Inwiefern beeinflusst Sport die Fertilität?

Angeblich soll Sport die Qualität des Spermas verbessern. Wie ist das aber bei Frauen? Inwiefern beeinflusst Sport die Fertilität, wenn wir davon ausgehen, dass Gewicht bei der Ausgangslage im Normalbereich bleibt? Dass die Fertilität bei Übergewicht beeinträchtigt werden kann ist logisch und nachvollziehbar, aber wie ist das bei normalgewichtigen oder schlanken Menschen? Bringt Sport da einen messbaren Effekt? Kann man das nur auf Männer beziehen oder auch auf Frauen?

Bei Frauen muss man differenzieren, es gibt eine dänische Studie, die so ziemlich das belegt, was der gesunde Menschenverstand sagt. Normalgewichtige Frauen, die moderat, also mehr als eine aber weniger als fünf Stunden pro Woche Sport treiben, werden im Schnitt schneller schwanger als ebenfalls normalgewichtige Frauen, die weniger als eine Stunde pro Woche aktiv sind.

Das ist logisch, denn ein halbwegs fitter Körper ist besser für eine Schwangerschaft gerüstet. Außerdem beeinflusst Bewegung die Insulinausschüttung und das wiederum beeinflusst das Hormonprofil. Wer sich bei Normalgewicht regelmäßig bewegt, hat weniger viszerales Bauchfett und einen besseren Zyklus.

Exzessiver Sport, der mehr als fünf Stunden pro Woche intensiv betrieben wird, schafft bei Normalgewicht Lücken in der Energieversorgung und macht dem Körper Stress. Versorgungsengpässe und Stress lassen nicht zu den Belastungen einer Schwangerschaft, die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft sinkt. Manche Leistungssportlerin hat zeitweise keinen Zyklus mehr.

Bei Übergewicht sieht das anders aus. Gerade wenn das Fett am Bauch innen sitzt, sinkt die Insulinempfindlichkeit, der Testosteronspiegel steigt, während Östrogen und Gelbkörperhormon sinken. Dazu steigen die Entzündungswerte an. Das ist keine ideale Ausgangslage. Rund zwei Stunden intensiver Sport verbessern die Hormonlage und im Schnitt werden Frauen schneller schwanger.