Irrationaler Zwang jede Woche Lotto zu spielen
Ich spiele jede Woche Lotto, obwohl ich um die geringem Gewinnchancen weiß. Weil ich immer dieselben Zahlen spiele, kann ich nicht mehr aufhören. Denn wie würde ich mich ärgern, wenn genau diese Zahlen kämen und ich mein Los nicht abgegeben hätte. Ich spiele allerdings immer nur den Minimaleinsatz und kein Spiel 77 und kein Super 6. Ich weiß, dass das unlogisch ist, denn auf meinem Dauerschein sind ja auch immer dieselben Spiel-77-Zahlen. Die vergleiche ich allerdings nie. Spielt ihr auch immer dieselben Zahlen und könnt ihr daher auch nicht mehr aufhören? Ist das vielleicht sogar schon eine leichte Form von Spielsucht?
Ich kann mir gut vorstellen, dass man da in eine Art Falle geraten kann, wenn man seit längerem dieselben Zahlen spielt und deshalb natürlich von der Möglichkeit eines verpassten Gewinnes erfahren könnte, wenn man nicht gespielt hat. Das war einer der Gründe, warum ich meine relativ wenigen Lottoteilnahmen immer mit zufälligen Zahlen gespielt habe. Mir geht es aber so, dass ich spätestens nach zwei bis drei Lottoteilnahmen ohne Gewinn wieder für längere Zeit davon geheilt bin. Und da ich zufällige Zahlen gespielt hatte, kann ich mir später auch nicht vorwerfen, die richtigen Zahlen nicht getippt und damit einen hohen Gewinn vertan zu haben.
Hast du nicht in einem anderen Beitrag geschrieben, dass du anfällig für Spielsucht bist? Was gibt es dann zu diskutieren? Du kennst dein Suchtpotential. Du wirst es am besten einschätzen könne, wie suchtgefährdet du bist oder ob noch alles im Normalbereich ist. Mir kommt es schon fast zwanghaft vor, aber so wirklich beurteilen kann man das aus der Ferne auch nicht.
Jede Woche zu spielen finde ich erstmal nicht schlimm. Wenn man dann aber beispielsweise im Urlaub das Gefühl hat Lotto spielen zu müssen, dann ist etwas nicht richtig und auch nicht, wenn die eingesetzte Summe immer höher geht. Nach solchen Glücksspielen kann man sehr schnell süchtig werden und deswegen sollte man aufpassen. Wenn du wirklich schon anfällig dafür bist, dann solltest du es lieber sein lassen und das Geld, was du sonst ausgeben hättest zurücklegen und sparen. Dann kannst du dir etwas anderes davon kaufen und dir einen Wunsch erfüllen.
Na die Frage der Sucht hast du ja selber schon beantwortet. Du hast ja geschrieben, dass du jede Woche spielst und nicht mehr aufhören kannst. Das entspricht doch eindeutig einer Spielsucht.
Und grundsätzlich ist ja Lottospielen an sich schon irrational. Man hat eine mikrige Gewinnchance und nahezu jeder Lottospieler wird im Laufe seiner Lottokarriere mehr Geld ausgeben für seine Scheine als er durch Gewinne wieder einnimmt. Aber das ist ja bei fast allen Gewinnspielen so. Da werden die Einsätze aller Spieler ja nur umverteilt und der Betreiber streicht sich auch noch etwas ein. Am Ende müssen also die Teilnehmer per se ja schon weniger Geld haben als vor dem Spielen und dann wird eben so umverteilt, dass ein paar wenige viel mehr haben als vorher und fast alle anderen gar nichts mehr. Es ist natürlich verlockend, wenn man dran denkt, dass man einer der Wenigen mit Gewinn sein könnte. Aber rational ist der Gedanke nicht.
