Ist euer Wohnort gleich auch eure Heimat?
Ich bin vor 16 Jahren ungefähr aus meiner Heimat umgezogen. Aber mein Wohnort wird wohl auch nie meine Heimat werden. Meine Heimat ist da, wo ich geboren bin und ich fühle mich zu dieser noch sehr hingezogen, obwohl ich schon einige Jahre nicht mehr dort war.
Eine Freundin von mir ist vor 12 Jahren aus ihrem Geburtsort weggezogen und ist dort, wo sie wohnt auch Heimat gebunden und bezeichnet ihren Wohnort, auch wenn sie nicht dort geboren ist als ihre Heimat. Ich habe Auswanderer in Griechenland und sie würden nie sagen, dass ihre Heimat in Deutschland ist, weil sie Griechenland nun als ihre Heimat ansehen.
Nicht immer ist der Geburtsort die Heimat. Aber oft kann man jahrelang weg sein aus dem Geburtsort und er ist und bleibt die Heimat für einen. So, wie es eben bei mir ist.
Wie definiert ihr Heimat für euch? Ist euer Wohnort auch eure Heimat oder ist der Ort, in dem ihr geboren wurdet eure Heimat? Mein Mann ist im Osten geboren. Er sieht hier eher seine Heimat, weil er schon als Jugendlicher in den Westen wollte und er nicht sehr Heimat gebunden war und ist.
Ich habe auch mal woanders gewohnt, aber bin zwischenzeitlich wieder an meinen Heimatort zurück gezogen. Man könnte sagen, dass er mein Geburtsort ist. Aber geboren wurde ich hier nicht, sondern in der nächsten größeren Stadt, weil mein Geburtsort nur ein Dörfchen ist und es hier kein Krankenhaus gibt.
Gewohnt habe ich in meinem Geburtsort allerdings meine ganze Kindheit über und habe mich jetzt mit dem Kauf unseres Hauses fest mit meinem Geburtsort verbunden. Ich glaube, ich werde nie woanders wohnen wollen. Es ist meine Heimat und wird es immer bleiben. Außerdem ist hier schon meine Mutter aufgewachsen und ihre Mutter vor ihr.
Ich fühle mich sicherlich nicht Heimatverbunden mit der Region in der ich geboren worden bin und aufgewachsen bin. Nichts im Leben würde mich dorthin wieder zurück ziehen und ich vermisse das auch gar nicht. Für mich ist Heimat immer der Ort, an dem ich gerade wohne und mich auch wohl fühle. Entsprechend hat sich das schon einige male verändert durch Umzüge und andere Dinge, aber sobald ich mich auch angekommen fühle, ist das meine neue Heimat. Und nichts aus der Vergangenheit oder anderen sentimentalen Gründen.
Ich bin in einer Stadt im Ruhrgebiet geboren und wohne jetzt in einer anderen Stadt des Ruhrgebiets. Insgesamt verbrachte ich in drei Städten des Ruhrgebiets mein Leben. Mein jetziger Wohnort liegt 60 Kilometer von meiner Geburtsstadt entfernt. Da sich die Städte im Ruhrgebiet ziemlich ähneln und der Menschenschlag hier so ziemlich einheitlich ist, betrachte ich auch das Ruhrgebiet als meine Heimat.
Das ist eigentlich schon beachtlich, wenn man bedenkt, dass das Ruhrgebiet eine Ost-West Ausdehnung von 100 Kilometer hat. Ich fühle mich meiner eigentlichen Geburtsstadt zwar ein klein wenig näher verbunden als den übrigen Städten des Ruhrgebietes, aber nicht so stark, wie es möglicherweise Bewohnern anderer Regionen ergeht.
Ein Franke, der in Bamberg geboren ist wird sich zwar mit Stolz Franke nennen, aber seine Heimat eben als Bamberg deklarieren. Das ist, wenn ich es auf meine Situation übertrage nicht unbedingt so. Wenn man mich fragt, wo meine Heimat ist, dann antworte ich immer, dass es Das Ruhrgebiet sei, und nicht eine bestimmte Stadt. Ich habe gemerkt, dass dies bei sehr vielen Menschen meiner Region der Fall ist.
Mir geht es da am ehesten wie Sorae. Natürlich habe ich einen Geburtsort, den hat jeder auf diesem Planeten, aber ich fühle mich ihm überhaupt nicht verbunden und ich finde es schon arg übertrieben von meinem Geburtsort als "Heimat" zu bezeichnen. Ich besitze nicht mal wirkliche Heimatgefühle, egal auf welche Region bezogen.
Ich fühle mich dort wohl, wo ich eben wohne und meinen Lebensalltag bestreite, aber das direkt "Heimat" zu nennen geht mir dann doch zu weit. Alles ist vergänglich und ich hänge nicht der Vergangenheit nach. Ich finde, wenn man zu sehr an der Heimat hängt, schaut man nur noch zurück und nicht mehr nach vorne und das halte ich für hinderlich, wenn man im Leben weiterkommen möchte.
Für mich ist der Begriff "Heimat" untrennbar mit dem Geburtsort verbunden oder eben mit dem Ort, an dem man aufgewachsen ist. Wobei das in den meisten Fällen ja ein und dasselbe ist.
Daher bezeichne ich meine Heimatstadt, in der meine Eltern noch leben, schon als meine Heimat, da ich dort immerhin 20 Jahre meines Lebens verbracht habe. Das heißt leider nicht, dass ich diesen Ort nur mit schönen Erinnerungen verbinde oder es mich dort gar wieder hinzieht. Aber meine Heimat wird es dennoch bleiben.
Meinen aktuellen Wohnort mag ich sehr, daher sehe ich es schon als mein Zuhause an. Würde ich ihn nur "Wohnort" nennen, würde es etwas danach klingen, als ob es nur ein vorübergehendes Übel wäre, hier leben zu müssen.
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