Ist die Zeit der perfekten Models vorbei?

vom 05.03.2015, 12:24 Uhr

Ich erinnere mich an eine Zeit in der 9. oder 10. Klasse, in der ich mich mit meiner Klassenkameradin über das Modeln unterhalten habe. Meine Klassenkameradin war damals schon übersäht mit Sommersprossen, nicht nur auf ihrem Gesicht, sondern auch an anderen Stellen. Sie fand die Sommersprossen immer total nervig und war der festen Überzeugung, dass sie mit diesem "Makel" kein Model werden könnte, da Models immer perfekt aussehen müssten und Sommersprossen wären da ein Makel, sofern man diese nicht überschminken könnte. Deswegen schminkte sie sich auch immer sehr stark, um die Sommersprossen zu übertünchen.

Eine sehr lange Zeit mussten Models immer gertenschlank und schon fast magersüchtig dünn sein, um Mode zu präsentieren. Aber immer mehr in letzter Zeit kommen so genannte "Pluz-Size-Models" auf den Markt, womit normalerweise Models mit Größe 38 und 40 gemeint sind. Das ist nach meiner Definition nicht wirklich "Plus-Size", sondern Normalgröße für eine durchschnittliche Frau. Aber das ist nunmal Ansichtssache.

Es scheinen aber auch Models mit starkem Übergewicht auf den Markt zu gelangen, so beispielsweise Tess Holiday das weltweit dickste bekannte Model der Welt bei einer Konfektionsgröße von 52.

Aber auch Models mit Pigmentstörungen scheinen mittlerweile sehr beliebt zu sein, wie beispielsweise dieses hier. Sie macht sogar ihre Pigmentflecken zu ihrem Markenzeichen und sich selbst auf diese Weise einzigartig mit großem Wiedererkennungswert.

Täuscht mich meine Wahrnehmung oder ist die Zeit der "perfekten" Models vorbei? Wie findet ihr diese Entwicklung?

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich finde diese Entwicklung mit den Plus Size Models ganz furchtbar und hoffe, dass sie sich nicht durchsetzen wird. Es geht beim Modeln um die Mode, nicht um die Models. Das vergessen viele Mädchen, die den Traum vom modeln haben, offenbar.

Die großen Modelabels wünschen keinen Rummel um Einzelpersonen, diese sollen gefälligst als lebende Kleiderständer fungieren. Und das heißt dann auch wenig Kurven, daher ist es schon sinnvoll, nur schlanke Frauen zu nehmen. Man will doch die Kleidung absetzen und nicht irgendjemanden ins Rampenlicht bringen. Wenn jemand zum Star werden will, dann auf anderem Wege.

Die Sache mit den Pigmentflecken sehe ich da weniger kritisch. Sie hat ja trotzdem eine passende Figur und es spricht ja auch nichts dagegen, dass man mit vermeintlichen "Makeln" ein gutes Model angibt. Vor allem, da sie nichts dafür kann. Wenn man sich unbedingt auf die Vorbildfunktion berufen will, kann man auch sagen, dass Models mit Segelohren oder einer Zahnlücke über die Laufstege stolzieren können, damit die kleinen Mädchen vorm Fernseher sich weniger minderwertig fühlen.

Aber bei 120kg bei einer Körpergröße von 1,65m wie in dem anderen Artikel beschrieben, hört der Spaß doch langsam auf. Wir haben schon genug Übergewichtige (dem gegenüber steht ein lächerlich kleiner Anteil von Magersüchtigen), das muss man nicht auch noch fördern und den ganzen Pummelfeen auf unseren Straßen einreden, das sei schön und gesund.

» Cappuccino » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Mod am 05.03.2015, 21:23, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

Ich finde beides nicht gut. Man sollte keine Magersüchtigen zeigen, aber auch keine zu dicken Menschen. Warum geht es denn nicht normal? An sich brauche ich niemanden, der dürr ist und Mode präsentiert, perfekt ohne Hautstellen, die Makel aufweisen. Das erschafft ein falsches Bild. Wobei ich mich durchaus freuen würde, wenn ein kleines Umdenken stattfinden würde und man normalere Menschen nehmen würde, aber wie man sieht sind normale Menschen nur Ausreißer und nicht der Normalfall, weswegen leider noch kein Umdenken stattgefunden hat.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



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