Ist es schwerer, in der Großstadt eine Beziehung zu finden?
Ich wohne in einer sehr großen Stadt, eine der größten Deutschlands. und finde es auch recht anonym. Meinen Partner kenne ich aber noch aus der Heimatstadt und habe ihn schon Ende meines ersten Studiensemesters kennen gelernt, als ich in den Ferien zuhause war. Daher war ich nie wirklich aktiv auf Partnersuche.
Eine andere Freundin von mir, die in Berlin wohnt, hat sich kürzlich mit einer weiteren dort lebenden Bekannten darüber beschwert, dass es in so großen Städten fast unmöglich sei, einen Partner zu finden. Bekanntschaften ergeben sich zwar sehr schnell, aber die Mentalität der Leute sei einfach anders und die meisten würden sich auf keinen Fall binden wollen.
Einerseits denke ich, dass man in Großstädten ja deutlich mehr Auswahl hat und auch mehr Möglichkeiten, Menschen kennen zulernen. Allein dadurch, dass hier so viele Veranstaltungen angeboten werden, auch abseits von Partys. Dagegen kann ich mir nicht vorstellen, dass die Anonymität so sehr ins Gewicht fällt. Denkt ihr auch, dass es in Städten wie Berlin, Hamburg, München usw. schwerer ist, einen Partner zu finden?
Alle meine Beziehungen sind in der Großstadt entstanden und alle Partner waren definitiv bindungswillig. Daher sehe ich da kein wirkliches Problem. Die Auswahl mag größer sein, aber man braucht doch nicht die Auswahl sondern den Richtigen.
Und der begegnet einem doch meist, wenn man nicht damit rechnet. Schwieriger finde ich es auf dem Land, wenn man wirklich jeden kennt und keiner ist dabei. Da ist es in der Stadt besser, auch wenn es nur eine Kleinstadt ist.
Ich finde auch, dass es in großen Städten eher anonym zugeht. In meinem Studium habe ich öfters mal andere kennengelernt, mit denen dann eine Weile Kontakt bestand und dann hatte sich das wieder im Sand verlaufen. Da wurde dann irgendwann nicht mehr auf Nachrichten geantwortet und man hat sich vielleicht immer zu einer bestimmten Gelegenheit, einem bestimmten Seminar oder einem Vereinstreff gesehen und da kam der andere dann einfach nicht mehr. Ich finde, dass dieses Aus-Dem-Leben-Schleichen in größeren Städten häufiger passiert. Da tauchen Menschen einfach wieder in der Anonymität unter.
Oder man lernt jemanden kennen, unterhält sich nett und denkt dann, dass da was draus werden könnte, aber für den ist das gar nichts Besonderes. Der trifft jeden Tag irgendwen und unterhält sich nett. Der Einzelne geht da total in der Masse unter. Die Leute haben riesig große Bekanntenkreise und eine Einzelperson zählt nicht viel.
Zudem findet man in größeren Städten auch eher Menschen, die so partygeil sind und immer weggehen wollen. Wenn man das gar nicht mag, dann hat man dort das falsche Klientel um sich und wird da nicht wirklich fündig.
Ich wohne mein Leben lang in einer Großstadt. Naturgemäß geht das alles anonymer zu als auf einem Dorf oder einer kleinen Gemeinde, wo fast alle einander kennen. Es ist so verschieden, wie man in einer Großstadt Menschen kennenlernt. Manche kennen sich schon von der Schule, andere haben ein gemeinsames Hobby, durch das sie sich näherkommen und dann gibt es noch die Kontaktanzeigen, durch die sich Menschen treffen und einander prüfen, ob sie zusammen passen. Das klappt eben nicht immer.
Aber einen Menschen lernt man ja erst richtig im Laufe der Zeit kennen. Wenn natürlich jemand krampfhaft einen Partner sucht und das auch noch raushängen lässt und eventuell noch klammert, da ist es nicht verwunderlich, wenn sich der als Partner ausgesuchte Mensch langsam zurück zieht. Das dürfte normal sein. Das alles ist in einer Großstadt möglich, in einem kleineren Ort, wo man sich oft begegnet, eher nicht.
Ich denke schon, dass man es in einer Großstadt schwerer hat einen richtigen Partner zu finden. Immerhin ist alles recht schnelllebig und dann eine langfristige Beziehung zu finden ist sicherlich nicht einfach, weil eben viele Leute auf eine schnelle Sache aus sind und man eigentlich nur schnell jemanden kurz kennenlernen will, aber keine lange Beziehung führen will.
Wobei ich auch nicht sagen würde das man es auf dem Land oder so leichter hat. Da gibt es ja auch nur einen bestimmten Personenkreis und eine Garantie bekommt man auch da nicht. Dennoch ist es nicht ausgeschlossen, dass man auch in einer sehr großen Stadt jemanden findet, der es Ernst meint. Man kennt eben nur mehr Leute vor dieser Person kennen.
