Ist eine gute Menschenkenntnis auch erlernbar?

Bei der Menschenkenntnis spielen ja einige Faktoren mit hinein und deswegen ist diese im Alltag auch sehr unterschiedlich ausgeprägt. Eine gute Beobachtungsgabe und eine gewisse Erfahrung sind hierbei wohl auch sehr hilfreich. Würdet ihr von euch behaupten eine gute Menschenkenntnis zu haben? Kann man auf die eigene Menschenkenntnis Einfluss nehmen und diese verbessern oder auch grundlegend erlernen?

Eine gute Menschenkenntnis ist mit Sicherheit ein Talent, das man eben hat oder nicht. Es handelt sich um eine Intuition, die man nur sehr schwer beschreiben kann. Menschenkenntnis hat jedoch auch etwas mit Erfahrung zu tun, weshalb man auf diesem Gebiet durchaus besser werden kann. Erfahrungen lassen sich zudem auch mit anderen Menschen teilen, weshalb ein Mindestmaß an Menschenkenntnis durchaus erlernbar sein sollte. Man kann sich hier auch auf das Gebiet der Psychologie berufen und auf gängige Theorien zurückgreifen. Einen wahren Meister dürfte es ohne das nötige Talent jedoch nicht geben.

Ja, ich denke schon. Immerhin ist es doch auch so, dass einige ältere Menschen eine gute Menschenkenntnis haben, die sich durch persönliche Erfahrung entwickelt hat. Ich halte nichts davon, wenn man das Einschätzen von Fremden nur als Gabe oder Wissenschaft für sich bezeichnet, denn so einseitig ist das alles gar nicht.

Ich glaube nicht, dass eine Menschenkenntnis erlernbar ist, sondern kann dies nur als Erfahrung gewertet werden. Man kann nicht einfach lernen, Menschen zu kennen oder nicht, sondern ist dies eine Auffassungsgabe die durch Erfahrungen wächst. Zumindest war dem bei mir so, sodass ich jetzt schon im Grunde Menschen so gut einschätzen kann, dass ich weiß, ob sie lügen, wenn ja, wann sie lügen und mehr.

Selbst wenn ich in die Straßenbahn einsteige weiß ich, welche der betroffenen Personen jeglicher Couleur dort für Theater sorgen und welche nicht. Sowas kann ich mittlerweile ohne Weiteres sehen und das hat natürlich auch damit etwas zu tun, dass ich seit vielen Jahren mit Menschen arbeite, aus unterschiedlichen Kreisen kommen, Kriminelle, Normals & mehr kenne.

Ich habe somit durch all meine Leute, die ich kenne, mal gut und mal schlechter eine gewisse Auffassungsgabe bekommen, die es mir zumindest erlaubt, manches anders zu beurteilen und nicht durch eine freundliche Menschenbrille, sondern schon genau so, wie es ist.

Ich denke daher nicht, dass es direkt eine erlernbare Fähigkeit ist, sondern wirklich eher etwas, womit man eine Auffassungsgabe und Erfahrung braucht. Das kann man natürlich nicht lernen, sondern muss man dann mit entsprechenden Menschen zu tun haben, um diese Kenntnisse in Zukunft umsetzen und anwenden zu können.

Ich würde von mir durchaus behaupten, eine gute Menschenkenntnis zu haben. Die hatte ich schon als Kind und daran hat sich nichts geändert. Sicher kann man eine gewisse Menschenkenntnis auch im Laufe der Zeit erlernen, wobei ich auch sagen würde dass erlernen das falsche Wort ist. Es ist einfach so, dass man seine Erfahrungen macht, aber die richtige, grundlegende Menschenkenntnis ist für mein Empfinden eher nicht erlernbar.

Ich würde sagen, dass es nicht erlernbar ist wie ein beliebiges anderes Schulfach oder per Youtube. Ich halte auch nichts von diesen Tipps, dass wenn jemand beim Erzählen eines Erlebnisses o.ä. nach links guckt, er lügt, und wenn er nach rechts guckt, sagt er die Wahrheit. Ich kann mir diesen Hinweis ohnehin nie merken und es kann durchaus auch anders herum sein.

Ich glaube aber, dass die Menschenkenntnis im Laufe des Lebens immer besser wird, wenn man auch ein bisschen aufmerksam ist und vor allem auf einige Kleinigkeiten achtet. Man sollte unbedingt auch die Körpersprache einigermaßen lesen können. Es sind aber meist nur Kleinigkeiten, die einen Hinweis darauf geben, was ein Mensch denkt oder was er im Schilde führt. Wenn er etwa eine Sache immer wiederholt, einem nicht in die Augen guckt.

Es ist schwer, denn manchmal habe ich auch nur ein Bauchgefühl, was nicht erlernbar ist. Ich könnte einem anderen nicht erklären, warum ich Person X etwa nicht mag oder ihr nicht traue. Als mein Bruder etwa heiraten wollte, wollte ich ihm eigentlich abraten, hätte aber keine Gründe nennen können, weshalb ich es auch gelassen habe. Inzwischen ist er schon wieder geschieden und sie hat sich als genau das niederträchtige und fremdgehende Weibsbild herausgestellt, als das ich sie eingeschätzt habe. Ich hätte aber eben nichts erklären können und meinem Bruder daher auch nicht sagen können, warum ich seine Heirat für keine gute Idee hielt.

Ich glaube nicht, dass eine Menschenkenntnis erlernbar ist, sondern kann dies nur als Erfahrung gewertet werden.

Meinst du nicht, dass man aus Erfahrungen lernen kann, Kätzchen? Mal anders gesagt, denkst du, dass jemand Menschenkenntnis besitzen kann, der total isoliert lebt und in seinem Leben kaum mit Menschen zu tun hatte? Ich finde, dass sich Menschenkenntnis dadurch entwickelt, dass man eben mit vielen verschiedenen Menschen zu tun hat(te) und lernt mit ihnen umzugehen.

Auch kommt es meiner Ansicht nach auf die eigene Aufmerksamkeit und die Intuition an. Wenn jemand intuitiv Mitmenschen richtig einschätzt heißt das für mich nur, dass er eben durch seine Aufmerksamkeit gemerkt hat, dass die Worte des Menschen nicht mit den Taten bzw. der Mimik und Gestik zusammenpasst und es da einen Widerspruch gibt, der einen misstrauisch werden lässt. Auch dann, wenn das oft so schnell passiert, dass der Menschenkenner sich dessen gar nicht bewusst ist. Diese Art der Intuition lässt sich meiner Ansicht nach durchaus anlernen, gerade wenn man aufmerksamer ist und seine Mitmenschen genau beobachtet und achtsamer ist. Man muss es eben nur wollen und sich sensibilisieren lassen.