Ist es notwendig sich selber für seine Erfolge zu feiern?

Folgende Situation: Man hat sich ein bestimmtes Ziel gesetzt, oder auch mehrere Teilziele, die man gerne erreichen möchte. Nun hat man es geschafft, dieses Ziel zu erreichen. Ist es nun notwendig sich dafür zu selber in irgendeiner Art und Weise zu feiern?

Wobei ich mit Feiern hier nicht unbedingt meine, sich die Nächte um die Ohren zu schlagen und literweise Alkohol zu konsumieren. Mir geht es vielmehr darum, sich in gewisser Weise selbst zu bestätigen, dass der gewählte Weg der richtige war. Ich denke, so etwas kann für das persönliche Glück und das psychische Wohlbefinden durchaus wertvoll sein.

Das "sich selber feiern" kann dann zum Beispiel so aussehen, dass man sich nach dem Erreichen seines Ziels durch harte Arbeit erstmal ein wenig Freizeit gönnt, also ein paar Tage wegfährt oder aber sich etwas kauft, was man schon immer mal haben wollte. Was haltet ihr davon, und denkt ihr so etwas kann für das persönliche Wohlempfinden gesund sein?

Ich finde es nicht verkehrt, wenn man sich nach großer Anstrengung auch mal was gönnt und dann vielleicht mal verreist oder sich etwas kauft oder so. Aber das "sich selbst feiern" finde ich befremdlich. Denn damit assoziiere ich, dass man eben in einer größeren Gruppe unbedingt im Mittelpunkt stehen möchte, fast wie bei einer Geburtstagsfeier oder wenn man heiratet. Das muss ich persönlich nicht unbedingt haben.

Ich muss auch sagen, dass ich es in dem Zusammenhang nicht wirklich passend finde, davon zu sprechen, dass man sich für seine Erfolge feiert. Ich würde dann eher sagen, dass ich mich belohne, wenn ich nach einem Erfolg erst mal eine Ruhepause einlege und vielleicht mal übers Wochenende weg fahre oder etwas in der Art.

Es kommt immer auf das Ziel an, finde ich. Wenn ich beispielsweise meinen Haushalt machen muss und das dann nicht so gerne mache und es irgendwann einfach erledige, brauche ich mich nicht feiern. Wozu auch? Wenn ich nun aber meinen Traumjob bekommen habe, einen guten Abschluss geschafft habe oder solche Dinge, dann finde ich schon, dass man das auch gebührend feiern kann und dann ist es auch für die Seele wichtig sich auch mal selber zu loben.

"Notwendig" ist es natürlich nicht. Man kann auch im gesellschaftlich vorgeschriebenen Selbsthass verharren und sich gleich das nächste Ziel setzen. Eigenlob stinkt bekanntlich und für manche Leute ist es angeblich Belohnung genug, wenn die Arbeit gut gemacht ist.

Ich mache es mir sogar noch einfacher: Ich "feiere mich selber", wenn ich Lust darauf habe, ohne vorher irgendeinen Erfolg vorweisen zu können, der das Ganze rechtfertigt. Wenn ich lecker Essen gehen oder übers Wochenende wegfahren will, oder was man sonst noch so als "Gönnung" bezeichnet, muss natürlich zuallererst das Geld auf dem Konto sein. Aber meine immer noch bieder-bürgerliche Freizeitgestaltung vor mir selber als Belohnung für meine ach so harte Arbeit zu rechtfertigen, kommt bei mir schon lange nicht mehr in die Tüte.

Ja, ich erachte es ist nicht nur notwendig, sich selbst für seine Leistungen und Erfolge zu feiern, sondern es ist auch gut für das geistige Wohlbefinden und die Motivation. Die Anerkennung einer Leistungen, egal wie groß oder klein, kann das Selbstvertrauen stärken, das allgemeine Gefühl der Zufriedenheit steigern und einen dazu motivieren, seine Ziele weiter anzustreben oder auch neue zu setzen.

Sich selbst zu feiern kann ja in vielen Formen tun, z. B. indem man sich etwas gönnt, das einem Spaß macht, den Erfolg mit Freunden und Familie teilt oder sich einfach einen Moment Zeit nimmt, um über seine Leistungen nachzudenken und stolz auf das zu sein, was man erreicht hat. Ich finde es wichtig, dass man seine harte Arbeit und daraus resultierende Erfolge anerkennt und schätzt.

Ich denke auch, dass es definitiv nicht verkehrt ist, wenn man sich nach dem Erreichen eines Zieles, vor allem dann, wenn es ein sehr großes und vielleicht auch sehr schwer zu erreichendes war, etwas gönnt, auf das man sich schon lange freut oder das man sich vielleicht sonst nicht gegönnt hätte. Das kann man durchaus als Ansporn sehen und schafft es dann eher einige harte Zeiten durchzustehen und hat das Ziel besser vor Augen.

Ich selbst versuche auch immer mich nach anstrengenden Wochen, vor allem, wenn ich teilweise 12 Nachtdienste am Stück hatte, mich mit einer Kleinigkeit zu belohnen. Jedoch sollte dies natürlich trotzdem noch im Verhältnis stehen - wenn ich mir immer nach einigen anstrengenden Wegen und erreichten Erfolgen etwas großes gönnen würde, dann wäre mein Konto wohl ständig im Minus.

Aber es ist definitiv nicht verkehrt, wenn man sich danach etwas kleines gönnt, wenn man kann, natürlich auch gerne etwas großes. Bei mir selbst sind es dann Sachen wie einen Ausflug mit dem Hund planen, abends etwas zu essen bestellen oder sich vielleicht eine Kleinigkeit von der Amazon Wunschliste zu gönnen, die man schon eine Weile im Auge hat. Auch etwas besonderes aus dem Supermarkt, wie zum Beispiel ein sehr leckeres Eis, oder ein Stück Torte vom Bäcker können schon tolle Belohnungen für das Erreichen von Erfolgen sein und um diese zu feiern ohne, dass man übertreiben und tief in die Tasche greifen muss.