Ist es okay auf Feiern kein veganes Essen anzubieten?

Wir haben demnächst einen runden Geburtstag und planen derzeit das Buffet. Natürlich versucht man sehr vielseitige Sachen anzubieten um für jeden etwas dabei zu haben. Das einzige was nicht dabei ist, ist etwas für Veganer. Wir wissen auch nicht ob jemand der Gäste Veganer ist.

Ist es okay kein Essen für Veganer anzubieten oder sollte das dabei sein? Wie würdet ihr das planen?

Ich muss zugeben, dass ich da gesellschaftlich nicht mehr wirklich up to date bin. Wahrscheinlich kann man heutzutage kaum noch ein gesellschaftliches Ereignis gestalten, ohne auf Veganer und andere Ernährungsformen Rücksicht zu nehmen, aber ich weiß es nicht aus eigener Erfahrung. Mein altersmäßig eingeschränkter Bekanntenkreis kommt noch ohne veganes Essen klar, aber ich denke, sobald jüngere Leute dabei sind, könnte es schwierig werden.

Ich denke nach wie vor, dass bei Feiern die Gastgeber die Regeln diktieren. Wenn man die Leute einlädt und das Essen und Drumherum ranschafft und bezahlt, hat man auch das Sagen und muss entsprechend abwägen, wie man die Bewirtung gestaltet, ohne auf dem Zeug sitzenzubleiben und/oder Gäste vor den Kopf zu stoßen. Ich gehe dabei davon aus, dass die sozialen Konventionen eingehalten werden, die besagen, dass die Gastgeber als Ziel haben, den Geladenen Gaumenfreuden und ein angenehmes Miteinander zu bereiten.

Von daher hätte ich kein Problem damit, etwa zur traditionellen Schlachtplatte mit Schweinskopf zu laden oder zu Steckerlfisch oder was es traditionell an fleischeslastigen Festivitäten so gibt. Nur müsste ich eben damit rechnen, dass die Gäste, die mit Schweinskopf o.ä. nichts anfangen können, höflich absagen oder vor Ort etwas unglücklich herumstehen und an einer trockenen Semmel kauen. Wenn mir das egal ist, weil die einzigen Nicht-Fleischfresser sowieso nur Cousine Waltraud und ihr Angetrauter sind, die ich eh nicht leiden kann, passt ja alles! Wenn es mir jedoch ein Anliegen ist, dass auch die Leute mit speziellen Essgewohnheiten bei mir eine schöne Zeit verbringen, heißt es eben in die Breite streuen.

Ich finde auch ehrlich gesagt, dass es mittlerweile einfacher denn je ist, vegetarische oder vegane Speisen anzubieten, die auch die Allesesser gerne verzehren und empfinde es als pure Faulheit und Engstirnigkeit, darüber zu jammern, dass "heutzutage" sich nicht mehr jeder alles ins Gesicht stopft, solange es umsonst ist. Selbst bei mir in der saukopflastigen Provinz habe ich schon oft erlebt, dass beim Grillfest zuerst die veganen gefüllten Champignons weg waren, weil Veganer wie Nicht-Veganer geschlossen darüber hergefallen sind und die ach so tollen Würstchen eben nicht halb so lecker geschmeckt haben wie das kreative fleischfreie Zeug.

Ich versuche mich schon auch nach meinen Gästen zu richten. Beim Kindergeburtstag habe ich dann durchaus auch schon Probleme dabei gehabt Rezepte zu finden, aber gut, ich möchte ja auch nicht, dass das Besuchskind mit einem Schock am Boden liegt. So hatte ich mal ein Kind zu Besuch, welches keine Laktose vertragen hat, kein Obst, keine Säfte und auch keine Nüsse, Süßes sollte es auch nicht essen und dann hat es noch einige Gemüsesorten nicht vertragen. Gerade beim Backen hat mich das etwas verunsichert, da alle meine bekannten Rezepte Laktose beinhalteten. Aber dafür gibt es ja Alternativen.

Ich frage also bei Gästen, von denen ich nicht weiß was sie vertragen und was nicht einfach mal vorher nach. Da kann man dann auch gerne ansprechen, wenn man sich vegan ernährt. Bei mir kommt dann aber auch kein Tofu oder sonst irgendwas in die Pfanne, damit kenne ich mich nicht aus und ich kaufe mir auch keine neuen Pfannen, weil ich meinen Fleisch zubereitet wurde, aber ein alternatives Gericht würde ich dann anbieten. Ich denke aber, dass man auf gut Glück eigentlich nicht mehr richtig liegen kann, denn jeder hat irgendetwas, was er nicht mag, nicht verträgt oder eine bestimmte Ernährungsweise.

Kurz gesagt, deine Feier, deine Regeln. Da du als Gastgeber nicht alle möglichen Diäten und Ernährungsformen berücksichtigen kannst liegt es auf jeden Fall in der Verantwortung der Gäste darauf hinzuweisen wenn sie eine besondere Diät halten (müssen), von der sich auf keinen Fall abweichen wollen oder können.

