Christ ist? Oder sind Terroranschläge heute einfach Teil des Alltags und man hat selbst solche schlimmen Terroranschläge wie in Norwegen nicht mehr auf dem Schirm?
Wie viele Kinder sind denn in Nordirland gestorben? Der Anschlag, der zum Glück keine Todesopfer gefordert hat, auf die Kinder der Holy Cross Schule war 2001. Und die Bombe hat nicht getroffen, die Steine und die Urinbomben dagegen schon. Neu ist da gar nichts, es war damals ebenso verachtenswert wie heute.
Ich habe das mal bewusst genau so überspitzt geschrieben, wie es mir medial und durch Promis & Co aufgefallen ist. Das hysterisch im Bezug auf Ariana Grande kam von Medien und einem Insider. Ich kann ihre Reaktion natürlich vollkommen verstehen. Wir reden hier immerhin von einem Mädel Anfang 20, die erleben muss, dass ihre Fans sterben und schwerst verletzt sowie traumatisiert sind. Das tut weh und womöglich stellt man sich immer, ohne dafür einen Einfluss vorweisen zu können, was wäre, wenn sie nicht ein Konzert gegeben hätte.
Für viele Menschen scheint es aber genau so zu sein, wie Cloudy24 eben schreibt. In muslimischen Ländern ist es längst Alltag, dass dort Kinder bombardiert, getötet und als Selbstmordattentäter genutzt werden. Das ist in Afghanistan, Syrien, Libyen, Somalia, Tschad & Co längst Alltag. Doch hier ist "bis auf" Norwegen und Irland nur selten von solchen Taten die Rede, aber wieso?
Mir ging es daher schon sehr bewusst um eine überspitzte Zunge hier an dieser Stelle. Es ist ein Anschlag wie jeder andere auch. Ob Kinder oder nicht, spielt für mich nur untergeordnet eine Rolle. Denn jeder Tote in dem Namen eines fundamentalistischen Islamisten, eines Rechten, eines Linken & Co ist meiner Meinung nach einer zu viel, so sollte man jedenfalls normalerweise denken.
Doch irgendwie finde ich halt die empörte Art der Promis und Medien hammer. Denn wirklich täglich sterben in arabischen Ländern Kinder durch Bomben, alte Mienen, bewusstes Abgemetzel und mehr. Da kräht niemand so wirklich nach, aber jetzt nach Manchester wird die Trauermiene, das Beleidsbekunden größer denn je. Kann das sein, dass die Leute wirklich nur das bewusst wahrnehmen, was hier vor der "Türe" passiert und beim Rest denken, nach mir die Sintflut?
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