Irgendwann das eigene Leben in Frage stellen?
Eine Freundin hat die Theorie, dass jeder Mensch irgendwann mal an einen Punkt kommt, in dem er sein eigenes Leben komplett in Frage stellen würde. Sich fragen würde, ob es das Leben ist, was man überhaupt führen möchte oder was anderes sein sollte und sein könnte. Ob man so wirklich glücklich ist und ob es das Leben ist, was man sich für sich wünscht.
Sie meint, dass dies jeder Mensch eigentlich mindestens einmal in seinem Leben so erleben würde. Manche sicherlich auch durchaus öfter mal. Ich könnte mir vorstellen, dass solche Gedanken durchaus normal sind und auch wichtig, um eben Veränderungen vorzunehmen, wenn man meint, dass irgendwas nicht so läuft, wie man es sich wünscht.
Meint ihr, dass wirklich jeder irgendwann das eigene Leben mal in Frage stellt? Habt ihr das durchaus auch schon erlebt oder sogar mehrmals? Fandet ihr diesen Punkt dann positiv und habt ihr dies für Veränderungen genutzt?
Nelchen hat geschrieben:Eine Freundin hat die Theorie, dass jeder Mensch irgendwann mal an einen Punkt kommt, in dem er sein eigenes Leben komplett in Frage stellen würde. Sich fragen würde, ob es das Leben ist, was man überhaupt führen möchte oder was anderes sein sollte und sein könnte. Ob man so wirklich glücklich ist und ob es das Leben ist, was man sich für sich wünscht.
Aha interessante Theorie, aber nicht auf jedes Individuum anwendbar. Mein Partner und ich sind beide keine Persönlichkeiten, die an so einen Punkt kommen würden. Wir sind einfach anders gestrickt. Ich bin der Ansicht, dass man nur dann sein Leben irgendwann in Frage stellt, wenn man sich die ganze Zeit fremdsteuern lässt und sich zu viel gefallen lässt. Wenn man immer nur passiv sich anpasst und bloß nicht anecken möchte, kommt sicherlich der Punkt, wo man alles in Frage stellt und gerne selbstbestimmter agieren würde. Aber da ich mich auch als Kind nie habe fremdbestimmen lassen, stellt sich mir diese Frage nicht. Wenn mich etwas gestört hat, habe ich das zeitnah geändert, den Mund aufgemacht und mein Leben verändert.
Ich warte nicht ab bis gar nichts mehr geht und stelle dann alles in Frage. Ich wusste immer was ich will und wie ich dahin komme, auch wenn ich ab und an mal eine Kurskorrektur durchführen musste. Dabei habe ich mein Ziel aber noch nie aus den Augen verloren. Dementsprechend hatte ich nie einen Grund dazu, mein Leben in Frage zu stellen. Ich lebe so, dass ich hinterher nichts bereue, dementsprechend mache ich auch schnell den Mund auf, wenn mir was nicht passt. Das Leben ist zu kurz für verpasste Gelegenheiten und Fremdbestimmung.
Ich denke schon, dass man sich immer mal fragt, ob man gerade das Richtige macht und sich eventuell auch richtig entschieden hat. So etwas ist doch ganz normal und sich selber ab und zu zu bewerten ist sicherlich auch nicht schlecht. Immerhin muss man sich doch auch weiterentwickeln und das kann man nur, wenn man sich mit sich selber auseinandersetzt. Das Ganze zu verteufeln finde ich falsch, denn einfach immer nur zu funktionieren ist sicherlich auch nicht richtig, man sollte schon das Leben führen, was man führen will.
Ich würde zwar nicht jedem meiner Mitmenschen genügend abstraktes Denkvermögen unterstellen, um derlei Fragen überhaupt erfassen zu können, aber generell finde ich es ganz nachvollziehbar, sein Leben hin und wieder zu überdenken und sich zu fragen, ob man wirklich so leben will oder nur ein vom Zufall und von der Bequemlichkeit gesteuertes, risikoloses Dasein führt, welches irgendwann endet. Schließlich hat man nur ein Leben, und eine Generalprobe gibt es nicht!
Ich selber bin auch mittlerweile in einem Alter, wo sich die Frage stellt, ob man die 30 guten Jahre, mit denen man noch rechnen kann, genauso verbringen möchte, wie es sich bis jetzt ergeben hat oder ob man vielleicht doch an seinem wahren Potenzial aus Angst oder Bequemlichkeit vorbeilebt. Noch könnte ich mich theoretisch umorientieren und etwas ganz Neues mit mir machen, aber irgendwann geht das eben nicht mehr.
Und das Irgendwann rückt erkennbar näher. Deswegen stellt sich mir wie vielen anderen Leuten auch die Frage, ob mir ein sicheres, unspektakuläres und risikoarmes Dasein alleine reicht, um so bis ans Ende meiner Tage weiterzuwerkeln, oder ob ich so gar nicht mein eigenes Leben lebe, sondern das, welches mir eine Reihe von Zufällen eingebracht hat.
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