Ist das Forstrecht für Sport im Wald noch zeitgerecht?
Gerade jetzt in der Corona Zeit (wo die Fitnessstudios geschlossen haben), aber auch generell wird das Mountainbiken in den deutschen Mittelgebirgen immer beliebter. Es ist eine Sportart die man alleine, aber auch gemeinsam betreiben kann, bei der man an der frischen Luft ist, nicht viel Ausrüstung braucht und bei der man gute Kondition aufbaut, sie ist vom Anfänger bis zum (Semi-)Profi in den Mittelgebirgen zu betreiben.
Das Problem besteht jedoch darin, dass Mountainbiker natürlich bergab auch gerne mal sehr zügig unterwegs sind und somit natürlich die Gefahr für sie selbst, aber auch für Fußgänger evtl. sogar für Wildunfälle steigt. Darüber hinaus fahren Mountainbiker meistens lieber kleine Trails/Offroad als die breiten Spazier- und Wanderwege oder Forstwege. Was natürlich die Natur beeinflusst/verändert/schädigt.
Dies schlägt regional teilweise ziemlich große Wellen, verärgerte Bürger legen Reißzwecken und Nägel aus, um etwas gegen die Fahrräder zu tun, Forstbeamte kontrollieren im Wald, über Wege werden gefällte Bäume gelegt usw. Wobei man bei der ganzen Diskussion auch nicht vergessen darf, dass die Mountainbiker nicht die "Alleinschuldigen" sind, auch Wanderer verlassen gerne mal die Wege und auch andere Offroad Sportarten werden betrieben, wenn auch nicht im Breitensport Bereich.
Dabei geht es aber auch gar nicht um denen einzelnen Sportler, sondern um den Grundsatz der Waldnutzung. Ist es noch zeitgemäß, spazieren gehen, joggen und wandern zu zulassen und andere Sportarten zu verbieten? Müsste man einen Kompromiss in der Nutzung finden zum Beispiel in Form von einem Gebiet, in welchem es erlaubt ist? Nicht jeder Mountainbiker, der mal Offroad fährt, möchte gleich in einen Bikepark.
Ich als Laie im Bereich Forstwirtschaft kann nicht einschätzen wie groß die möglichen Schäden für Umwelt sein können. Meint Ihr solche Verbote und oftmals fehlende Kompromissbereitschaft und oftmals sogar fehlende Bereitschaft zum Dialog beruhen auf Fakten oder ist es ein Unwille? Man muss ja bedenken bei der Diskussion, dass das Forstrecht erheblich älter ist als das Mountainbike, was ja erst in den 1970er Jahren erfunden wurde.
Ich glaube es ist schwer nur den Sportlern die Schuld zu geben, da gibt es auch genügend Menschen, die sich beim normalen durch den Wald gehen auf einem Weg nicht gut verhalten und einfach ihren Plastikmüll auf den Boden schmeißen. Wie die Schäden durch Sportler sind weiß ich nicht. Ich gehe eigentlich nur im Wald joggen, manchmal auch etwas Straße, aber ich verlasse nicht den Weg.
Als Kind habe ich ständig im Wald gespielt und da habe ich auch alle Wege verlassen. Bis auf Müll, den andere hinterlassen haben, war da eigentlich nie irgendein Schaden zu sehen. Ich denke man sollte als Mensch die Natur respektieren und diese schützen. Wobei es auch sinnvoll ist, den Sportlern Wege einzuräumen. Ich kenne beispielsweise auch Förster, die die Biker Strecken im Wald bauen lassen, wenn diese auch nur da fahren und das klappt gut.
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