Ist Macron ein guter Präsident?

Macron ist der französische Präsident, der aktuell schwer mit den Gelbwesten zu kämpfen hat. Gestartet ist er mit sehr viel Applaus. Davon ist in Frankreich nichts mehr zu spüren. Der ehemalige Rothschild-Banker Macron wollte eine Reihe von Sozialreformen durchführen, die auch hierzulande Proteste hervorgerufen hätte. So sollte die Reichensteuer abgeschafft und die Renten gekürzt werden. Meiner Ansicht nach wäre LePen die bessere Wahl gewesen. Was haltet ihr von Macron?

Macron ist eben, wie einst Obama, mit hohen Erwartungen gestartet, welche er von Beginn an nicht hat erfüllen können. Und auch wenn er im Wahlkampf immer explizit betont hatte, weder einem linken noch einem rechten Lager anzugehören, so war immer schon klar (und er hat es oft genug betont), dass er sich eher zu den "Wirtschaftsliberalen" zählt und ganz begeistert von den "Reformen" von Rot-Grün ist. Was in der BRD die Agenda 2010 war, soll nun in Frankreich aufgesetzt werden. Der Sozialstaat Schritt für Schritt abgebaut und die Arbeitnehmerrechte ausgehöhlt werden.

die auch hierzulande Proteste hervorgerufen hätte

Das sehe ich ein wenig anders. Denn Schröder/Fischer hatten bei der "Agenda-Politik" eben keinen Widerstand zu bekämpfen. Sogar die Gewerkschaften standen hinter diesen "Reformen". Klar war aber natürlich, dass nur die Sozialdemokratie dies auch so hat durchboxen können. Ein Helmut Kohl wäre wohl tatsächlich am gesellschaftlichen Widerstand gescheitert. Eben weil die SPD dann mit den Gewerkschaften dagegengestanden wären. So aber spürt Macron den Widerstand, welchen es in der BRD praktisch bis heute nicht gibt.

Nebenbei für alle, die am Ende die Agenda Politik hoch loben und darin den Garanten für den "Wohlstand" sehen: auch ohne die Reformen liegt Frankreich bzgl. Wirtschaftswachstum fast gleichauf mit der BRD. So ein Turbo für das Wirtschaftswachstum kann die Arbeitsmarktreform dann doch nicht sein. Das sollten sowohl die Franzosen als auch die Deutschen bedenken.