Ist frische Asche steril genug zum düngen?

vom 30.09.2015, 15:34 Uhr

Ich möchte gerne mit der Asche meiner kranken Pflanzen meinen Garten düngen, nun stelle ich mir aber die Frage ob ich mir damit nicht vielleicht die Krankheit die ich versuche auszurotten wieder ins Beet hole wenn ich die Asche verteile.

Ist frische Asche nach dem verbrennen wirklich steril und frei von Krankheiten? Hat das schon mal jemand gemacht und ist auf die Nase gefallen?

» RavenThunder » Beiträge: 1315 » Talkpoints: 11,03 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich könnte mir nicht vorstellen, welcher Art von Erreger eine Verbrennung überleben könnte. Zumindest wenn man jetzt von real irdischen Bedingungen ausgeht und nicht gerade einen Science Fiction Roman liest.

Sowohl Bakterien, als auch Pilze und Viren sind aus Eiweißen gebaut. Eiweiß beginnt bei 60 Grad Celsius zu degenerieren. Also da passiert das, was man bei Spiegelei in der Pfanne erkennen kann. Es verändert seine Beschaffenheit. Daher kocht man zum Beispiel auch die Schnuller und Babyflaschen traditionell aus, denn die knapp hundert Grad im siedenden Wasser reichen, um alles zuverlässig zu zerstören, was die Kinder infizieren könnte.

Erreger im Garten sind meist Pilze. Und über den Kompost bekommt man die schwierig zerstört. Vermutlich liegt da deine Verwechslung vor. Krankes Grünzeug soll man nicht auf den Kompost geben, weil sonst die Pilze und Sporen wieder zurück auf die Kulturen kommen. Aber beim Verbrennen herrschen so hohe Temperaturen, weit über hundert Grad, dass man da auf der sicheren Seite sein sollte. Daher verbrennt man ja traditionell zum Beispiel auch das Kartoffelkraut nach der Ernte. (Auch wenn mittlerweile viele Gemeinde das wegen dem Rauch und Geruch verbieten.)

Auf die Nase gefallen bin ich damit noch nicht. Aber ich würde darauf achten, dass alles eben gut durch gebrannt ist. Wenn sich irgendwo noch ein Nest gehalten hat, dass die Verbrennung unbeschadet überstanden hat, dann kann da schon noch was drin sein, aber wenn alles gut durchgebrannt ist, halte ich das für unwahrscheinlich,

Vielleicht liest das ja auch Bienenkönigin. Ansonsten frag mal gezielt nach. Imker zum Beispiel desinfizieren die Bienenstöcke unter anderem auch dadurch, dass sie Bauteile mit der Gasflamme abflämmen. Da reicht dann wohl schon die kurzzeitige hohe und trockene Erhitzung. Von daher würde ich sagen, Asche ist ungefährlich.

Bevor der Kunstdünger erfunden wurde, haben die Leute früher gerne und viel mit Holzasche gedüngt. Und was so lange Tradition war, muss erprobt sein, oder? Man sollte nur keine Kohleasche nehmen oder sonstigen Haushaltsabfall verbrennen und zum Düngen nehmen. Denn sonst hat man flugs Schadstoffe im Boden und auch im Gemüse.

Aufpassen muss man auch mit dem pH-Wert. Den verändert Asche nämlich. Das hat zur Folge, das Pflanzen wie Rhododendron oder Heidelbeeren und einige andere mit dem Boden nicht mehr klar kommen und kümmern. Das hat dann aber nichts mit Erregern zu tun. Deshalb aufpassen, wo man den Dünger verteilt und natürlich auch auf die Dosierung achten, denn auch Überdüngung ist schädlich.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


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