Ist der Winter-Blues eine Art von Depression?

vom 22.02.2020, 11:32 Uhr

Im Winter ist es morgens ziemlich lange dunkel und am Nachmittag wird es sehr schnell dunkel und mir fehlt der Antrieb irgendwelche Dinge zu unternehmen oder zu erledigen, weil ich das Gefühl habe ständig müde zu sein. Nun mache ich mir so meine Gedanken, ob das vielleicht etwas mit dem sogenannten Winter-Blues zu tun hat oder ob ich sogar depressiv bin. Was ist der Unterschied zwischen den beiden Möglichkeiten und was kann man dagegen tun?

» baerbel » Beiträge: 1517 » Talkpoints: 601,73 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ja Winterblues ist eine Form von Depression. Etwa 30 % der Deutschen kennt dieses saisonale Stimmungstief in der dunklen Jahreszeit - im Herbst und Winter. Wenn man dies in zwei oder mehr aufeinander folgenden Jahren hat, spricht man sogar auch von einer anerkannten Krankheit , dem sogenannten SAD: "Seasonal Affective Disorder" (jahreszeitliche Störung der Stimmungslage). Umgangssprachlich heißt es auch Winterdepression, Winterblues, Herbstblues oder auch Novemberblues.

Typisch für Winterblues ist erhöhtes Schlafbedürfnis - gerade morgens aus dem Bett zu kommen wird schwerer-, allgemeine Antriebslosigkeit und eine gedrückte Stimmung. Der Großteil empfindet auch ein höheren Appetit auf Süßes bzw. generell Stimmungsaufheller.Manche haben auch beruflich einen Leistungsabfall und sinkende Lust auf Sexualität. Die Intensität des Winterblues sind da ganz verschieden.

Grund dafür ist der herrschende Lichtmangel in Herbst und Winter. Tageslicht ist ein wichtiger Faktor für den Menschen. Tageslicht steuert in unserem Gehirn zahlreiche Vorgänge steuern. Das Auge teilt dem Gehirn mit, ob es Tag oder Nacht ist. Bei der Info "Nacht" produziert das Gehirn müde machendes Melatonin. Das Glückshormon Serotonin wird am bei Tageslicht aktiviert.

Empfohlen wird deshalb, dass man einfach ganz viel rausgeht und Licht sowie Sauerstoff tankt. Ideal wären täglich 2-3 Stunden im Freien -auch bei trübem Wetter. Am Besten nutzt man dazu zum Beispiel die Mittagspause oder geht schon vor der Arbeit eine Runde joggen oder spazieren. Die Kombination aus der Bewegung, Sauerstoff und Licht tut dem Körper gut und wirkt der Trägheit / Erschöpfung entgegen...

Manche nutzen auch eine sogenannte Tageslichtlampe. mit einem speziellen hellen weißen Licht. Bei nicht-saisonaler Depression hilft die Lichttherapie allerdings nicht. Wenn man sich das ganze Jahr in Stimmungstiefs befindet und stark antriebslos ist, sollte unbedingt mal einen Arzt aufsuchen. Neben Traurigkeit treten bei Depressionen auch meist körperliche Symptome auf wie Kopf- oder Rückenschmerzen und Schlafstörungen sowie generelle Erschöpfung. Diese Depression kann man dann oft nur mit einer Therapie und unterstützenden Medikamenten behandeln.

» EngelmitHerz » Beiträge: 3943 » Talkpoints: 17,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ja, das ist eine Art der Depression. Diese ist aber auch ganz normal. Wir brauchen das Licht und im Winter hat man oft das Problem, dass man am Morgen das Haus in der Dunkelheit verlässt und wenn man dann von der Arbeit wiederkommt ist das auch nicht eben heller. Dabei braucht der Körper zum Glücklichsein auch sein Licht. Das kann man dann vielleicht ausgleichen, indem man gezielt Licht tankt, wenn man die Möglichkeit dazu hat. Ansonsten merkt der Körper aber keinen Unterschied zwischen der Nacht und dem Tag und man kommt schwer auf die Beine, hat keine Lust.

Vitaminreiche Ernährung kann da schon ein bisschen etwas bringen oder entsprechende Lampen, aber letztendlich bringt es nur etwas, wenn man auch raus geht. Der Sauerstoff ist ja auch gut, die Bewegung. Alles ist im Winter oft ein bisschen zu wenig und das schlägt dann auf die Stimmung, aber mit dem mehr werden der Sonnenstrahlen ist das dann auch oft kein Thema mehr und wir haben wieder bessere Laune.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Coronabedingt muss ich sagen, dass mich dieser Herbst und die Aussicht auf den kommenden Winter deutlich stärker runterzieht als in den vergangenen Jahren. Normalerweise ist die Winterzeit für mich eine Zeit, in der ich bevorzugt einer Reihe von Interessen und Hobbys nachgehen würde, wie z.B. Theater- und Kinobesuche, Therme, Schwimmbad und Sauna, Museen und Ausstellungen, Freunde treffen. Doch all das ist im kommenden Winter wohl entweder gar nicht, oder nur unter eingeschränkten und erschwerten Bedingungen möglich. Derzeit stelle ich mich auf einen recht einsamen und eintönigen Winter ein, was mich nicht wirklich in Hochstimmung versetzt.

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» lascar » Beiträge: 4482 » Talkpoints: 792,20 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



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