Ist die Auswärtstorregel veraltet und zu verändern?
Nach dem Spiel um dem Verleib in der zweiten Bundesliga oder den Aufstieg in selbige musste der 1. FC Nürnberg gegen den FC Ingolstadt heran. Das Hinspiel verlief auf heimischen Boden für Nürnberg mit einem 2:0 sieg und das Rückspiel auf dem Rasen des FC Ingolstadt ging 3:1 aus.
Doch aufgrund der Auswärtstorregel ist Nürnberg nun noch immer Teilnehmer der zweiten Bundesliga und Ingolstadt muss sich geschlagen weiter in der dritten Liga herum kämpfen. Denn die Auswärtstorregel besagt, gleichwohl nach Hin- und Rückspiel nun ein 3:3 stehen würde, das das Team mit den meisten Auswärtstoren einen „Bonus“ hat.
Dadurch ist Nürnberg mit seinem Auswärtstor weiter in der zweiten Bundesliga. Doch der Aufschrei ist groß und das Drama auf der anderen Seite nur allzu gut nachvollziehbar. Es wird auch vermehrt darüber diskutiert, ob diese Regelung ein Ende finden muss.
Doch wie seht Ihr das denn, ist die Auswärtstorregel veraltet und gehört abgeschafft? Oder findet Ihr diese Regelung sogar gut und warum?
Gerade in dieser Situation ist die Auswärtstorregel wirklich nicht besonders glücklich, was die Entscheidung zwischen Ingolstadt und Nürnberg angeht. Ich kann jedenfalls den Frust der Ingolstädter sehr gut nachvollziehen. Der Frust bezieht sich allerdings nicht primär auf die Auswärtstorregelung, sondern auf die Art und Weise wie dieses Tor gefallen ist und dass es überhaupt gezählt hat. Das Auswärtstor fiel ja in einer total überzogenen Verlängerung und nach einem vermeintlichen Foul des Nürnberger Stürmers.
Bei diesem Saisonende - unter Ausschluss der Fans - finde ich allerdings auch nicht, dass der Heimvorteil wirklich ein großer Vorteil war, sodass man Auswärtstore wirklich mehr gewichten musste. Normalerweise hat man als Heimmannschaft ja den 12. Mann in größerer, voller Lautstärke hinter sich. Das ist diese Saison ja weggefallen. Einziger Vorteil war sozusagen, dass man auf dem eigenen Rasen spielen konnte, im eigenen Stadion. Aber inwiefern man das als Vorteil werten kann, das kann ich nicht beurteilen.
Ich finde die gesamte Regel einfach nur unsinnig. Es gibt doch gar eigentlich gar keinen wirklich plausiblen Grund Auswärtstore mehr zu belohnen als andere Tore. Natürlich kann man jetzt sagen, dass es angeblich schwieriger sein könnte auf fremden Platz ein Tor zu schießen, aber genauso müsste man dann ja argumentieren, dass es auch schwieriger ist auf fremden Platz Gegentore zu verhindern, wenn das Heimrecht so einen riesiger Vorteil sein sollte.
Im konkreten Fall könnte man daher ja genauso argumentieren, dass Ingolstadt einen Vorteil bekommen müsste, weil sie auf fremdem Platz nur zwei Gegentore zugelassen haben und Nürnberg hat drei Stück hinnehmen müssen. Ist ja am Ende nichts anderes als zu argumentieren, die einen haben auswärts ein Tor geschossen und die anderen nicht.
Die Regel würde ich einfach abschaffen und dann muss es eben Verlängerung geben. Es sollte der weiterkommen, der auch wirklich mehr "echte" Tore geschossen hat. Ansonsten spielt man vielleicht durch ein Duseltor 1:1 und stellt sich dann im zweiten Spiel nur noch hinten rein und man sieht ein Gegurke. Das widerspricht doch dann dem Sinn, dass es darum geht möglichst viele Tore zu erzielen.
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