Ist der Führerschein bald nicht mehr bezahlbar?

Der ADAC hat in einer Studie vorgerechnet, dass der Führerschein für das Auto mittlerweile schon um die 4.400€ kosten kann. Das empfinde ich schon als eine ungeheuerliche Summe und da frage ich mich schon, wer das noch bezahlen kann. Was musstet ihr denn noch für euren Führerschein berappen? Was haltet ihr denn von dieser Kostenentwicklung beim Führerschein und wird dieser bald nur noch für wenige Leute bezahlbar sein?

Nun, es ist ja nicht so, dass der überwiegende Teil der Fahrschüler diese Summe zahlen muss. Schließlich machen ebenso viele ihren Lappen mindestens 2.000 Euro günstiger. Außerdem frage ich mich, wer jemals den Führerschein einfach so bezahlen konnte.

Vor 50 Jahren kostete die Ausbildung umgerechnet knapp 300 Euro, als etwas unter 600 Deutsche Mark. Das war auch fast ein halbes durchschnittliches Bruttomonatsgehalt. Dafür hatte man viel weniger Fahrstunden, die Familien waren eher größer und normalerweise gab es nur einen Verdiener.

Als ich den Führerschein gemacht habe, lag das Durchschnittsarbeitseinkommen brutto bei etwa 3.300 Deutschen Mark, der Führerschein kostete aber zwischen 1.400 und 1.800 Mark. Da waren schon Sonderfahrten Pflicht. Ein Schnäppchen war das nicht.

Heute liegt das Durchschnitts Brutto eines Arbeitnehmers bei über 4.400 Euro, der Führerschein kostete im Schnitt 3.000 Euro. Dafür brauchen die Schüler aber auch viel mehr Stunden als früher. Billig oder einfach zu finanzieren, das war der Führerschein für die meisten Menschen doch noch nie.

Wir haben damals alle mit spätestens 15 Jahren angefangen zu sparen. Alle Geldgeschenke wurden gesammelt und mindestens in den Ferien würden Jobs gemacht, um das Geld für die Fahrschule zur Volljährigkeit zusammen zu haben. Außerdem verbrachte man viele Stunden auf dem Verkehrsübungsplatz, um Anfahren, Anfahren am Berg und Einparken schon vor der ersten Fahrstunde zu beherrschen.