Ist das ganze Leben eigentlich nur Kopfsache?

Ich habe vor kurzem einen Artikel gelesen, in dem stand, dass 80 % der Krankheiten auf den Kopf zurückgeführt werden können. Das bedeutet, dass die Krankheit eigentlich keine körperlichen, sondern psychische Ursachen hat. Häufig ist es ja im Leben auch so, dass man sagt, dass es am Kopf bzw. an der Einstellung liegt, ob man bestimmte Dinge schafft oder nicht. Das führt mich zu der These, dass das ganze Leben eigentlich nur Kopfsache ist.

Wenn wir uns selbst nicht lieben, dann können wir auch von anderen nicht geliebt werden. Wenn wir nicht von uns überzeugt sind, dann sind es andere auch nicht bzw. wir können andere nicht von uns überzeugen. Das alles findet letztlich im Kopf statt. Wie wir denken, so leben wir. Wie wir leben, so erleben wir und werden erlebt.

Was meint ihr zu dieser These? Könnt ihr sie bestätigen? Welche Beispiele fallen auch dazu noch ein? Seid ihr vielleicht sogar komplett andere Meinung? Falls ihr anderer Meinung seid, welche Gründe gibt es dafür?

Meine Freundin ist der festen Überzeugung, dass alles - also auch Krankheiten - Kopfsache ist. Ich war mal bei ihr zu Besuch und da kam es eben dazu, dass wir mit ihren Eltern am Esstisch saßen, Kaffee oder Tee getrunken und dabei diskutiert haben. Ihre Mutter hat Diabetes und beide Eltern sind eben auch schon über 50. Da meinte ihre Mutter dann zu meiner Freundin, dass man mit zunehmendem Alter eben auch krank wird und Diabetes bekommen wird. Sie prophezeite meiner Freundin, irgendwann auch Diabetes zu bekommen.

Daraufhin hat meine Freundin energisch widersprochen und meinte, dass sie kein Diabetes bekommen würde und ganz bestimmt auch im Alter sehr gesund sein würde. Also wenn man sie so anschaut, dann glaube ich auch, dass alles Kopfsache ist. Sie lebt dieses Motto auch und hat deswegen sehr viele positive Gedanken.

Dass man durch den Kopf seine Krankheiten heilen kann, ist ja eine altbekannte Sache. Letztendlich beruht ja auch der sogenannte Placebo-Effekt genau darauf. Auch weiß man, dass man sportliche Erfolge durch den Kopf beeinflussen kann. Auch autogenes Training beruht auf den Kopf. Insofern ist deine These ja nichts Neues.

Aber die Fragestellung berührt auch etwas Anderes. Etwas, das nicht so allgemein bekannt ist. So gibt es einige Wissenschaftler, die sogar davon überzeugt sind, dass selbst unsere Realität von unserem Kopf erschaffen wird, und wir uns unsere Existenz praktisch nur einbilden. Man führt zur Begründung sogar die Quantenphysik an. Nun ja, sehr schwierig zu verstehen, aber doch hochinteressant, sich damit zu beschäftigen.

Eines steht auf jeden Fall fest: Das, was wir als Realität wahrnehmen ist nur eine Produktion des Gehirns. Wir nehmen Sinneneindrücke wahr, diese werden dann gefiltert und interpretiert. Und das, was wir dann als Welt wahrnehmen, ist auf keinen Fall das reale Abbild dessen, was uns umgibt. Wir können nicht alle Farben sehen und können auch keine Strahlung sehen. Und wer weiß schon wie die Farbe Blau von unseren Mitmenschen wahrgenommen wird. Alles in allem, auf jeden Fall ein sehr spannendes Thema.

Ich denke schon, dass vieles vom Kopf her kommt aber nicht komplett alleine. So kann man sich zwar einreden, dass man immer gesund bleiben wird auch im Alter, aber manches bekommt man genetisch schon mitgeliefert und kann es sich damit nicht aussuchen. Jedoch wenn man damit positiver umgeht, nicht im Selbstmitleid zerfließt dann nimmt man es auch nicht so stark wahr, wie jemand der sich nur darüber bemitleidet wie schlecht es einem doch geht.