Ich glaube nicht, dass es davon abhängig ist, ob man in einer Großstadt einen Partner sucht oder auf dem Land. Ich glaube eher, das liegt an einem selbst und wie gut oder schlecht man sich dabei anstellt. Schließlich gehört auch eine Portion Glück dazu, dass man den passenden Partner eben auch trifft.
Ich habe den Großteil meines Lebens auf dem Land verbracht und habe hier nie einen passenden Partner gefunden. Man kennt die Menschen alle aus der Schule oder Nachbarschaft und man weiß genau wer welchen Ruf, welche Familie und welche Macken hat. Da will man nicht unbedingt noch mitmischen.
So hatte beispielsweise jemand aus dem Nachbardorf mal Interesse an mir. Es hat zwischen uns einfach nicht gepasst, aber eher, weil wir unterschiedliche Zukunftsvorstellungen hatten. So wollte er beispielsweise immer eine Großfamilie haben mit 4-5 Kindern. Bei mir ist aber spätestens nach 3 Kindern Schluss. Außerdem wollte er immer auf dem Land in der Nähe seiner Familie wohnen während es mich eher in die Großstadt zieht. Also hätte es so oder so nicht funktioniert, aber ich werde nie die Reaktion meiner Eltern vergessen, als ich ihnen sagte, dass dieser junge Mann Interesse an mir hat.
So hat meine Mutter ziemlich geschockt reagiert. Seine Familie hatte nämlich einen extrem schlechten Ruf. Seine Eltern waren getrennt, der Vater Alkoholiker, der seine Frau geschlagen haben soll. Die Mutter hat die Kinder (8 an der Zahl) chronisch vernachlässigt und die waren mehr verwahrlost als eine gute Partie. Meine Mutter befürchtete, dass unser Ruf in Gefahr wäre, wenn ich mich mit so etwas "abgeben" würde. Dieser junge Mann war aber nicht so, er war anständig, es hat nur nicht gepasst.
Ich kannte sehr viele aus unserer Wohngegend, aber niemand kam so wirklich in Frage. Hinzu kommt, dass unser Kaff so unattraktiv war, dass die jungen Menschen alle weggezogen sind, Grundschulen schließen, Bäckereien und Versicherungen auch, Firmen verlagern ihre Sitze in größere Städte im Umkreis. Wie soll man da einen vernünftigen Partner finden, wenn alle Bildungshungrigen wegziehen, weil sie dort keine Zukunft haben?
Eine Beziehung zu beginnen ist meiner Meinung in einer Großstadt nicht schwieriger als anderswo. Das Problem besteht nur darin, dass man sich nicht so häufig über den Weg läuft. Eine Person, die man beim Weggehen kennengelernt hat trifft man möglicherweise die nächsten Monate nie wieder beim Ausgehen.
Ich denke mal, dass man in einer Großstadt viel mehr Möglichkeiten hat als in einer Kleinstadt oder irgendwo auf dem Dorf. Ich bin zwar nie längere Zeit in einer Großstadt gewesen, aber letztendlich bin ich doch froh, dass ich mich für eine ländliche Gegend entschieden habe. Meine Frau kommt zwar aus der Großstadt, aber dies war kein Hinderungsgrund, ums kennenzulernen.
Ich glaube auch, dass es keinen Unterschied macht, ob man in einer Großstadt nach einem Partner sucht oder auf dem Dorf. In einer Großstadt geht alles zwar anonymer zu, aber auf dem Dorf hat man eben weniger Auswahl. Beides hat quasi seine Vor- und Nachteile, so dass es im Endeffekt wohl auf das gleiche rauskommt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es nun einen besonderen Unterschied macht. Immerhin sind ja sowohl Menschen auf dem Dorf ständig auf der Suche nach einem Partner, als auch Leute, die in einer Großstadt leben. Überall gibt es Singles.
In einer Großstadt lernt man tatsächlich sehr viele verschiedene Menschen kennen, da es natürlich auch wesentlich mehr Menschen gibt, als auf dem Dorf. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit, dass man eine Person wieder sieht, die man getroffen hat, ja recht gering. Man ist eben immer wieder von neuen Menschen umgeben. Allerdings hat man ja auch wiederum die große Auswahl, so dass die Wahrscheinlichkeit sehr groß ist, dass man da auch den Partner fürs Leben findet.
Auf dem Dorf kennt jeder jeden, was ja nicht unbedingt schlecht ist. Immerhin kann man Leute so schneller tiefer kennen lernen. Man weiß eben, wo jeder wohnt und kann potentielle Partner so auch direkt ansprechen, wenn man sie schon vom Sehen kennt. Allerdings gibt es natürlich allgemein weniger Menschen in der Nähe, so dass es vielleicht niemanden im Dorf oder in der Stadt gibt, der zu einem passt. So muss man sich dann vielleicht ja doch wieder im weiteren Umkreis umschauen, wobei es aber schnell wieder das Problem mit der Entfernung gibt.
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