Ist es üblich, dass Arbeiter Alttapeten zurücklassen?

Bei uns im Landhaus wurde neulich ausgemalt. Dazu haben die Arbeiter auch brav vorher die alten Tapeten von der Wand gelöst. Als wir neulich die abgeschlossenen Arbeiten ansehen gefahren sind, waren wir sehr erstaunt darüber, dass die Alttapeten nicht mitgenommen wurden, sondern gemeinsam mit alten Teppichresten und alten Bodenleisten in Säcke gepackt vor unserem Haus stehen gelassen wurden.

Ist es üblich, dass Arbeiter Alttapeten zurücklassen? Muss jetzt der Kunde für deren Entsorgung aufkommen oder meint Ihr, dass der Betrieb alles, was an Müll angefallen ist, selbst mitnehmen hätte sollen?

Es kommt doch darauf an, was du im Auftrag vereinbart hast. Die Entsorgung ist nicht automatisch inbegriffen. Schließlich kostet die zumindest in Deutschland Geld, dazu kommt die Zeit. Ich habe das bisher immer extra mit beauftragt, wenn es im Angebot nicht bereits inbegriffen war.

Ich habe mündlich gefragt, ob die auch aus Kulanz die Waschbecken mitnehmen würden. Diese blieben auch liegen. Das habe ich auch nicht mehr angefragt, weil dies nicht für mich inbegriffen wäre. Gerade eben hat mir der Malermeister geschrieben, dass er den Müll morgen mitnehmen würde. Im Vertrag stand nichts davon drinnen, weil der auch nur minimal war und aufgrund des Kostenvoranschlags zustandekam und auch der Malermeister keine weiteren AGB vereinbart hatte. In Wien haben die Malermeister nach der Sanierung unserer Wohnung alles an angefallenem Müll auch wieder mitgenommen. Die Arbeiter haben auch ihre ausgetrunkenen Colaflaschen im Wohnzimmer liegengelassen, was auch nicht unbedingt sein hätte müssen.

Man hat doch einen Auftrag mit entsprechenden Leistungen besprochen und letztendlich auch schriftlich festgehalten, weswegen ich deine Überraschung nicht verstehen kann. Natürlich ist es nicht so schön, wenn man dann die Reste entsorgen kann, aber wenn man das so ausgemacht hat muss man die eben auch beseitigen. Ich würde schon darauf achten, dass man die als Firma mitnimmt.

Mir wurde nichts gesagt, dass ich selbst die Tapeten entsorgen müsste. Der Malermeister hatte mir selbst zugesagt, dass er selbst die beiden Waschbecken mitnehmen würde. Dann hätte er sagen müssen, dass dies nicht geht, weil er nicht einmal die Tapeten mitnehmen würde. Das Problem ist auch, dass der Müll in neutrale Säcke verpackt wurde, die die Gemeinde NICHT mitnimmt. Dazu braucht man Säcke, auf denen die Mitnahme aufgedruckt ist, denn für diese Säcke ist ein jährlicher Beitrag zu bezahlen, egal ob man diese aufbraucht oder nicht.

Ich würde da auch sagen, dass es auf die Vereinbarung ankommt, ob die alten Tapeten mitgenommen werden oder nicht. Wenn das nicht vereinbart wurde, dann finde ich es nicht ungewöhnlich, dass die Sachen auch liegen gelassen werden und wenn das so ist, dann ist man dafür eben auch selber verantwortlich, die Sachen zu entsorgen.

Sicher ist das dann oft mit einer zusätzlichen Gebühr verbunden, aber das ist dann nicht zu ändern. Ich würde als Kunde auf jeden Fall mal nachfragen, ob es eine Möglichkeit gibt, dass die Malerfirma die Sachen entsorgt. Immerhin denkt man vorher bei der Festlegung der Leistungen auch nicht immer an alles und vielleicht kann man dann noch erreichen, dass die Sachen aus Kulanz von der Firma entsorgt werden.

Mündliche Vereinbarungen sind halt nichts Wert und am Ende kommt es darauf an, was du nachweisen kannst und das ist das, was auf dem Auftrag steht. Ist dort die Entsorgung mit inbegriffen, dann müssen sie diese mitnehmen und ist davon nichts erwähnt, dann bleibt es halt auch liegen. Immerhin ist es doch nett, dass sie es nicht einfach wahllos liegen gelassen haben sondern in Säcke gepackt haben.

Damit musst du diese Säcke nur noch in die Säcke stecken die auch abgeholt werden anstatt aus jedem Raum die alte Tapete erst zu wühlen und selbst zu verpacken. Dass die Entsorgungskosten dann an dir hängen bleiben ist klar, immerhin stand davon auch nichts im Auftrag und warum mehr machen was noch Geld kostet, wenn für diese Leistung nicht bezahlt wurde und es nicht Bestandteil des Auftrages war? Mündliche Zusicherungen kann man sich getrost in den Hintern stecken, denn sagen kann man viel aber weise das mal nach als Bestandteil des Vertrages.

Ich sage es dir mal so, so etwas kläre ich vorher ab und zahle dafür auch extra wenn ich es nicht selbst machen möchte. Dann steht es auch im Vertrag mit drinnen und wenn nicht, dann bleibt es hier liegen. Als ich mein Badezimmer habe neu machen lassen, wurde auch extra vereinbart das die alten Sachen mitgenommen und entsorgt werden und das wurde auch gemacht. Hätte ich das nicht vereinbart, dann würde hier wohl noch eine Badewanne, eine Duschtasse, zwei Waschbecken und eine Toilettenschüssel liegen die ich selbst entsorgen dürfte.

Dass die mündlichen Vereinbarungen nichts wert sind, kann man nicht immer sagen. Ich habe dem Malermeister ein SMS geschickt und er ist echt am nächsten Tag gekommen und hat die Überreste geholt. Diese hätte ich mit der traditionellen Müllabfuhr nicht entsorgen können, weil es sich um Sondermüll handelte und ich diesen Abfall nicht einfach in die Mülltonne hätte werfen können.