Ist es wichtig, selbst mal stolz auf sich zu sein?

vom 03.07.2018, 16:03 Uhr

Ich habe erst lernen müssen, dass es nicht selbstverständlich ist, manche Dinge zu machen oder hinzubekommen. Ich habe sehr lange gebraucht, um dann auch durchaus mal Freude darüber zu empfinden und auch etwas stolz auf mich zu sein. Allerdings weiß ich, dass jeder Mensch eben andere Dinge hat, die für ihn schwer sind oder eben nicht alltäglich.

Mir wurde da aufgezeigt, dass es für die eigene Person durchaus wichtig ist, auch mal stolz auf selbst erbrachte Leistungen zu sein und dies nicht immer abzutun und als selbstverständlich zu nehmen. Das fördert sicherlich auch etwas das Selbstbewertgefühl.

Findet ihr es durchaus wichtig, dass ihr auch mal stolz auf euch selbst seid? Hat das etwas an eurer Einstellung verändert? Musstet ihr das auch zuerst lernen? Oder meint ihr, dass Stolz immer etwas negatives ist, gerade wenn man das in Bezug auf sich selbst mal empfindet?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich finde es ziemlich wichtig, hin und wieder stolz auf sich selbst zu sein. Oft macht es ja kein anderer, da darf man sich auch ruhig mal selber loben. Es gehört ja auch für ein gesundes Selbstbewusstsein dazu, die eigenen Leistungen anzuerkennen.

» Cappuccino » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Kommt es nicht darauf an, wie man den Stolz in diesem Kontext betrachtet? Wenn man auf eine eigene Leistung stolz ist, dann hat das für mich immer so einen negativen Beigeschmack, weil laut meiner Erfahrung und Beobachtung viele Menschen sich dann gleichzeitig selbstverliebt, überheblich und arrogant zeigen, so als wären sie besser als alle anderen, weil sie diese oder jene Leistung erreicht haben.

Ich kenne auch Beispiele, wo man so stolz auf seine Leistung ist, dass man selbst gemachte Dinge dann unbedingt auf Facebook posten muss, damit man dann haufenweise Komplimente und Lob dafür bekommt. Dabei sind die selbstgemachten Dinge nicht mal überdurchschnittlich gut, sondern total gewöhnlich und langweilig, aber man gibt trotzdem damit an. Ich finde das erbärmlich.

Wenn man den Begriff so sieht, finde ich nicht, dass es wichtig ist, dass man stolz auf sich und seine Leistung ist. Aber in meinen Augen ist es wichtig, dass man zufrieden mit sich und mit dem ist, was man erreicht hat. Ich bin sehr zufrieden mit dem, was ich erreicht habe, wobei ich meine Leistung aber nicht ständig betonen oder anderen unter die Nase reiben muss. Ich bin zufrieden mit mir selbst und ruhe in mir selbst, egal was andere denken. Das reicht mir.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich denke durchaus auch, dass es gut für das eigene Seelenleben ist, stolz und zufrieden zu sein, wenn man etwas gut hinbekommen hat. Das bedeutet in meinen Augen ja noch lange nicht, dass man es anderen Leuten unter die Nase reiben und im Internet veröffentlichen muss, sondern man kann sich auch im Stillen an etwas freuen, was gut gelungen ist.

Auch wenn es objektiv gesehen in den meisten Fällen stimmt, dass es keine große Leistung ist, beispielsweise die Wohnung nett zu dekorieren oder ein handwerkliches Projekt solide abzuschließen, empfinde ich es schon eher als deprimierende Lebenseinstellung, sich immer zu sagen, dass man sich darauf nun wirklich nichts einzubilden braucht, solange Leute den Iron Man gewinnen und den Mount Everest ohne Sauerstoff besteigen.

Die ewigen Vergleiche ruinieren jede Form von Spaß und Freude, weil es immer Leute gibt, die etwas besser können. Ich finde es auch eher nervig, wenn Leute angesichts von Leistungen und Erfolgen die falsche Bescheidenheit herauskehren und jedes Lob sofort niedermachen. Da ist es mir eher sympathisch, wenn jemand sich offensichtlich freut und auch ein bisschen angibt.

» Gerbera » Beiträge: 11335 » Talkpoints: 53,75 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



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