Ist Liebe im Gehirn eher eine Sucht als eine Emotion?
Wir wollen es uns ja noch eingestehen und halten liebe für eine heftige Emotion in unserem Körper. Daher geht es in Beziehungen auch oft emotional her und so beschreiben wir für uns Liebe. Wissenschaftler sprechen allerdings davon, dass Liebe im Gehirn keine normale Emotion bei uns auslöst wie lachen oder weinen, sondern vielmehr eine Sucht ist. Wir werden nach der Person süchtig und es kommt zu Entzugserscheinungen, wenn wir dieser Person nicht nahe sein können. So würden sich auch Liebeskummer etc. Als Entzugserscheinung erklären lassen.
In meinem Augen klingt diese Erklärung absolut plausibel, ich habe allerdings das Gefühl, dass Sucht nicht gerade positiv klingt. Es verkörpert vielmehr, dass man von etwas abhängig ist und es nicht mehr loswerden kann. Die Ebene mit wenig Rationalität passt zumindest gut dazu finde ich. Und Verliebtsein kann ich mir tatsächlich wie eine Sucht vorstellen. Man kriegt nicht mehr genug, weil bei Liebe viele Glückshormone ausgeschüttet werden. Nach diesem Gefühl sind wir einfach süchtig. Das überträgt sich dann auch auf die spezielle Person.
Empfindet ihr Liebe eher als Emotion oder als Sucht? Inwiefern könnte der Vergleich mit einer Sucht passend sein? Wie empfindet ihr Liebe bei euch selbst?
Eine Sucht wohl eher nicht, denn bei einer Sucht ist die betreffende Person auf der Suche. Sie sucht etwas Unbestimmtes. Das lässt sich einfach nicht beschreiben, denn es ist selbst der Person noch unbekannt. Daher kann beispielsweise ein Alkoholiker nie sagen wann seine Sucht begonnen hat. Diese Sucht will er eigentlich nicht und trotzdem ist er an sie geraten.
Die Liebe hat man direkt gewollt gefunden, denn sie ist ein Gefühl aus Emotionen. Erst wenn Liebe zur Sucht sich entwickelt kann es gefährlich. Dann können sich unter Umständen auch gewisse Zwänge entwickeln. Meistens zerbricht dann die Liebe.
Man kann auch nach Emotionen süchtig sein. So gibt es viele Menschen, die nach Aufmerksamkeit süchtig sind und alles dafür tun, damit sie gesehen werden. Ich denke Liebe ist schon eine Sucht, denn man möchte sie empfinden und wenn man sie nicht hat, aber einen Partner hat, dann vermisst man das Gefühl schnell und hat das Gefühl nicht komplett zu sein. Auf den Körper wirkt es sicherlich genauso wie eine Sucht nach Alkohol oder Drogen.
Hier kann ich nicht ganz zustimmen, denn eine Sucht ist immer eine negative Erscheinung. Allerdings muss ich auch in gewisser Weise zustimmen, denn Die Sucht wird sehr oft mit Wünschen verwechselt. Wer nämlich auf der Suche ist hat auch spezielle Wünsche. Diese werden allerdings mit der Sucht nicht erfüllt sondern nur verschleiert.
Klar ist Verliebtsein nichts als ein hirninterner Drogenrausch. Die Symptome ähneln denen von Süchtigen immerhin auch stark. Wirklich glücklich ist man nur, wenn das Objekt der Begierde da ist oder gerade da war, ansonsten kommen Unruhe, Sehnsucht, Unwohlsein, Rastlosigkeit und was sonst zu üblich ist.
Man produziert halt massiv Phenylethylamin, das dann auch noch die Ausschüttung von Serotonin, Dopamin und so weiter beeinflusst. Welche Auswirkungen das hat, zeigen Studien ganz gut. Der Mensch verliebt sich beispielsweise schneller, wenn er etwas Aufregendes mit einem potenziellen Partner erlebt.
Das ist nicht verwunderlich, weil nach Achterbahnfahrten und Fallschirmsprüngen die Ausschüttung von Phenylethylamin stark erhöht ist. Es funktioniert auch andersherum. Wer sich von einer fatalen Romanze in die nächste stürzt, hat oft sehr wenig Phenylethylamin im Körper. Gibt man das Zeug als Medikament, schaffen solche Menschen es, auch allein zufrieden zu sein und mögliche Partner genauer auszuwählen.
Allerdings hält der Rausch nur sechs Monate bis vier Jahre. Danach gibt es entweder tiefe Liebe oder bald einen Schlussstrich. Mehr hat die Natur nicht vorgesehen. Das reicht, um den Nachwuchs zu zeugen und über die schwerste Zeit zu bringen.
Naja ich finde schon, dass Liebe eine Art Sucht ist. Man kann das natürlich nicht 1:1 mit einer Drogensucht vergleichen, jedoch möchte man wenn man frisch verliebt ist, schon so viel Zeit wie möglich mit dem Partner verbringen und ist oft ziemlich verträumt. Man schaut ständig auf sein Handy ob der Partner sich gemeldet hat oder nicht und zählt die Stunden bis man sich wieder sieht. Ein wenig nach Sucht hört sich das ganze schon an.
Ich habe auch mal gelesen, dass sich das Ende einer Beziehung wie eine Art Entzug für unseren Körper ist. Es würden die selben Hirnregionen angesprochen werden, wie einem Drogenabhängigen auf Entzug.
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