Ich würde schon sagen, dass da zumindest die Anfänge einer Spielsucht gegeben sind, wenn man nicht mehr aufhören kann und dieses Gefühl hat, jede Woche spielen zu müssen, weil dann ja die Zahlen vorkommen könnten, wenn man es mal nicht abgibt. Ich selber habe noch nie Lotto gespielt und kann daher nicht mitreden, aber wenn ich das Gefühl hätte, wirklich jede Woche mindestens einmal spielen zu müssen, dann würde ich schon dagegen arbeiten, weil ich das nicht gut fände.
Mein Vater hat früher auch wirklich jede einzelne Woche gespielt und mein Exfreund auch. Mein Vater spielt jetzt aber nur noch unregelmäßig, wie es bei meinem Exfreund ist, weiß ich nicht. Ich denke, dass es aber unheimlich viele Menschen gibt, die wirklich jede Woche Lotto spielen, wobei ich das an sich nicht so schlimm finde.
Immerhin setzt man sich damit ja auch eine klare Grenze - es ist nur dieses eine Spiel pro Woche. Kritisch wird es meiner Meinung nach erst dann, wenn man immer mehr spielen und immer höhere Einsätze machen will und dadurch in finanzielle Not gerät und nicht weiß, wie er dem Drang entkommen kann, immer mehr Zeit mit dem Spielen zu verbringen.
Das ist ja bei dir aber scheinbar alles nicht so, so dass du es für dich selbst entscheiden musst, ob du dein Geld dafür ausgeben willst oder nicht. Dass die Wahrscheinlichkeit zu gewinnen, sehr niedrig ist, sollte dir ja klar sein. Sofern du es dir aber leisten kannst, jede Woche zu spielen und keine Nachteile dadurch hast, ist es dir wohl einfach wichtig und dann solltest du das auch machen.
Wenn du diesen Zwang verspürst ist das schon recht grenzwertig. Ich selbst habe noch nie Geld für einen normalen Lottoschein ausgegeben. Meine Eltern haben früher mal eine Zeit lang Lotto gespielt. Dann waren sie dazu übergegangen, das Geld lieber zu sparen. Eisern hat das meine Mutter auch auf einem Sparbuch eingezahlt und am Jahresende hatte man davon mehr.
Soweit ich mich erinnere, hatte ich einmal einen Lottoschein. Den hatten aber mein Ex-Mann und ich zur Hochzeit bekommen. Aber ansonsten habe ich mit diesem Glücksspiel nichts am Hut und mich können da auch die teilweise hohen Jackpots nicht beeindrucken.
Eigentlich kann das aus der Ferne niemand beurteilen, aber ich sehe eigentlich nicht, dass hier gleich eine Spielsucht vorliegt. Dazu gehören der Kontrollverlust, der Zwang und zum Teil die Dosissteigerung. Für mich geht das eher in eine leicht zwanghafte Richtung, aber wenn das seit Jahren auf diesem Niveau stagniert, sehe ich persönlich kein Problem. Den grundsätzlichen Gedanken kann ich sogar nachvollziehen. Entkommen könnte man dem, indem man einfach die Lotto-Zahlen nicht mehr verfolgt.
Ich kenne durchaus Leute, denen ich auch beim Lotto ein Suchtverhalten attestiert hätte, ich hatte davon in der Familie gleich zwei. Die haben aber gar nicht gesehen, dass ihr Verhalten schon nicht mehr risikofreudig oder spielerisch ist, sondern in die süchtige Richtung geht. Festgemacht habe ich das daran, dass zum einen jeden Monat eine in meinen Augen zu hohe Summe dafür weggegangen ist und zum anderen, dass auch in Zeiten mit wenig Geld gespielt werden musste.
Irgendwann habe ich mir mal den Spaß gemacht, die Gesamtsumme über die Jahrzehnte auszurechen und bin zum Schluss gekommen, dass selbst die erhaltenen Gewinne diese Summe nicht mehr kompensieren konnten. Es wäre vernünftiger, sein Geld irgendwo in Aktien oder anderen spekulativen Möglichkeiten zu versenken, aber auch dort kann man Gefahr laufen, süchtig zu werden.
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