Inwieweit unterstützt euer Partner eure Ernährungsweise?
Mein Freund isst eigentlich alles, wobei das bei mir absolut nicht so ist. Ich habe leider einige Unverträglichkeiten und ernähre mich auch vegetarisch, so dass ich natürlich wesentlich weniger essen kann, als mein Freund. Dennoch unterstützt er mich da eigentlich immer und nimmt auch immer Rücksicht auf mich, wenn wir gemeinsam etwas kochen wollen oder wenn wir essen gehen. Genervt hat er noch nie reagiert.
Eine Freundin von mir verträgt kein Gluten, weshalb sie nur in wenigen und speziellen Restaurants essen kann. Im Urlaub geht ihr Freund dann dennoch immer ganz selbstverständlich mit ihr in die Restaurants und isst auch dort, auch wenn es teurer ist und er auch woanders hätte essen können. Dennoch richtet er sich da nach ihr, wobei das gar nicht so selbstverständlich ist. Da kenne ich andere Beispiele, wo der Partner dann ständig genervt ist, wenn es etwas komplizierter bei der Auswahl des Essens ist oder dann eben auch alleine woanders etwas isst.
Inwieweit unterstützt euer Partner eure Ernährungsweise? Nimmt ihr immer Rücksicht auf euch oder reagiert er durchaus auch mit Unverständnis und ist genervt?
Ich lebe vegetarisch. Mein Mann hat deshalb noch nie genervt reagiert. Bei uns ist es so, dass ich jeden Tag Mittagessen koche. Dabei koche ich vegetarisch oder sogar vegan. Manchmal bekommt er Fischstäbchen dazu und seit wir Hühner haben auch recht oft Spiegelei (was ja aber auch vegetarisch ist, aber ich mag Eier nicht). Ganz selten mal ein Schnitzel oder irgendetwas mit Hackfleisch gefüllt.
Also bei uns ist das überhaupt kein Problem. Er sagt, ich kann so gut kochen, dass es ihn nicht stört, dass kein Fleisch drin ist. Ich denke, es gefällt ihm auch, dass es auf diese Weise wesentlich billiger ist. Aber auf jeden Fall hat er mich so kennengelernt und er kann auch meine Argumente für die fleischlose Ernährung nachvollziehen. Auch wenn er selbst nicht komplett darauf verzichten will.
In Restaurants gehen wir gar nicht. Wir holen uns höchstens mal was unterwegs, wenn wir Mittags nicht zu Hause sind. Aber da nimmt er auch immer Rücksicht. Ich aber auch. Wenn ich mal keine Lust auf Döner habe und er aber schon, gehen wir halt in zwei Läden.
Ich kenne es also gar nicht, dass es wegen Essen Probleme gibt. Ich kann mir das auch gar nicht vorstellen, dass mein Partner so wenig Verständnis zeigen würde und sich nach Jahren immer noch nicht darauf einlässt und die sich ergebenden "Schwierigkeiten" meistert. Es ist doch alles machbar, wenn beide Rücksicht nehmen.
Ich wollte mich zu Beginn der Beziehung zu meinem Partner gesünder ernähren. Mein Partner bis dato allein lebend und vorher bei seiner Mutter lebend, die ihn bekocht hat, hat sich da gerade nicht so besonders gesund ernährt, aber mir zu Liebe hat er es dann getan und wir haben uns dann auch zusammen ein paar Rezepte erarbeitet. Eigentlich wollte er ja aber auch eher gesund essen, nur konnte er eben nicht kochen und da lief es eher auf Fertigsachen hinaus. Mittlerweile kochen wir immer schön frisch.
Ich finde auch, dass man Rücksicht aufeinander nehmen sollte. Aber ist es in deinen Beispielen nicht eher so, dass immer nur Rücksicht auf die Frau genommen wird? Was ist denn mit dem Mann? Darf ich nur noch in Restaurants für glutenfreie Kost essen, wenn mein Partner eine Glutensensitivität hat? Kommt kein Fleisch mehr auf den Tisch, nur weil die Partnerin vegetarisch isst?
Ich finde, dass Rücksicht auf beiden Seiten erfolgen sollte. So könnte man beispielsweise auch mal mit dem Freund ins Steakhouse gehen, selbst wenn man sich nur vegetarisch ernährt. Dann bestellt man dort eben nur einen Salat oder eine Suppe. Oder man bereitet als Kompromiss auch zu Hause mal Fleisch zu und verzichtet nicht dauernd darauf, nur weil man selbst keines isst.
Ich finde es nämlich sehr schlimm, wenn eine Person eine Nahrungsmittelunverträglichkeit hat oder Vegetarier ist und der Partner sich dann daran anpassen soll. Das würde ich gar nicht einsehen. Es sollte Rücksicht auf beiden Seiten erfolgen und dazu gehört für mich auch, dass man akzeptiert, dass der Partner Dinge isst, die man selbst eben nicht essen kann oder will. Dies sollte man ihm dann eventuell auch ermöglichen, anstatt ihn dazu zu bringen nur das zu essen, was man selbst auch essen kann.
Wir respektieren unsere Ernährungsweisen auch. Meine Freundin isst kein Schweinefleisch, und deshalb bestellen wir auch unterschiedliche Dinge im Restaurant. Sie ist viel Gemüse und Obst, ich so gut wie gar nicht. Ich könnte eine Menge Dinge aufzählen, aber es funktioniert wunderbar.
Wenn gekocht wird, dann mache meistens ich das. Und dann können wir uns immer einigen. Wir haben niemals Probleme deswegen, weil wir einfach die Ernährungsgewohnheiten des jeweils anderen akzeptieren, und auch niemals versuchen den anderen zu missionieren. Ich zum Beispiel bin überzeugter Fleischesser, und man höre und staune, aus gesundheitsbewussten Gründen. Doch niemals würde ich meiner Freundin dazu raten, weil es ihr einfach nicht schmeckt.
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