Ich persönlich finde es aber nicht sonderlich schwer etwas für Veganer anzubieten, man muss bei vielen vegetarischen Gerichten einfach nur ein, zwei Zutaten weg lassen oder austauschen, dann passt das. Selbst bei einem kalten Buffet kann man doch so etwas wie Salat mit Essig/Öl Dressing anbieten, Oliven, eingelegtes Gemüse, Brot und Obst. Schmeckt allen und lässt die potentiellen Veganer nicht hungrig nach Hause gehen.

Ich sehe es primär auch so, dass der Gastgeber über das Angebot an Speisen und Getränken entscheiden und servieren dürfen sollte, was ihm gefällt und was er auch bereit ist, vorzubereiten und einzukaufen. Wenn man nach den Präferenzen jedes einzelnen Gastes und jeglichen potentiellen Ansprüchen an die eigene Ernährung gehen würde, dann wäre das Buffet wohl kaum bezahl- und organisierbar. Andersherum glaube ich nämlich auch nicht unbedingt, dass ein Veganer bei der Ausrichtung einer Feier im eigenen Heim ein riesiges Aufgebot an Fleisch zur Verfügung stellen würde.

Ist allerdings von vornherein bekannt, dass ein oder mehrere Veganer sicher anwesend sind, dann fände ich es schon fair, zumindest ein paar Optionen für diese Gäste zur Verfügung zu stellen. Ansonsten würde es ja irgendwie schon ein wenig an Ausgrenzung grenzen, wenn alle anderen fröhlich schlemmen und es nicht eine einzige Speise gibt, die die Veganer auch zu sich nehmen können. Selbst, wenn man nur einfaches Brot mit Gemüse-Dips, ein wenig Rohkost oder einen Obstteller mit dazustellt, wäre das ja schon ausreichend, um ein Minimum an Verpflegung zu bieten.

Was für eine Form von Buffet wird es denn geben, kalt oder warm? Ich bin kein Vegetarier oder Veganer würde mir aber trotzdem ein Buffet wünschen dass nicht nur auf Fleisch und Fisch basiert

Bei einem warmen Buffet wird es neben Braten und Fisch ja doch sicherlich ein Beilagenauswahl wie Reis, Kartoffeln, Knödel, Couscous oder Nudeln geben. Wenn man zu diesen Beilagen dann noch ein oder zwei warme Saucen wie eine Tomatensauce und eine Süß/Sauer-Soße etc. anbietet können sich doch auch Vegetarier und Veganer daran bedienen. Dazu dann noch ein bisschen gegartes Gemüse und Salate und man macht alle Gäste satt.

Bei einem kalten Buffet kann man neben Fisch und Fleisch ja auch ganz leckere Dinge aus Gemüse und Obst zaubern. Zum Beispiel könnte man Guacamole und Hummus als Brotaufstrich anbieten sowie eingelegtes Gemüse. Außerdem kommen Salate aller Art grundsätzlich ja auch bei jedem gut an.

Ich finde auch ehrlich gesagt, dass es mittlerweile einfacher denn je ist, vegetarische oder vegane Speisen anzubieten, die auch die Allesesser gerne verzehren und empfinde es als pure Faulheit und Engstirnigkeit, darüber zu jammern, dass "heutzutage" sich nicht mehr jeder alles ins Gesicht stopft, solange es umsonst ist.

Wobei ich solche faulen und engstirnigen Leute persönlich nicht kenne, die so jammern wie geschildert. Mir sind überwiegend unkomplizierte Menschen bekannt, die sich freuen, wenn sie etwas Leckeres zu essen bekommen. Und die meisten stopfen sich nicht einfach Speisen ins Gesicht, sondern genießen das Essen. Andererseits kenne ich auch keine reinen Veganer, was wie gesagt wahrscheinlich meiner etwas älteren Generation geschuldet ist. Und für Vegetarier gibt es immer genügend Auswahl (viele mögen sehr gern Käse- und Milchprodukte).

Wenn du dir unsicher bist, wie sich deine Gäste ernähren, würde ich mich vorher einfach mal informieren. Das schadet ja nicht, kostet nicht viel Zeit und so gehst du auch sicher, dass jeder zufrieden ist und jeder etwas essen kann. Ansonsten würde ich aber schon sagen, dass ich bei einem Buffet mit vielen Gästen auf jeden Fall etwas Veganes anbieten würde. Das geht ja heutzutage ganz einfach und die Möglichkeiten sind quasi unbegrenzt.

Liegt vielleicht auch daran, dass ich selbst Vegetarier bin und selbst viel vegan esse, aber für mich würde das schon dazu gehören. Denn auch Fleischesser wollen ja nicht unbedingt dauernd Fleisch essen. Und es ist ja kein zusätzlicher Aufwand, etwas Veganes anzubieten. Abgesehen davon können es die Fleischesser ja auch essen.

Man kann ja einfach frisches Brot oder Baguette und verschiedene Aufstriche wie Humus anbieten. Dazu dann auch Rohkost und Falafel sowie Oliven und vielleicht auch gekochte Kartoffeln. Bulgursalat oder eben ein gemischter Salat mit Balsamico- oder Kräuterdressing dazu und alle sind glücklich. Das schmeckt ja auch den meisten und damit macht man nicht viel falsch.