Ist es schädlich intelligente Kinder zu loben?
Meistens wird ja betont, dass man das Selbstbewusstsein der Kinder fördern soll und daher soll man auch allen Kindern sagen, dass sie intelligent sind und sie mitunter auch für Dinge loben, die vielleicht nicht gerade schlau waren, aber bei den Kindern einen Lernprozess angeregt haben. Das motiviert die Kinder und fördert ihren Spaß am Lernen. Eine Studie aus den USA will nun eher das Gegenteil bewiesen haben (s. ZDF Mediathek - Wie wird mein Kind schlau). Eine Lehrerin beobachtete hier, dass die Kinder die nicht gelobt wurden besser lernten.
Sie versuchten in ihren Tests herauszufinden, was die richtigen Antworten sind und diese zu lernen. Sie hatten den Eindruck bekommen, dass Intelligenz erlernbar ist und gefördert wird. Die Kinder die gelobt wurden gehen davon aus, dass sie bereits intelligent sind und haben nur nach den falschen Antworten geschaut, ohne sich für die richtigen zu interessieren oder die richtigen zu lernen. Ist es dahingehend also doch nicht so gut, Kinder für ihre Intelligenz zu loben, was denkt ihr?
Ich glaube, dass man Kinder nicht zu viel loben sollte, weil sie sonst arrogant und eingebildet werden. Durch diese Arroganz und Einbildung werden sie dann nachlässig wie ich finde. Denn wenn man glaubt alles zu wissen und furchtbar intelligent zu sein, übersieht man schneller Dinge.
Daher finde ich es wichtig, hier die Waage zu halten. Das Kind sollte nicht ständig kritisiert werden, so dass es ein gesundes Selbstwertgefühl aufbauen kann, aber gleichzeitig so viel gelobt werden, dass es nicht arrogant, eingebildet und überheblich wird.
Man muss sich doch mal die Frage stellen, warum das so ist. Meiner Meinung nach wird ein Kind, was wenig gelobt wird nur deswegen mehr lernen um dieses Lob zu bekommen, um die Anerkennung der Eltern zu bekommen. Das ist aber sicherlich nicht das, was man anstreben sollte, immerhin sollte ein Kind auch genug Liebe bekommen, wenn es vielleicht nicht so gut in der Schule ist. Liebe sollte nicht abhängig von Noten sein.
Ich denke, dass man ein Kind nicht übermäßig loben sollte, also nicht für jeden Pups, aber wenn ein Kind etwas toll gemacht hat und sich auch Mühe gegeben hat, dann muss man ihm das auch anerkennen und dieses Verhalten auch fördern. Es geht ja auch um eine gute Eltern- Kind Bindung.
Ich habe wiederum gehört, dass es für die Entwicklung und den Lernprozess von Kindern besser ist, sie dafür zu loben, was sie tun und weniger dafür, was sie (zumindest in den Augen ihrer Eltern) sind. Sprich, ein Kind, welches ständig zu hören bekommt, wie intelligent und begabt es doch sei, wird sich zumindest nach dieser Theorie weniger anstrengen und ins Zeug legen, wenn es um Lernen und Probleme Lösen geht, weil es automatisch davon ausgeht, dass es sich nicht anstrengen muss, weil es von Natur aus toll ist.
Und wenn es dann doch schwierig oder sogar frustrierend wird, kommt das Kind nicht so schnell auf die Idee, das Problem durch Hartnäckigkeit, Kreativität oder Anstrengung zu lösen, weil die viel gelobte Intelligenz eben doch nicht ausreicht. Deswegen sollte man bei Kindern angeblich eher anerkennende Worte dafür finden, wie viel Mühe sie sich gegeben haben oder wie lange sie an einer Aufgabe geknobelt haben. Das stellt schließlich eine eigene Leistung dar und spornt dazu an, sich weiter anzustrengen, während ein Lob für Intelligenz alleine etwa so motivierend wirkt wie ein Lob für die schöne Haarfarbe. Das hört man zwar gerne, aber man kann schlecht stolz darauf sein und es als Ansporn nehmen.
Gerbera hat geschrieben:Ich habe wiederum gehört, dass es für die Entwicklung und den Lernprozess von Kindern besser ist, sie dafür zu loben, was sie tun und weniger dafür, was sie (zumindest in den Augen ihrer Eltern) sind. Sprich, ein Kind, welches ständig zu hören bekommt, wie intelligent und begabt es doch sei, wird sich zumindest nach dieser Theorie weniger anstrengen und ins Zeug legen, wenn es um Lernen und Probleme Lösen geht, weil es automatisch davon ausgeht, dass es sich nicht anstrengen muss, weil es von Natur aus toll ist.
Dem kann ich mich anschließen. Denn das ist eine logische Erklärung aber viele Eltern loben nur dafür was die Kinder sind und vermitteln ihnen auch, dass sie ohnehin immer da beste sind egal was sie machen und dann ist die Anstrengung auch geringer, als wenn man sich darum ebenfalls Bemühen muss.
Das ist aber noch lange nicht mit der Liebe gleich zu setzen, denn hierbei wird etwas vermischt. Sicherlich kann man beides unabhängig voneinander machen, aber man muss es halt auch strickt trennen und nicht ein Kind nur für das loben und lieben was es selbst ist, sondern für das was es tut.
Grundliebe sollte dabei immer vorhanden sein, aber auch nur in dem gesunden Maße und nicht krankhaft das es damit förmlich überschüttet wird und sich auch in der Hinsicht nicht mehr anstrengen muss. Geschweige denn das Eltern direkt los rennen und alles für ihre Kinder klären, weil diese nicht mehr weiter kommen und sich nie mit einem Problem selbst befassen müssen sondern alles fein säuberlich vorgekaut bekommen.
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